Feuerwerks-Fontänen sprühten durch das Stadion. Flammen züngelten sich ihren Weg um die Herrscherin von Atlantis herum. Mehr als einmal sorgten Donner- und Kanonenschläge für wahre Knalleffekte. Überlebensgroß war auf riesigen Leinwänden seitlich der uralten Mauern und Säulen die Königin dieser Welt zu sehen: Andrea Berg.
Viele Songs ihres neuesten, des 15. Studioalbums »Atlantis« hatte sie mit im Gepäck. Und so präsentierte sie »Atlantis lebt«, „Der letzte Tag im Paradies«, »Träumer wie wir«, rief »Auf zu neuen Abenteuern«, erzählte vom »Himmel auf Erden« oder der Begegnung »Im nächsten Leben«. Dazwischen verwob sie die großen Ohrwürmer, für die man die Sängerin liebt: den »Kilimandscharo«, „Die Gefühle haben Schweigepflicht« oder „Du hast mich tausend Mal belogen«.
Alleine in diesem Reich leben? Nein, das wollte sie nicht. Und so suchte sie im Verlaufe des Abends nach »ihrem« Poseidon. Und fand ihn, in Person von Bernd aus Altenhagen. Der fand sich später nicht nur in Gewand und samt Krone und Dreizack auf der Bühne wieder. Eine Tänzerin lockte ihn auch unter den großen Wasserfall. Die Herrscherin von Atlantis - sie machte die Männer eben gekonnt nass.
Zu anderen Bielefeldern hingegen war Andrea Berg reizend. Denn ihre zehn jungen Ballerinen aus der Tanzschule »DansArt« hatte sie in zauberhafte kleine Elfen verwandeln lassen, die bei »Einmal Himmel und zurück« das magische Meer aus Seifenblasen entfachten.
Sie schoss die Männer zum Mond, ließ sich Sterne schenken und wusste zu erzählen, wie schnell es mit lebenslänglich vorbei sein kann. Am Ende der dreistündigen Show stand Andrea Berg selbt unter dem Wasserfall. Unzählige Male hatte sie sich da schon auf offener Bühne umgezogen. Und gemeinsam mit ihrer Band - unplugged - alte Gassenhauer und Evergreens zu neuem Leben erweckt.
Eine Viertelstunde später als eigentlich gedacht hatte die große Reise nach Atlantis dabei begonnen. Warum? Bei allem Schwelgen in Fantasie hatte die Crew ein winziges Detail im Vorfeld des letzten Tour-Konzertes nicht bedacht. Den Umstand nämlich, dass die Uhr auf Sommerzeit umgestellt sein würde - und das Stadion längst nicht so dunkel, wie eigentlich erwartet.
↧