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"Es geht nur über den Kopf"

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Brockhagen. Er gehört zu den Spielern, die den Handball in Brockhagen in der letzten Dekade am meisten geprägt haben: Lars Deppe. Der 32-Jährige, der nach seinem Rücktritt vom Rücktritt auch in der nächsten Saison das TuS-Trikot tragen wird, will mit seinem Team im Auswärtsspiel beim Rangzweiten TuS 97

Bielefeld/ Jöllenbeck II seiner Laufbahn am Samstag ein weiteres Erfolgskapitel hinzufügen und einen großen Schritt Richtung Verbandsliga machen. HK-Mitarbeiter Johnny Dähne sprach mit dem ehemaligen Zweitligaspieler über die Hinspielniederlage, Vereinsperspektiven und ein gutes Omen.

Lars, Ende Mai steigen wieder viele Handball-Teams in den Flieger Richtung Mallorca, um die Saison dort ausklingen zu lassen. Wird der TuS Brockhagen am Strand ein Aufstiegs-T-Shirt präsentieren?

LARS DEPPE: Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren fliegen wir nicht auf die Insel, sondern werden Ende Mai in Düsseldorf sein. Das kann ein gutes Omen sein, denn nach unserem Verbandsliga-Aufstieg 2007 sind wir ebenfalls dorthin gefahren. Klar will die Mannschaft dort wieder Aufstiegs-Shirts tragen. Ich selbst werde zu diesem Zeitpunkt allerdings mit meiner Familie auf Borkum sein.

Wie wichtig wäre es für den TuS, nach einer Serie in der Landesliga demnächst wieder in der Verbandsliga zu spielen?

Deppe: Für unsere jungen Spieler wie Maurice Grabmeir und Felix Kröger wäre es schon wichtig, weil sie so einen nächsten Schritt in ihrer sportlichen Entwicklung gehen könnten. Auch in der A- und B-Jugend gibt es bei uns einige Talente, denen ich diese Klasse zutraue. Natürlich ist es für alle reizvoll, wieder gegen Steinhagen und Loxten - falls sie den Aufstieg nicht packen sollten - anzutreten.

Sie haben mit Brockhagen in dieser Spielzeit 20 Siege bei drei Niederlagen aufzuweisen und gewinnen ihre Spiele im Durchschnitt mit knapp acht Toren Differenz. Muss der TuS alleine schon deshalb aufsteigen, weil er in der Landesliga unterfordert ist?

Deppe: Vor der Saison hatte ich Bedenken, ob es alles so gut hinhauen wird, wie es bisher geklappt hat. Es soll nicht überheblich klingen, aber ich habe mich fast erschrocken, wie viel geringer das Niveau im Vergleich zur Verbandsliga ist. Oftmals führen wir schon zur Halbzeit mit acht Toren. Ab Platz sieben ist der Leistungsunterschied schon deutlich.

Apropos deutlich: Das Hinspiel ging mit 32:22 an die TuS-97-Reserve. Was müssen Sie und Ihr Team am Samstag besser machen?

Deppe: Wir waren in dem Spiel wie gelähmt, hatten einen kompletten Blackout. Damals hatten wir auch einen Punkt Vorsprung und darauf spekuliert, uns ein wenig von ihnen absetzen zu können. Die 3-2-1-Abwehr inklusive Torhüter hat uns vor große Probleme gestellt. Dieses Mal werden wir besser darauf eingestellt sein.

In dieser Woche ist die Brockhagener Halle geschlossen. Welchen Einfluss hat das auf die Vorbereitung für diese Partie?

Deppe: Das spielt überhaupt keine Rolle. Es wird entscheidend sein, von Anfang an voll da zu sein, heiß zu sein - und das geht nur über den Kopf. Ob ich jetzt vorher zehn- oder nur einmal trainiert habe, ist nebensächlich. Wir sind konditionell gut drauf, außerdem muss ich ja wegen unseres breiten Kaders nicht mehr durchspielen. (lacht). Ich freue mich einfach riesig auf eine Partie in einer vollen

Halle, in der wir alles für den Aufstieg geben werden.

Sie haben Anfang des Jahrtausends in der zweiten und dritten Liga in Jöllenbeck und Bielefeld mit dem heutigen Jöllenbecker Trainer Sven-Eric Husemann und Rechtsaußen Marcel Volmer zusammengespielt. Welche Erinnerungen haben Sie an die beiden?

Deppe: Beide sind ruhige, sympathische, typisch ostwestfälische Typen. Torpedo (Deppe meint Marcel Volmer; d. Red.) ist ein sehr solider Spieler, der kaum Fehler macht. Eric hatte viel Verletzungspech. Sein Kettenraucher-Dasein hat ihm in Sachen Kondition komischerweise überhaupt nicht weh getan (lacht). Wenn es am Ende für uns nicht reichen sollte, hätte ich kein Problem damit, ihnen zum Sieg zu gratulieren - im Gegenteil.

Als Sie noch mit beiden zusammenspielten, haben Sie für die Mallorca-Shirts gesorgt. Ist das auch in Brockhagen Ihre Aufgabe?

Deppe: Nein, das entscheiden wir alle gemeinsam. Auch wenn wieder über meine Vorschläge gelacht werden wird, werde ich sie natürlich anbringen. Wichtig ist nur, dass wir uns überhaupt über ein Aufstiegs-T-Shirt Gedanken machen dürfen.


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