Am 11. März besuchte die Borgholzhausenerin aber ein Township nahe Pretoria. Dort versuchen Schwestern vom katholischen »Convent Holy Cross« heimatlosen Kindern im Rahmen ihrer Möglichkeiten tagsüber einen Hort zu geben. „Ich war erstaunt, wie ruhig und gelassen ich den Besuch bei den Ärmsten erlebt habe”, fasst Maria Willich ihre Eindrücke zusammen. Natürlich sei sie mit 50 Jahren alt genug, um ihre Gefühle zu verstecken und sogar nach außen hin zu lachen.
Zum Lachen war der dreifachen Mutter angesichts des großen Elendes der Kinder aber überhaupt nicht zumute. Es sind zum Großteil Waisenkinder und Kinder, die von ihren oft drogenabhängigen oder aidskranken Eltern ausgesetzt wurden. Sie werden tagsüber in Hütten betreut und mit Essen versorgt. „Ich musste zusehen, wie diese armen, hilfebedürftigen Kinder ihren Mittagsschlaf auf nassen Teppichen gemacht haben. Seit Tagen hatte es in Strömen gegossen und in allen Hütten reingeregnet”, berichtet Maria Willich.
Sie überlegte sich, ob und wie sie die Not der Kinder lindern könnte. „Nachdem die Stadt für dieses Projekt dem Convent ein neues Grundstück zur Verfügung gestellt hat, habe ich nun die Möglichkeit, statt der Wellblechhütten feste und stabile Holzhütten dort aufstellen zu lassen”, sagt die gelernte Physiotherapeutin. Ihr Cousin Franz- Josef Blomendahl lebt schon sei vielen Jahren als Unternehmer in Kapstadt. „Durch seine Beziehungen könnte ich Holzhäuser für 950 Euro pro Stück besorgen und aufbauen lassen.”
Der Borgholzhauserin fehlt nun das Geld, um den Kindern eine trockene Unterkunft zu beschaffen. Vor ihrem Abschied aus Deutschland hatte sie 1800 Euro Hilfsgeld auf einer Sponsorenparty gesammelt, um damit die Arbeit mit schwerbehinderten Kindern im »Sibongile Centre« zu fördern. „Die Not dort ließ mich tatsächlich einmal kurz überlegen, einen Teil davon Schwester Bede zu überlassen, die das Projekt der heimatlosen Kinder begleitet.”
Diese Idee hat Maria Willich aber wieder verworfen, „da es sich bei Sibongile um behinderte Kinder handelt und die meine Hilfe ebenso benötigen”. Sie befinde sich in einem Land, in dem es einfach zu viel Not und Elend gebe. „Ich konnte und kann nun mit eigenen Augen sehen, wie es ist, hier Kind, Jugendlicher oder Erwachsener zu sein und bin dadurch entschlossen, hier zu helfen”, stellt die 50-Jährige klar.
„Helft ihr mir auch?”, lautet deshalb ihre Frage an die Freunde und Bekannten in
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