Von Rita Sprick
Versmold.
Sechs Jahre liegt es nun zurück, dass Hartmut Beintmann im Streichelzoo auf dem Versmolder Wurstträgermarkt ein winziges schneeweißes Lama auffiel. Sofort hatte er das hübsche Fohlen mit den dunklen Knopfaugen und den langen schwarzen Wimpern ins Herz geschlossen. Einige Monate später war der Landwirt stolzer Besitzer des jungen Lamas mit dem klangvollen Namen Angelique. Hartmut Beintmann hat mittlerweile mehrere Lamas - und Angelique ihr erstes Fohlen zur Welt gebracht.Ausgerechnet an einem Freitag, 13. - vor gut einer Woche - wurde das kleine Wesen mit den langen Beinen um 21 Uhr auf Beintmanns Hof an der Aabachstraße geboren. Hartmut Beintmann ist das Glück über die Geburt des putzmunter herumtollenden Nachwuchses in den Augen abzulesen. "Ich hatte noch gar nicht mit der Geburt gerechnet und dachte, im Stroh liege eine braunweißschwarz gefleckte Katze", erzählt der Eier- und Geflügelverkäufer von einer besonderen abendlichen Stallkontrolle. Denn das zusammengerollte, kuschelige Etwas entpuppte sich schnell als männliches Fohlen.
Vier Jahre schon hatte der Tierfreund die südamerikanische Tierfamilienidylle für sein Anwesen an der Aabachstraße herbeigesehnt. "Mit circa zwei Jahren werden Lamas geschlechtsreif. Ich habe extra einen Hengst von einem Lamazüchter für einige Zeit zur Stute gelassen, aber nichts klappte", berichtet Beintmann. Doch dann fühlte sich plötzlich der bereits auf dem Hof beheimatete Alpakahengst Hermann zur stattlichen Lamadame hingezogen und schon begann das Liebesspiel. "Alpakas und Lamas werden in ihrer Heimat - den Andenländern - wegen ihrer Familienähnlichkeit gekreuzt, da die Mischlinge mehr Wolle liefern", erklärt Beintmann und fügt hinzu, dass man die Fohlenmischlinge als »Huarizo« bezeichnet.
Rund 360 Tage dauert die Tragezeit bei Lamas. "Wenn die Mutter das Kind nach der Geburt annimmt und es saugen lässt, braucht man sich keine Sorgen zu machen", erklärt Beintmann. Die erste Milch, die sogenannte Kolostralmilch, sei überlebenswichtig, weil sie fettreduziert sei und für die Darmflora wichtige Vitamin- und Mineralstoffe sowie Eiweiß besitze.
Beim Neuzugang verlief alles reibungslos. Mutter Angelique kümmert sich rührend um den langhalsigen Nachwuchs mit den wulstigen Lippen, dem weißen Fellstreifen auf dem kleinen schwarzen Kopf und den vier Schneidezähnen. Vielleicht findet Hermann demnächst auch Gefallen an Bianca, der zweiten Lamadame auf dem Hof Beintmann. Dann wäre die südamerikanische Tierfamilienidylle an der Aabachstraße wohl perfekt.