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Gemeindevertreter planen in die Zukunft

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Das ist zum einen der neu installierte sechsköpfige  Gemeindeausschuss, der sich ausschließlich um die Belange der Wertheraner Gemeinde kümmern wird. Susanne Fillers und Jürgen Schnack sind zudem die beiden Mitglieder, die im neuen Gesamtpfarrgemeinderat des Pastoralverbundes tätig sein werden. Im Juni entschied die Mehrheit der Gemeinden im Pastoralverbund Stockkämpen, einen Gesamtpfarrgemeinderat zu wählen, in dem die gemeindeübergreifenden Belange besprochen und entschieden werden. Für Werther sind Susanne Fillers und Jürgen Schnack gewählt worden. Anstelle des bisherigen Pfarrgemeinderates wurde nun in Werther ein Gemeindeausschuss gebildet, der aus Vertretern der einzelnen Arbeitsgruppen wie Kinder- und Jugendarbeit, Senioren, Messdiener, Gemeindetreff und anderen besteht. Die Organisation und Koordinierung übernimmt ein Team, das aus diesem Kreis hervorgegangen ist. Es besteht aus Ellen Oberrath und Markus Nagel als Vorstand, weiterhin Harald Ernst, Christina Geis, Christel Kadura und Eva Rückwarth. „Bei einem Staffellauf ist das wichtigste die Übergabe des Stabes”, leitete die ehemalige Pfarrgemeinderatsvorsitzende Gertrud Weßling die Vorstellungsrunde ein. So seien die Gremien der Gemeinde auch jetzt damit beschäftigt, Aufgaben zu verteilen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Der bisherige Pfarrgemeinderat, bestehend aus Jürgen Schnack, Matthias Heising, Regina Möller, Markus Nagel, Ellen Oberrath, Regina Soldan und ihr selbst, haben in der Vergangenheit unter anderem am Pastoralkonzept mitgearbeitet, die Kinder- und Jugendarbeit belebt und ökumenische Feste organisiert. „Es waren vier Jahre mit Höhen und Tiefen”, blickte Gertrud Weßling zurück. Die Mitglieder des Pfarrgemeinderats hätten die Arbeit aber gerne gemacht. Diejenigen Mitglieder, die nicht in den Gemeindeausschuss gewechselt wären, würden sich jedoch auch weiterhin in der Gemeinde einsetzen. Jürgen Schnack berichtete, dass sich der neue Gesamtpfarrgemeinderat schon am kommenden Donnerstag zum ersten Mal treffen werde. Und zwar in Werther. „Da geht es dann erst einmal um das Kennenlernen und darum, die kommenden Aufgaben zu besprechen”, sagte er. Auch der neue Gemeindeausschuss hat bereits begonnen, in die Zukunft zu planen. Ellen Oberrath kündigte an, dass es als erste Aktion nach dem Gottesdienst am zweiten Advent einen Adventsbasar geben werde, dessen Erlös den Taifun-Opfern auf den Philippinen zugutekommen soll. (Anke Schneider)

