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Großer Sprung nach vorn bei Wasserreinigung

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Von Detlef Hans Serowy

Borgholzhausen-Bahnhof. Ohne Wasser geht bei der Bostik GmbH in

Borgholzhausen-Bahnhof
nichts. Die Experten für Klebstoffe und Dichtmittel rühren ihre rund 2000 Produkte zwar aus Chemikalien an, anschließend müssen Mischgefäße und Druckleitungen aber gereinigt werden. "Bei uns fallen jährlich rund 8000 Tonnen Reinigungsabwässer an", sagt Dr. Michael Nitsche. Mit einer neuen Reinigungsanlage der Firma Zimmermann Engenieering GmbH & Co. KG macht Bostik jetzt bei der Reinigungsleistung einen großen Sprung nach vorn.

"Kein Kleber ist wie der andere und deshalb ist das Abwasser bei uns auch ständig unterschiedlich zusammengesetzt", verdeutlicht Werksleiter Nitsche die Herausforderung bei der Abwasserreinigung. Acht bis 15 verschiedene Rohstoffe nutzt Bostik bei der Produktion. Wie weißer Leim sieht das Wasser-Klebstoffgemisch aus, das in einem großen Behälter auf seine Reinigung wartet. "Ursprünglich haben wir dieses Wasser mit Lastwagen nach Gütersloh gefahren und dort gereinigt", erläutert Dr. Jörg Wellenbüscher.

2004 habe Bostik dann eine erste Reinigungsanlage von Zimmermann erhalten und die sei jetzt an ihre technischen Grenzen gestoßen, sagt der Zimmermann-Geschäftsführer. Klebstoffe erleben seit Jahren eine Hochkonjunktur. Es gibt kaum einen Produktionsbereich, in dem sie nicht eingesetzt werden. Bostik ist deshalb kontinuierlich gewachsen und strebt in diesem Jahr einen Umsatz- und Mengenrekord an (siehe Info). Außerdem wurden die Grenzwerte für Abwässer aus der Produktion gesenkt.

"Die Kläranlage Borgholzhausen forderte von uns saubereres Wasser und wir haben reagiert", sagt Michael Nitsche. Jörg Wellenbüscher hat für Bostik eine aus zwei großen Reaktoren bestehende Reinigungsanlage konzipiert und gebaut. "Wir betreuen rund 4000 Kunden und keine Anlage ist wie die andere", erklärt der Chemiker und Ingenieur. Bei Bostik gehe es darum, die gelösten Chemikalien aus dem Wasser herauszubekommen. Dieses Wasser sei außerdem - je nach aktuellem Produkt - unterschiedlich verschmutzt.

Mit einem eigenen Mitarbeiter ist die Firma Zimmermann vor seit 2004 vor Ort. Sie trägt auch die Investition von 300 000 Euro für die Reaktoren und die Steuerung. Bostik bezahlt die Reinigung als Dienstleistung nach der anfallenden Menge. Zunächst wird das Abwasser analysiert und dann durch die Zugabe von Chemikalien behandelt. "Wir sorgen dafür, dass die Schwebstoffe gebunden werden und sich unten in den Behältern absetzen", erläutert Jörg Wellenbüscher. In zwei Reinigungsstufen drückt die Sonderanlage den Schadstoffanteil im Wasser "weit unter den aktuellen Grenzwert von vier Gramm pro Liter". Mit dem Endprodukt werden die Bakterien in der Kläranlage sehr gut fertig, wissen Michael Nitsche und Jörg Wellenbüscher.

Die aus dem Abwasser herausgelösten Stoffe werden gesammelt und per Lkw abtransportiert. "Das ist ganz spezieller Müll, der bei hohen Temperaturen verbrannt werden muss", erklärt Jörg Wellenbüscher. Der Geschäftsführer ist nicht nur auf die Reinigungsqualität seiner Anlage stolz. Er freut sich auch darüber, dass es nur zwei Monate gedauert hat, die alte Anlage ab- und die neue aufzubauen. "In der Zwischenzeit mussten wir jeden Tag zwei Lkw mit Abwässern nach Gütersloh zur Entsorgung fahren lassen." Ohne Wasser geht bei Bostik eben nichts.


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