Das tat der guten Stimmung der rund 650 Frühstücksgäste aber keinen Abbruch. Bestens gelaunt saßen Steinhagener mit Freunden an einem der 80 Tische oder hatten das Familienfrühstück in den Ortskern verlagert. Viele hatten sich schon im Vorfeld Gedanken gemacht und sich viel Mühe mit der Tischdekoration gegeben.
Die einen zogen die edle weiße Tischdecke auf und brachten das gute Sonntagsgeschirr mit - inklusive Kerzenständer. Andere verzichteten ganz auf eine Unterlage, stellten ihre Tische aber derart mit Utensilien und Deko zu, dass Kaffeetasse und Brötchenkorb kaum noch Platz fanden. Wohl dem, der an einen Beistelltisch gedacht hatte. Eine Gruppe hatte gar zwei Reihen Flugzeugsitze angekarrt. Immerhin bequemer als die Holzbänke.
Denn lediglich Tisch und Bänke, eine Brötchentüte und der Brotbelag wurden gestellt. Den Rest mussten die Gäste selbst mitbringen: vom Besteck und Geschirr über die Getränke bis zur Tischdekoration. Manche mochten es schlicht und einfach und sahen allein im gemeinschaftlichen Frühstück im Dorf das Event.
Andere brachten einen jungen Baum, eine überdimensionale Steinhägerkruke, Sonnenschirm, Pavillon oder gar eine Weihnachtstanne mit. Eine Gruppe von fast 50 Hungrigen war besonders kreativ: Jeder der sechs Tische stellte ein anderes Märchen dar. Alle verbunden ergaben den Steinhagener Märchenwald. Familie Schmedtmann erhielt dafür den 3. Preis im Wettbewerb der kreativsten Tischgestaltungen. Der 2. Platz ging an Käpt’n Blaubär: Die Gruppe »Pekip 89« hatte zwei Tische zusammengeschoben, Leuchtturm aufgestellt und ein Segel gehisst. Dem Bürgermeister gefiel das Motto »Wir sitzen alle im selben Boot« besonders gut.
Als Sieger hatten die beiden Heideköniginnen als Jury das »Steinhagener Pisten-Frühstück« auserkoren. Eine gebastelte Skipiste führte mitten über den Tisch. Und die Skifahrer waren standesgemäß im dicken Pulli, mit Pudelmütze und Skibrille am Tisch. Angesichts des Wetters war das gar nicht mal zu warm. Doch gut, dass die Sonne nicht so dolle schien.
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