Denn die politische Unabhängigkeit sei es, welche die UWG von den etablierten Parteien unterscheide. „Oft werden im Stadtrat landes- und bundespolitische Auseinandersetzungen diskutiert - aber da gehören sie nicht hin”, sagt Sören Henkefend, Ortsvereinsvorsitzender der UWG, bei der Aufstellung der Wahlkreiskandidaten. Der Verein feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen und will das mit einem guten Wahlergebnis feiern.
„2009 war ein Rückschlag für uns, weil es eben schwer ist, zu zweit im Stadtrat etwas zu bewegen”, sagt die UWG-Fraktionsvorsitzende Susanne Stuckmann-Gale, die sich mit Sören Henkefend behaupten musste. Die UWG hat daraus gelernt und will mehr Kraft in den Wahlkampf stecken als vor fünf Jahren. „Unser Ziel sind drei bis vier Sitze im Stadtrat”, sagt Henkefend, der selbst diesmal nur auf Platz drei in der Liste zu finden ist. Spitzenkandidatin der UWG ist Susanne Stuckmann-Gale, Sascha Flottmann folgt auf Platz zwei. „Ich bin beruflich gefordert und könnte meiner politischen Verpflichtung bei nur zwei UWG-Stadtvertretern nicht richtig nachkommen - bei drei sähe das entspannter aus”, erklärt Henkefend.
Zunächst wird er sich jedoch deutlich zu Wort melden. Zum Stadtring etwa: „Diese Straße ist derzeit ein Flop. Wir brauchen ein Gesamtkonzept für die Trasse. Bislang sind wir scheibchenweise vorgegangen - jetzt werden die Gelder knapp.” In Sachen Sparen will die UWG generell Akzente setzen, plädiert für die sorgsame Prüfung von Maßnahmen zur Energieeffizienz. „Ist die bestehende Solaranlage auf dem Parkbad für das neue Naturbad nutzbar? Und was ist mit der teuren Pelletheizung für die Hauptschule - jetzt, wo der Schulstandort mit Abwärme aus der Produktion des Kronenkorkenherstellers Brüninghaus versorgt werden soll?”, wirft Henkefend Fragen auf.
Susanne Stuckmann-Gale möchte die Betreuungssituation noch mehr ins Blickfeld rücken: „Hier müssen wir zukunftsorientiert handeln - und eventuell Ganztagsklassen anstelle von Ganztagsschulen aufbauen.” Vor allem aber ist die Fraktionsvorsitzende für den politischen Optimismus zuständig: „Selbst wenn die UWG aus dem Stadtrat flöge, wäre das nicht das Ende unserer Arbeit”, sagt sie - und setzt nach: „Aber wir fliegen ja nicht raus.”
Die UWG-Direktkandidaten
Wahlbezirk 1: Christine Unglaube (49, selbstständige Kauffrau), 2: Thomas Floß (52, Informatiker), 3: Günter Steinbach (50, kaufmännischer Angestellter), 4: Sascha Flottmann (40, Fleischer), 5: Peter Gale (50, Kraftfahrer), 6: Dieter Koch (61, Gastwirt), 7: Susanne Stuckmann-Gale (48, OGS-Fachkraft), 8: Sina Henkefend (19, im Freiwilligen Sozialen Jahr), 9: Friedrich-Wilhelm Höcker (65, Rentner), 10: Annette Steinbach (49, kfm. Angestellte), 11: Gerhard Droste (53, Diplom-Agraringenieur), 12: Rainer Ewert-Brinkmann (40, Maschinenführer), 13: Stefan Schrader (43, Diplom-Ingenieur Maschinenbau), 14: Janine Borchert (29, Kaufmännische Leiterin einer Tankstelle), 15: Marion Klabunde (44, Sozialpädagogische Mitarbeiterin OGS), 16: Elke Henkefend (61, Landwirtin), 17: Sören Henkefend (42, Destillateur-Meister).
Reserveliste
1. Susanne Stuckmann-Gale, 2. Sascha Flottmann, 3. Sören Henkefend, 4. Dieter Koch, 5. Rainer Ewert-Brinkmann, 6. Marion Flottmann-Klabunde, 7. Janine Borchert, 8. Sina Henkefend, 9. Annette Steinbach, 10. Günter Steinbach.
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