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Im Gleichschritt unterwegs für die Sicherheit

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Für Kreisbrandmeister Rolf Volkmann war es der letzte Kreisfeuerwehrverbandstag in offizieller Funktion. Er scheidet nach 13 Jahren aus Altersgründen aus dem aktiven Dienst aus und wird am 20. Juli verabschiedet. Bereits auf dem Verbandstag würdigten die rund 800 Mitglieder aus 13 Wehren Volkmanns Verdienste mit lang anhaltendem Beifall. Sein Nachfolger soll Dietmar Holtkemper werden. Er ist seit vier Jahren als stellvertretender Kreisbrandmeister im Amt. Für seine Verdienste erhielt der designierte Kreisbrandmeister das Deutsche Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber. Auf Holtkemper wartet ein großes Aufgabenspektrum, das der Geschäftsführer Wolfgang Hildebrand in seinem Jahresbericht für 2012 beleuchtete. „Die Leistungsgrenze des Ehrenamtes ist erreicht”, sagte Hildebrand, dem besonders die tägliche Sicherstellung der Personalstärke Kopfzerbrechen bereitet. Verantwortlich dafür seien Probleme bei der Freistellung der Feuerwehrmänner vom Arbeitgeber, die Sorge um den Arbeitsplatz, teilweise weite Entfernungen zwischen Arbeitsplatz und Wohnort sowie der demografische Wandel. Hildebrand appellierte an Politiker auf allen Ebenen und an die Kommunen als Träger des örtlichen Feuerwehrschutzes, sich für ein gesichertes ehrenamtliches Feuerwehrwesen einzusetzen. Er berichtete, dass dem Kreisfeuerwehrverband aktuell 3237 Mitglieder in 13 Wehren mit 41 Löschzügen sowie in sechs Werks- und zwei Betriebsfeuerwehren angehören. Es gibt zudem 13 Jugendfeuerwehrgruppen mit insgesamt 295 Mitgliedern sowie vier Musik- und drei Spielmannszüge mit 343 Musikern. Im aktiven Dienst engagieren sich 1913 Blauröcke, 686 befinden sich in der Ehrenabteilung Insgesamt waren im Kreis Gütersloh im vergangenen Jahr 3211 Einsätze zu verzeichnen. Darunter 693 Brandeinsätze, 2040 technische Hilfeleistungen und 478 Fehlalarme. Positiv sei anzumerken, dass die Einsätze gegenüber dem Vorjahr um 443 zurückgingen und sich die Fehlalarme um 242 reduzierten. „Für Unverständnis bei Arbeitgebern und Feuerwehrleuten sorgen die 332 Fehlalarmierungen durch Brandmeldeanlagen”, kritisierte der Geschäftsführer. Die Ausgaben für den Feuerwehrschutz von Städten, Gemeinden und dem Kreis bezifferte er für 2012 mit neun Millionen Euro. Allein die Sach- und Investitionskosten betrugen 5,7 Millionen Euro. „Ich habe nur einen Wunsch zum Abschied: dass die Qualität gehalten wird”, sagte Volkmann. Dazu zähle neben gut ausgebildeten Feuerwehrleuten auch die Nachwuchswerbung. „Wir machen uns noch keine Sorgen, aber es fehlen aus verschiedenen Gründen junge Mitglieder”, berichtete der stellvertretende Jugendfeuerwehrwart des Kreises, Christian Niermann. Ursachen seien der lange Unterrichtstag in Ganztagsschulen sowie attraktive Freizeitangebote und der Wegfall des Wehrdienstes, den man durch Engagement in der Feuerwehr umgehen konnte. Im vergangenen Jahr konnten im Kreis immerhin noch 60 Neuzugänge für die Jugendfeuerwehrgruppen gewonnen werden.

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