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Vom Gaststarter zum Dauerbrenner

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Versmold (HK/clam). Alles begann mit einem Besuch beim Supermoto-Rennen im Harsewinkler Emstalstadion. Das war im Jahr 1997. "Damals war ich der Meinung, ich sei ein guter Motorradfahrer" , sagt der Versmolder Frank Brüntrup rückblickend. In diesem Jahr will es der 46-Jährige richtig wissen. Ab Mai geht er bei der Supermono-Europameisterschaft an den Start, die in fünf Rennen gemeinsam mit der internationalen deutschen Meisterschaft ausgetragen wird.

Ein Gaststart in Oschersleben hat ihn überzeugt, es bei der EM-Rennserie zu versuchen. Im Finallauf der Supermono-Europameisterschaft meldete sich Brüntrup im August 2013 außer Konkurrenz an. "Ich wollte mich mit den besten Einzylinder-Rennteams Europas messen und in diesem starken Feld meine Zeiten verbessern", erklärt der Versmolder. Das klappte. Im Zeittraining stellte er seine Maschine in die dritte Startreihe, direkt vor den deutschen Meister, der sich trotz deutlichem Leistungsvorteil im Rennen mit einer Fünftelrunde geschlagen geben musste. Am Ende stand der neunte Platz, "ein sensationelles Ergebnis und der Höhepunkt meiner Rennlaufbahn", so der Versmolder.

Für Brüntrup war es so ermutigend, dass er nun die gesamte Supermono-EM des internationalen Motorradverbandes FIM bestreitet. Fahrer aus mehr als zehn Nationen kommen zusammen. "Mein Ziel ist eine Top-Ten-Platzierung", gibt sich Brüntrup optimistisch. Am 1. Mai geht es los mit dem ersten Training. Das erste Rennen zur Supermono-EM ist dann vom 16. bis 18 Mai im niederländischen Assen. Die Serie endet nach Rennen in Snetteron, Zeltweg und Aschersleben im Oktober ebenfalls in Assen.

Eingeschrieben für den Wettbewerb hat sich Brüntrup mit seiner privaten KTM Duke 690 Cup. Das ist typisch für die Supermono-Rennklasse. Der größte Teil des Feldes besteht nämlich aus Prototyp-Rennmotorrädern mit Eigenentwicklungen vom Rahmen bis zu den Motoren. Die Maschinen verfügen über einen Einzylinder-Viertaktmotor bis 800 Kubikzentimeter Hubraum ohne Einschränkungen in Design, Kon-struktion und erlaubten Modifikationen. "In dieser Klasse gibt es kaum Werksrennmaschinen", sagt Brüntrup. Der Einsatz von Kohlefaser und Titan sei Standard. Einige der Renner sind von Straßenmaschinen abgeleitet. "Die Rennklasse stellt damit eine Abwechslung zu den sich vermehrenden Produktionsklassen dar", sagt Brüntrup. Während der Saison greift er auf Mentaltrainer Markus Bauchrowitz zurück.

Um mit seinem Motorrad auch auf den schnellen Strecken besser mithalten zu können, wurde der Motor auf 796 Kubikzentimeter aufgebohrt und ist nun von der Leistung her wettbewerbsfähig. Von der Höchstgeschwindigkeit von 250 Stundenkilometern, die die extrem leichten vollverkleideten Maschinen der Spitzenfahrer erreichen, sieht sich Brüntrup zwar noch weit entfernt. "Aber erst einmal stehen die fahrerische Komponente und der Spaß für mich im Vordergrund", sagt er. Dass er auch unter schwierigen Bedingungen sicher punkten kann, hat Brüntrup, der unter seinem Rennnamen »Danger« startet, im vergangenen Jahr beim Bremerhavener Fischereihafen-Rennen unter Beweis gestellt. Gegen internationale Konkurrenz fuhr Brüntrup vor mehr als 20 000 Zuschauern aufs Treppchen.

Nach seiner Visite in Harsewinkel kaufte sich Brüntrup eine KTM-Supermoto-Maschine und stieg bei der deutschen Meisterschaft ein. Danach folgte 2002 der Wechsel zur Rennserie KTM Duke Battle, die ebenfalls mit Einzylinder-Motorrädern auf Rundstrecken wie Nürburgring, Hockenheim, aber auch auf Kartbahnen ausgetragen wurde. Hier war Brüntrup immer in den Top Ten dabei. Nach sechsjähriger Rennpause schaffte er sich wieder eine KTM Duke 690 an und bestritt den internationalen KTM TNT Cup. Mit der einzigen Serienmaschine im Feld beendete er die Serie auf Platz drei. 2009 fuhr Brüntrup bei der deutschen Seriensport-Meisterschaft ebenfalls mit dem Einzylinder Podiumsplätze ein und gewann 2011 gemeinsam mit Tom Dick das erste Zweistundenrennen für Seriensportmotorräder der Klasse 5 in Oschersleben. Bis heute arbeitet Brüntrup als Instruktor bei den KTM-Veranstaltungen. Auf der Rennstrecke am Bilster Berg hält der Versmolder den Rundenrekord für Einzylinder-Maschinen.

Wer Frank Brüntrups Weg bei der Supermono-EM und alle Neuigkeiten rund ums Team verfolgen will, kann dies unter der Facebook-Seite »Danger_Racing« tun.


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