... die Gründe für seinen Abschied:
"Als Tanne (SCP-Obmann Jan Fahrenwald) mich 2011 noch einmal überredet hat, war mir schon klar, dass Peckeloh meine letzte Station sein wird - egal, wie lange es dauert. Der Job hat mir bis zuletzt viel Spaß gemacht, aber es ist mir auch Jahr für Jahr schwerer gefallen, mich neu zu motivieren. Der Altersunterschied zu den Spielern wird immer größer, und ich habe mir geschworen, dass ich nicht wie Otto Rehhagel noch mit 70 auf dem Platz stehen möchte. Außerdem ist meine Familie, und besonders meine Frau, in der ganzen Zeit viel zu kurz gekommen. Ich möchte jetzt einfach die Zeit mit ihr genießen."
... seinen Ruf als Aufstiegstrainer:
"Ich weiß nicht, ob man das so sagen kann. Es kommt ja immer auch darauf an, welche Ziele die Vereine haben. Und es gehört oft ganz einfach auch Glück dazu. Ich kann nicht auf den Knopf drücken und heraus kommt der Aufstieg. Das war jedes Mal harte Arbeit. Ich habe von mir immer das Optimum verlangt, und diese Einstellung habe ich auch an die Spieler weitergegeben. Gott sei Dank hat das das ein oder andere Mal ganz gut geklappt."
... seinen größten Erfolg:
"Als Spieler war das sicher der Aufstieg mit Steinhagen in die Verbandsliga 1985. Obwohl niemand damit gerechnet hat, haben wir eine ambitionierte Mannschaft wie Brakel, das damals unter anderem mit den Wollitz-Brüdern gespielt hat, hinter uns gelassen. Als Trainer war die A-Liga-Meisterschaft mit Spexard 1992 etwas Besonderes, weil es mein erster Aufstieg war. Aber auch die beiden Landesliga-Aufstiege mit Peckeloh waren schön, weil die Qualität in der Bezirksliga sehr hoch war."
... seine bitterste Niederlage:
"Ich habe es in 26 Jahren als Trainer geschafft, nicht ein einziges Mal abzusteigen. Insofern kann ich mich an ein echtes Negativerlebnis gar nicht erinnern. Vor zwei Jahren allerdings haben wir mit Peckeloh im Pokal mal 1:8 gegen Theesen verloren. Darüber habe ich mich drei Tage schwarzgeärgert."
... den Wandel des Fußballs im Laufe seiner Karriere:
"Da hat sich vieles verändert - sowohl auf als auch neben dem Platz. Das Spiel ist wie bei den Profis auch im Amateurbereich viel schneller und taktisch ausgereifter geworden. Viele Spieler, die heute aus der Jugend kommen, sind viel besser ausgebildet. Andererseits war die Arbeit früher angenehmer, weil die Charaktere einfacher waren. Junge Leute können heute zwischen vielen Angeboten wählen, viele haben private Probleme, keine Arbeit oder die falschen Freunde."
... seine Verantwortung abseits des Platzes:
"Als Trainer bist du auch ein Stück weit Sozialarbeiter. Mir war es immer wichtig, dass die Jungs sich nicht nur fußballerisch, sondern auch menschlich weiterentwickeln. Ich habe immer versucht, sie im Leben auf den richtigen Weg zu bringen, und bei manchen habe ich sogar eine Vaterrolle übernommen."
... seine Föhnfrisur:
"Ich bin meinen langen Haaren immer treu geblieben. Es dauert halt länger, bis die nach dem Duschen trocken sind. Für die Jungs war das in der Kabine natürlich immer ein Reizthema. Als wir 2012 aufgestiegen sind, habe ich dann gesagt, sie sollen ihren Spaß haben und habe mir eine Glatze scheren lassen. Das war eine lustige Sache. Und im Nachhinein muss ich sogar sagen: So schlimm sah das gar nicht aus."
...seine besondere Beziehung zum SC Peckeloh:
"Ich habe zu diesem Verein schon immer freundschaftliche Kontakte gehabt. Zuerst zu Horst Hardiek, der mich 1988 zum ersten Mal zum SCP geholt hat. Später zu Dieter Cosfeld. Ihm hat der Verein sehr viel zu verdanken. Jan Fahrenwald habe ich zuerst als Spieler und später als Obmann sehr schätzen gelernt. Und auch mit unseren Betreuern Eugen Mennecke und Torsten Hermann habe ich immer gerne zusammengearbeitet. Der SCP ist ein Verein, der lebt, und in dem alle mitmachen. Vieles hat sich hier in den vergangenen Jahren zum Positiven entwickelt, vor allem die Jugendarbeit. Für so einen kleinen Ort ist es fantastisch, was jede Woche am Platz los ist."
... seine Tipps für Nachfolger Markus Kleine-Tebbe:
"Jeder Trainer hat seine eigene Philosophie, deshalb möchte ich ihm gar keine Tipps geben. Markus ist ein guter Trainer, er ist lange genug im Geschäft und kennt das Umfeld in Peckeloh seit seiner Kindheit. Ich habe mich nie von anderen inspirieren lassen, und das sollte auch er nicht tun. Er muss und wird seinen eigenen Weg gehen."
... seine Zukunft als Fußballrentner:
"Ich war immer ein Fußballverrückter und daran wird sich auch nichts ändern. Natürlich werde ich mir auch in Zukunft Spiele anschauen und dem SC Peckeloh verbunden bleiben - nicht zuletzt, weil mein Sohn Marvin bald dort spielt. Wenn jemand einen Rat braucht, bin ich jederzeit offen und ansprechbar. Ein Comeback als Trainer kann ich aber definitiv ausschließen."