von heiko kaiser
und christian helmig
Altkreis Halle. Tumulte in Hüllhorst, eine fast einstündige Spielunterbrechung in Minden - die Begegnungen der Loxtener Aufstiegskontrahenten aus Mennighüffen und Harsewinkel sorgten für Schlagzeilen. Für die Spvg. Steinhagen ist die Serie nach der Niederlage gegen Loxten psychologisch beendet.
"Wir hätten natürlich weiter gerne oben mitgespielt. Doch die Enttäuschung ist nicht ganz so groß, da wir gegen Loxten nicht nah dran waren, zu gewinnen. Man muss die Überlegenheit einfach anerkennen", sagt Kotrainer Dirk Blankert. Nach dem Aus im Aufstiegskampf blickt man in Steinhagen bereits auf die nächste Serie, will in den verbleibenden drei Partien Perspektivspielern wie Jannik Peperkorn, Fabian Karnath oder Paul Blankert Einsatzzeiten geben.
Zufrieden hat Blankert registriert, dass Lukas Schulz ein Angebot der TSG Harsewinkel ausgeschlagen und seine Zusage für ein weiteres Jahr gegeben hat. "Das macht uns natürlich ein wenig stolz", sagt er. Für Schulz und andere Youngster zwischen 18 und 21 Jahren soll in der kommenden Saison eine zusätzliche Übungseinheit eingerichtet werden. Hier wollen die Trainer Stephan Neitzel, Olaf Grintz und Dirk Blankert grundlegende Wurf- und Abwehrtechniken schulen, für die im normalen Betrieb keine Zeit ist.
Während das heimische Verbandsligaderby zwischen Spvg. Steinhagen und SF Loxten (33:37) in vorbildlich fairen Bahnen verlief, kam es beim Nachbarduell zwischen Hüllhorst und Mennighüffen nach dem Schlusspfiff zur Rudelbildung. Beim 19:19 setzte Mennighüffens Jonas Bextermöller von rechtsaußen zum letzten Wurf des Spiels an und scheiterte am HSG-Keeper Dennis Specht. Beide Spieler gerieten anschließend kurz aneinander. Daraufhin machte sich der verletzte Keeper der HSG, Jan Philip Schnute, von der Tribüne auf den Weg, um sich einzumischen. Schnute schob Bextermöller beiseite, der fiel hin und knickte mit dem Fuß um. Die Szene wird ein Nachspiel haben, denn die Schiedsrichter fertigten einen Bericht an. Auch die rote Karte gegen den Mennighüffener Kay Daumann (Foulspiel) hat Folgen. Er wird für zwei Meisterschaftsspiele gesperrt.
Fast eine Stunde musste die Begegnung des Tabellendritten TSG Harsewinkel bei Schlusslicht HSV Minden-Nord unterbrochen werden und stand sogar kurz vor dem Abbruch. Der Grund war die Verletzung von Rückraumspieler Marcel Schmidt. Bei seinem zweiten Treffer kam der 23-Jährige so unglücklich auf, dass er sich einen schweren Knieschaden zuzog. Die notärztliche Versorgung und der Abtransport ins Krankenhaus verzögerten das Spiel für etwa 60 Minuten.
Zwar siegte die TSG am Ende mit 30:21, doch Trainer Hagen Hessenkämper fragte sich anschließend: "Wie sollen wir so eine Leistung wie heute durchziehen?" Neben Schmidt fallen bekanntlich auch die verletzten Manuel Mühlbrandt und Carsten Kappelt bis Saisonende aus.
In der Landesliga sah TuS Brockhagens Trainer Lokman Direk im 38:26-Sieg über HSG EGB Bielefeld einen Schritt nach vorne. "Unsere Körpersprache war viel besser als zuletzt gegen Versmold", hielt er fest. Im Hinblick auf das Aufstiegsfinale bei TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck II in knapp drei Wochen ist Direk allerdings nicht sorgenfrei: Ausgerechnet in der Woche vor dem Spiel kann der Tabellenführer - wieder einmal - nicht in der eigenen Halle trainieren, weil dort die Linien erneuert werden. Um sich trotzdem adäquat auf den Verfolger vorzubereiten, hat Direk für die Woche nach Ostern ein Testspiel beim Ortsnachbarn Spvg. Steinhagen vereinbart, der wie die TuS-97-Reserve eine offensive 3-2-1-Deckung praktiziert.
Am Tabellenende ist die Situation für die Spvg. Versmold nach der 26:27-Niederlage in Kinderhaus prekärer denn je geworden. "Aus den letzten drei Spielen brauchen wir mindestens zwei Siege", rechnet Trainer Dirk Schmidtmeier vor. Das Restprogramm sollte dem Schlusslicht Mut machen. Gegen Nordwalde und Coesfeld genießt die Spvg. zweimal in Folge Heimrecht, zum Abschluss wartet ein Auswärtsspiel bei der gesicherten HSG EGB