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Eine Blütenfülle wie selten zuvor

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Von Anja Hanneforth

Werther.
Es sind die vielen Details, die den Garten von Angelika und Michael Faber so besonders machen. Die angemalten, auf einen Staketenzaun gesetzten Holzschuhe zum Beispiel, der Stuhl, dessen Sitzfläche zu einem Blumenbeet umfunktioniert wurde, oder die Vogelkästen, die bei Bezug mit dem Schild »besetzt« versehen werden. Am kommenden Sonntag, 22. Juni, laden Fabers alle Gartenfreunde im Rahmen der »Offenen Gartenpforte« in ihr kleines Paradies Am Winkel 6 nach Werther ein.

Dass Angelika und Michael Faber ihrem Garten viel Liebe und Aufmerksamkeit schenken, wird auf den ersten Blick deutlich. Überall blüht und grünt es, durch den milden Winter und die warme, feuchte Witterung der vergangenen Wochen üppiger als je zuvor. In dicken Dolden reckt der Rittersporn seine Blüten gen Himmel, verströmen die Rosen einen süßen Duft, macht der Riesenzierlauch seinem Namen alle Ehre. Die Farben Rot, Rosa, Lila und Blau überwiegen, "Gelb und Orange mag ich nicht so sehr", schmunzelt Angelika Faber. Nur an einigen Stellen blitzen kleine gelbe Blumen hervor. Allerdings warten die vorgezogenen Sonnenblumen auf einer Fensterbank darauf, ins Freie gepflanzt zu werden.

Überhaupt sind Fabers emsige »Selbstversorger«. In einem kleinen Gewächshaus überwintern und ziehen sie vor, was sich vorziehen lässt. Und obwohl sie der Natur in ihrem Garten viel Raum lassen und Blumen plötzlich an Stellen auftauchen, an denen sie nicht auftauchen sollten, passiert doch vieles durchaus geplant. Wo könnte ein Beet gut aussehen? Welche Stauden könnten an dieser Stelle zur Wirkung kommen? Würde hier nicht gut noch eine Sitzgruppe hinpassen?

Vor allem Michael Faber hat Freude daran, sich immer wieder verschiedene Bereiche des Gartens vorzunehmen und umzugestalten. Wobei manchmal auch spontanes Umdenken erforderlich wird. Aus einem Kiesgarten ("den ich sehr schön gefunden hätte") wurde nichts, weil der schwere Boden in Werther einfach nicht die Pflanzen gedeihen lässt, die einen Kiesgarten ausmachen. Doch ganz aufgeben wollte der Gartenliebhaber seine Idee nicht und so hat er spontan eine Holzkiste zum Kiesgarten umfunktioniert.

Überhaupt machen sich er und seine Frau viele Gedanken über ihren Garten. "Weil das ja auch Spaß macht", erzählen sie, dass sie meist nach dem Sommerurlaub ihren Garten begutachten und überlegen, wo er sich noch verschönern ließe. "Eigentlich ist nach dem Gartentag vor dem Gartentag", lachen sie und sind gespannt darauf, ob die Besucher der »Offenen Gartenpforte« die Früchte ihrer Arbeit ebenso zu schätzen wissen wie sie selbst. "An solchen Tagen kommt so viel Schönes zurück", erzählt Angelika Faber. "Jedes Lob speichere ich und kann davon viele lange Wintertage überbrücken."

Mit großer Freude teilt Ehepaar Faber seine Ideen und Erfahrungen mit anderen. "Der Austausch ist jedes Mal toll", freuen sich Angelika und Michael Faber schon jetzt auf die vielen Gespräche mit Gleichgesinnten.

¦ Am kommenden Sonntag, 22. Juni, öffnet Ehepaar Faber seinen Garten von 11 bis 18 Uhr für interessierte Besucher. Auch die Fotokarten-Ausstellung »Poetische Fotografie« wird es wieder geben. Freunde und die ganze Familie helfen mit, um die Gäste mit Kaffee, Kuchen und Waffeln zu bewirten. Der Eintritt kostet zwei Euro. Den Erlös der »Offenen Gartenpforte« möchten Fabers einer Familie spenden, deren Vater gerade einen schweren Schlaganfall erlitten hat und deren Gefüge gänzlich aus den Fugen geraten ist.


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