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Zweimal Remis - Kaiser muss gehen

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Altkreis Halle. In der Fußball-Bundesliga erzielte Thomas Helmer, ähnlich wie 20 Jahre später der Leverkusener Stefan Kiesling, beim 2:1-Sieg des FC Bayern gegen den 1. FC Nürnberg ein Phantomtor. Die Formel 1 erlebte eine ihrer größten Tragödien: Ayrton Senna starb nach einem Unfall beim Großen Preis von San Marino. Nicht um Leben und Tod ging es in der heimischen Sportszene. Und dennoch sprach man bei der Spvg. Versmold von einem zwischenzeitlichen "klinischen Tod".

In der Aufstiegsrunde zur Zweiten Liga war die Spvg. mit zwei Siegen erfolgreich gestartet, holte anschließend einen Punkt beim größten Kontrahenten Schalksmühler TV (17:17). Eine Woche später in Versmold traf man auf denselben Gegner und plante, mit einem Sieg den vorzeitigen Einzug ins Aufstiegsfinale perfekt zu machen. Doch 43 Sekunden vor Schluss dieser Partie stand die Mannschaft von Trainer Holger Kaiser kurz vor dem Aus im Aufstiegskampf: 16:15 führte Schalksmühle. Damit hätte der TV den direkten Vergleich gewonnen und wäre bei zwei folgenden leichten Heimspielen wohl nicht mehr zu stoppen gewesen. Als die Gäste auch noch einen Siebenmeter zugesprochen bekamen, schien alles klar. Doch Krzysztof Latos parierte den Strafwurf, im Gegenzug erzielte Dirk Kelle vor 950 begeisterten Zuschauern ebenfalls per Siebenmeter den schmeichelhaften Ausgleich.

Das Spiel hatte Konsequenzen für Trainer Holger Kaiser, der vier Tage später entlassen wurde. Versmolds Vorsitzender Dr. Willi Janzen erläuterte die Beweggründe, sprach von "Dingen im sportlichen Bereich, die für den Vorstand nicht nachvollziehbar waren" und erklärte: "Am Wochenende waren wir 40 Sekunden vor Schluss bereits klinisch tot. Unsere Bedenken konnte Holger Kaiser in einem Gespräch nicht ausräumen. In einem Wirtschaftsbetrieb muss man dann entscheiden." Der für die kommende Serie bereits unter Vertrag genommene Peter Sichelschmidt und Kotrainer Uwe Harting - er hatte sich während des Schalksmühle-Spiels ein lautstarkes Wortgefecht mit Kaiser geliefert - übernahmen. In Niederpleis eine Woche später machte Versmold den Einzug ins Aufstiegsfinale gegen Herdecke perfekt.

Auch die Versmolder »Zweite« jubelte. Am letzten Bezirksliga-Spieltag setzte sich die Spvg. mit zehn Toren von Dirk Elsch-ner gegen Brackwede durch und war das erste Mal in der Saison Tabellenführer, da Spitzenreiter Bösingfeld in Halle patzte. Auch SF Loxten verließ die Klasse - allerdings in entgegengesetzter Richtung. Nach der Niederlage in Gadderbaum stieg das Team von Trainer Hartmut Westmeier in die Kreisliga ab.

Dasselbe Schicksal ereilte TuS Brockhagen. Trotz eines Auswärtssieges am letzten Spieltag stieg der TuS in die Landesliga ab. Außerdem kündigte Goalgetter Michael Kölkebeck an, in der kommenden Saison für den künftigen Klassenpartner TuS Borgholzhausen auf Torejagd gehen zu wollen.

In Werther machte die Handball-D-Jugend von sich reden und sicherte sich die OWL-Meisterschaft. Das Team von Gerhard Tubbesing setzte sich im Finale gegen Gadderbaum, TBV Lemgo und Eidinghausen durch. Im Team standen unter anderem Johnny Dähne, Andreas Horstmann, Johannes Viktor Behrendt und Jan Fiete Buschmann.

Der Traum der Steinhagener Tischtennis-Asse von einem Europameisterschaftstitel zerplatzte im Halbfinale. Obwohl Nicole Struse und Jie Schöpp als haushohe Favoritinnen in ihre Vorschlussrundenspiele gegangen waren, scheiterten sie an relativ unbekannten Gegnerinnen. Entsprechend groß war die Enttäuschung.

Seinen bislang größten Erfolg feierte Halles Tennis-Ass Hendrik Dreekmann. In Sun City (Südafrika) erreichte der 19-Jährige das Finale des mit 315 000 Dollar dotierten Grand-Prix-Turniers. Dort unterlag er 4:6, 1:6 gegen Markus Zoecke. Dreekmann wurde danach erstmals unter den Top 100 der Weltrangliste geführt, auf Platz 88.

Einen weiteren Spieler mit Oberliga-Erfahrung verpflichtete Fußball-Landesligist Spvg.

Versmold.
Der Tabellenfünf- te kündigte an, dass neben dem Ex-Arminen Christian Knehans ab der kommenden Serie auch Dirk Baumann (FC Gütersloh) für die Spvg. auflaufen werde.

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