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Amerikanischer Anstrich für den Dorfkrug

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Von Marc Uthmann

Versmold-Bockhorst. Noch vor kurzem sah es nach der Schließung des Bockhorster Dorfkruges düster aus für das gastronomische Leben im Ortsteil. Jetzt winkt der Traditionsgaststätte sogar eine Modernisierung. Guido Calenborn, Betreiber des »Route 68« in Hilter und Bissendorf, will den Dorfkrug übernehmen und ein amerikanisches Restaurant aus ihm machen.

"Wir wollen die Gaststätte kaufen", bestätigte Calenborn auf Anfrage des Haller Kreisblattes. "Letzte Details sind in der kommenden Woche zwar noch zu klären, aber wir haben mit dem Makler bereits einen Vorvertrag unterschrieben." Den Gastronomen aus Bissendorf reizt das traditionsreiche Haus nicht zuletzt aufgrund seines großen Saales. "Wir betreiben einen Partyservice, veranstalten Gesellschaften - das können wir in Bockhorst natürlich sehr gut umsetzen." Auch der Standort ist für den 48-Jährigen vielversprechend. "Wir haben hier ein gutes Einzugsgebiet mit wenig moderner Gastronomie in der näheren Umgebung."

Und genau das will Calenborn bieten: moderne, amerikanische Küche mit frischen Akzenten - Steaks, Salate, Burger und Spare Ribs in familiengerechtem Ambiente zu moderaten Preisen. "Bei uns können Sie auch mit zehn Euro etwas erreichen", sagt Calenborn.

Vor acht Jahren machte er sich in Hilter mit dem Route 68 selbstständig, im vergangenen Dezember eröffnete er ein zweites Restaurant in Bissendorf. Zehn Festangestellte und zwischen 20 und 30 Aushilfen sind mittlerweile für die amerikanische Küche verantwortlich.

Doch Guido Calenborn hat noch zahlreiche Ideen, wie sein neues Projekt zeigt. "Ich könnte mir vorstellen, mit dem Route 68 von Hilter nach Bockhorst umzuziehen und in Hilter dann ein ganz neues gastro-nomisches Konzept umzusetzen." Doch bevor es so weit ist, muss erst der Standort Bockhorst ertüchtigt werden. "Unser erstes Ziel ist es, den Saal umzubauen und zu renovieren, damit wir dort Veranstaltungen organisieren und Gesellschaften bewirten können", sagt Guido Calenborn. Viel hänge davon ab, wie schnell man die Baugenehmigung vom Kreis Gütersloh erhalte. "Ich kann derzeit noch nicht abschätzen, was für brandschutzrechtliche Vorgaben uns gemacht werden. Aber läuft alles optimal, könnten wir den Saal vielleicht in einem halben Jahr eröffnen." In jedem Fall soll die Küche durch einen Anbau vergrößert werden und auch insgesamt benötigt der altehrwürdige Bockhorster Dorfkrug grundlegende Sanierungsarbeiten - etwa im Dachbereich. "Generell ist der Zustand der Gaststätte innen gar nicht so schlecht", sagt Calenborn. 200 000 Euro Investitionssumme kämen bei einem solchen Projekt dennoch schnell zusammen.

Der Restaurantumbau soll im zweiten Schritt erfolgen. Läuft auch hier alles ideal, könnte das Route 68 in Bockhorst in einem Jahr an den Start gehen. Was Guido Calenborn kalkuliert, klingt nicht nach dem Himmelfahrtskommando eines naiven Neulings in der Branche. Der gelernte Koch ist seit zehn Jahren in der Gastronomie selbstständig, reiste zuvor in seinem Ausbildungsberuf durch Deutschland und arbeitete sich beim Unternehmen Nordsee auch in die kaufmännische Seite des Geschäfts ein.

Der aus Bad Neuenahr stammende Geschäftsmann, der in Bissendorf lebt, geht davon aus, dass sein Plan funktioniert. Und die Bockhorster dürfen auf eine Wiederbelebung ihres gas-tronomischen Zentrums durch einen Profi hoffen. Darüber hinaus zeichnet sich nach HK-Informationen eine Nachfolgelösung für die Alte Schenke ab. Die düsteren Wolken über dem Dorf scheinen guten Aussichten zu weichen.


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