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"Das Regenwetter war perfekt"

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Von Frank Jasper

und Sonja Faulhaber

Steinhagen.
160 nationale und internationale Reiter, 250 Pferde und bis zu 10 000 Zuschauer an vier Tagen: Die Steinhagener Reitertage sind eine Großveranstaltung, die den Mitgliedern des Pferdesportvereins Steinhagen-Brockhagen-Hollen einiges abverlangen. In den vergangenen Tagen wurde auf dem Gelände des Reitsportzen-trums ganz schön geackert, damit sich heute zur Eröffnung alle wohlfühlen. Doch damit ist die Arbeit längst nicht getan. Schließlich will sich der Pferdesportverein am kommenden Wochenende als perfekter Gastgeber präsentieren.

Von heute an beziehen die Pferde die 250 Boxen, die auf dem Gelände aufgebaut worden sind. Laut internationalen Bestimmungen müssen alle startenden Pferde hier untergebracht werden, auch wenn sie aus Steinhagen und Umgebung kommen. "Davon ausgenommen sind die Teilnehmer der Sichtungsprüfungen für das Bundes-Championat am Donnerstag", erklärt Pressesprecherin Ina Foreman. Erst wenn der Tierarzt die Verfassung des Pferdes kontrolliert hat, darf es starten. Während des Turniers werden zudem stichprobenartig Dopingkontrollen durchgeführt.

Die Reiter aus 15 Nationen, die an diesem Wochenende an den Start gehen, sind in den umliegenden Hotels untergebracht. "Manche wohnen aber auch in ihren Lkw", weiß Vereinsvorsitzender Klaus-Dieter Milsmann. Er baut in diesen Tagen auf die 120 ehrenamtlichen Helfer aus dem Pferdesportverein, die das Großereignis stemmen, das weit über Steinhagen hinaus große Bedeutung hat.

So liegt das Catering in den Händen der Vereinsmitglieder. Und die müssen auch mal zeitig aufstehen. "Annette Hartmann wird bereits um 6 Uhr die ersten Brötchen in die Auslagen legen, damit sich die Teilnehmer stärken können", erzählt Ina Foreman. Den ganzen Tag über wird für Gäste und Teilnehmer gekocht und gebacken. "Und am Freitag gibt es dann wieder Pfannkuchen; da freu’ ich mich das ganze Jahr über drauf", merkt Klaus-Dieter Milsmann schmunzelnd an. Die Erdbeerbowle im Wigwam-Zelt, in dem vor allem Wein kredenzt wird, ist ein weiterer hausgemachter Gaumenkitzel, der bei den Reitertagen bereits Tradition hat.

Unter 1400 Quadratmetern Zeltdach können es sich die Teilnehmer und Besucher an den kommenden Tagen bequem machen, um das Geschehen auf dem Platz zu verfolgen. Hinzu kommen 600 Sitzplätze auf der überdachten Zuschauertribüne.

Von dort aus haben die Gäste den perfekten Blick auf die Hindernisse, die gestern Parcourschef Eckhard Hilker aus Oelde aufgebaut hat. Seine jahrelange Erfahrung ist gefragt, damit der Parcours für Reiter anspruchsvoll und die Zuschauer spannend ist. Jeder Abstand zwischen den Sprüngen wird genau berechnet, jede Landestelle genau einkalkuliert. "Der Parcours muss pferdegerecht erstellt werden", erklärt Klaus-Dieter Milsmann, "aber er muss natürlich auch dafür sorgen, dass nicht jeder mit null Fehlern nach Hause geht."

Aber nicht nur der Parcours muss stimmen. Der Boden auf dem Reitgelände muss ebenso in Topform sein wie der auf dem angrenzenden Abreitsplatz. Und dafür ist Heinz Katthöfer zuständig. Der 76-Jährige sorgt jeden Tag dafür, dass der Sand geebnet und das Gras gewalzt wird. "Wenn 30 oder 40 Reiter durch sind, muss der Boden wieder aufbereitet werden", erläutert Katthöfer.

Seit Wochen wird der Boden fürs Turnier vorbereitet. Mit Aerifizierwalzen wird der Boden belüftet und so wasserdurchlässiger gemacht. "Das Regenwetter der vergangenen Tage war perfekt", betont Ina Foreman. "Bei Sonnenschein hätten wir viel wässern müssen."

Doch trotzdem freut sich Foreman über den Blick auf die Wetterkarte, denn ab heute soll der Regen weniger werden, am Wochenende erwartet Reiter und Zuschauer sogar wieder Sommerwetter bei den Reitertagen. Das Geschehen auf dem Platz verfolgen dann besonders genau die zwölf Richter, die bereits im vergangenen Jahr ihre Einladung für das Springturnier erhalten haben. Auch Tierärztin Dr. Ulrike Meyer-Wilmes und Hufschmied Daniel Stöttwig haben sich das Turnier zeitig in den Kalender eingetragen. "Bei einem Turnier dieser Größenordnung ist es vorgeschrieben, dass sie vor Ort sind", berichtet Ina Foreman.

Knapp tausend Meter Kabel sind in den vergangenen Tagen verlegt worden, um die Technik rund um den Turnierplatz zu installieren. Über Lautsprecherboxen und eine LED-Videowand werden die Zuschauer über das Geschehen auf dem Turnier jederzeit aktuell informiert.

Nach der letzten Siegerehrung am Sonntagabend können die Verantwortlichen vom Pferdesportverein Steinhagen-Brockhagen-Hollen hoffentlich aufatmen. Das Turnier wird bis dahin auf dem Reitgelände am Postweg deutliche Spuren hinterlassen haben. "Der Rasen braucht ein Jahr, um sich zu erholen", weiß Ina Foreman.


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