2012 hatte der Kreis Gütersloh dem Landwirt die Anlage für die Energiegewinnung auf dem eigenen Hof genehmigt. Voraussetzung dafür war, dass der größte Teil des gewonnenen Stroms auf dem Hof verbraucht wird. Danach musste er 51 Prozent der gewonnenen elektrischen Energie auf dem Hof einsetzen und durfte nur 49 Prozent ins öffentliche Stromnetz einspeisen. Entsprechend dieser Maßgabe zählte die Anlage mit einer Leistung von 300 Kilowatt und einer Gesamthöhe von 46 Metern zu den kleineren ihrer Art.
Bereits seit Beginn der Planungen hatten Anwohner gegen die Errichtung der Windkraftanlage protestiert und auch eine Klage gegen deren Betrieb angestrengt. Vor allem die Lärmbelästigung war ein permanenter Streitpunkt zwischen dem Betreiber und der Anwohnergemeinschaft.
Von deren Anwalt fühlt sich Hartmut Pahmeyer nach eigenen Worten „förmlich ausgeblutet”. „Wir haben aus meiner Sicht alles getan, um allen Forderungen zu genügen und haben uns sogar zu einer Nachtabschaltung bereit erklärt”, sagte der Eggeberger Landwirt. Eine Anwohnerin berichtete indes, dass die Windkraftanlage teilweise auch nachts betrieben worden sei. Dagegen habe man sich wehren wollen.
Pahmeyer hat eine andere Sichtweise der Dinge. „Es gab immer wieder neue Beschwerden. Mal wurde die Standsicherheit angezweifelt, dann wieder gab es andere Einwände. Und wir sind immer wieder aufgefordert worden, neue Gutachten zu erbringen”, berichtet er. Zum Schluss sei er vom Verwaltungsgericht in Minden aufgefordert worden, ein unabhängiges Lärmschutzgutachten auf Grundlage einer Tag- und Nachtmessung beizubringen. „Ein solches Gutachten kostet etwa 20 000 Euro” ergänzt Pahmeyer.
Damit war für den Windbauer das Fass übergelaufen. Deshalb zog er jetzt die Konsequenzen. „Um endlich Ruhe zu haben”, wie er sagt. Pahmeyer legt Wert auf die Feststellung, dass er die Anlage nicht abbauen musste. Vielmehr haben ihn die Unwägbarkeit weiterer möglicher Einwände und noch höherer Kosten zu diesem Schritt veranlasst. Ob damit der Streit endgültig beigelegt ist, ist jedoch fraglich. „Wer mich kennt, der weiß, dass ich nicht so schnell aufgebe”, sagt Hartmut Pahmeyer. Was damit gemeint ist, ließ er offen.
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