Die Pensionen im Griff

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Riesige Pensionslasten kommen in den kommenden Jahren auf die kommunalen Haushalte zu. Angesichts stetig steigender Verpflichtungen auf der einen und des immer kleiner werdenden Finanzierungsspielraums auf der anderen Seite scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das Pensionssystem der Städte und Gemeinden zusammenbricht. Das gilt jedoch nicht für die Stadt Halle, die als eine von wenigen Kommunen das Problem vorausschauend angepackt und gelöst hat. Die Perspektive ist jetzt schon vorgezeichnet: Durch die demografische Entwicklung - die Menschen werden immer älter und geburtenstarke Jahrgänge kommen allmählich ins Pensionsalter - wachsen die Verpflichtungen der Kommunen von Jahr zu Jahr. 2035 wird die Stadt Halle eine mehr als doppelt so schwere Pensionslast schultern müssen wie heute. Statt 400 000 Euro erhalten die städtischen Pensionäre dann knapp eine Million Euro jährlich (siehe Grafik). Und das ist keineswegs eine spekulative Prognose, sondern eine feststehende Tatsache. „Mit jedem Tag Arbeit erwirbt ein Beamter Pensionsansprüche gegen die Stadt”, sagt Halles Kämmerer Jochen Strieckmann. Nach dem Gesetz sind die Kommunen verpflichtet, diese Forderungen in ihrer Bilanz durch sogenannte Pensionsrückstellungen abzubilden. Damit weist die Kommune aus, welche Verbindlichkeiten im Rahmen der Beamtenversorgung insgesamt bestehen - in Halle sind das derzeit etwa zehn Millionen Euro. Die Höhe steht also fest. Völlig unklar ist indes, wie diese Pensionsgelder bei Fälligkeit finanziert werden sollen. Bislang war es gängige Praxis, die Pensionen aus dem laufenden Haushalt zu zahlen. Angesichts zunehmender Liquiditätsprobleme der Kommunen mussten in der jüngsten Vergangenheit aber in manchen Städten Pensionen bereits mit Kassenkrediten finanziert werden. „Ich habe mir gesagt, ich will jetzt etwas tun, um zukünftige Haushalte zu entlasten und für Finanzierungssicherheit zu sorgen”, erklärt Strieckmann. Der Plan: Zukünftig sollen Jahr für Jahr liquide Mittel aus dem laufenden Haushalt in ein Versicherungs- oder Fondssystem fließen, um damit Pensionsansprüche parallel zur ihrer Entstehung zu finanzieren und abzusichern. Nach intensiven Diskussionen, in denen Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Möglichkeiten erörtert wurden, entschieden sich Verwaltung und Parteien für ein Versicherungsmodell und gegen die Fondsanlage. Die Stadt schrieb daraufhin das Projekt europaweit aus und legte dabei grundsätzliche Bedingungen fest. Unter anderem bestimmte sie, keine Maklergebühren zahlen zu wollen und forderte darüber hinaus, dass Überschüsse, die beispielsweise entstehen, wenn ein versicherter Beamter früh sterben sollte, von der Versicherung an die Stadt zurückgezahlt werden. Vier Angebote erhielt Jochen Strieckmann daraufhin. Die Entscheidung fiel auf ein Unternehmen, dessen Eigenkapitalquote und Unternehmensgröße die größtmögliche Sicherheit gewährleistet. „Es war uns sehr wichtig, dass unsere Anlagen auch in der Krise denkbar sicher sind”, so der Haller Kämmerer. Zukünftig zahlt die Stadt damit jährlich 365 000 Euro in dieses Lebensversicherungssystem, die erworbenen Pensionen der Jahrgänge 1952 bis 57 wurden mit einer Einmalzahlung von 4,5 Millionen Euro aus dem aktuellen Haushalt (das HK berichtete) ausfinanziert. Mit diesem Modell ist die Stadt eine von nur etwa zehn Kommunen in Nordrhein-Westfalen, die die Finanzierung von Pensionsansprüchen nicht in die Zukunft verschiebt, sondern sie im Jahr ihrer Entstehung mit Versicherungsbeiträgen abdeckt. Im Zuge der Berechnungen und aufgrund von Überlegungen, ob es sich in Zukunft für die Stadt überhaupt noch rentiert, Beamte zu beschäftigen, wurden von einem neutralen Institut die durchschnittlichen Kosten für einen Beamten und einem städtischen Angestellten gegenübergestellt. Das Ergebnis: Trotz der Pensionszahlungen ist ein Beamtenverhältnis für die Stadt insgesamt günstiger. Unter anderem deshalb, weil für einen Beamten die Sozialversicherungsleistungen entfallen. Damit kommt die Stadt Halle zu einem anderen Ergebnis als beispielsweise die Stadt Werther, die aus Kostengründen Angestelltenverhältnisse präferiert. (Heiko Kaiser)

Überleben im toten Winkel

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Wenn die Feuerwehr zum Einsatz ausrückt, muss es schnell gehen. Auch für gestandene Feuerwehrleute eine Stress-Situation, in der Gefahren lauern. Eine solche Gefahrenstelle im Gerätehaus wurde jetzt durch eine Idee der Jugendfeuerwehr Borgholzhausen entschärft. Zur Belohnung gab es den Feuerwehrsicherheitspreis der Unfallkasse - 1000 Euro. Am Wochenende wurde er in Brilon übergeben.  Vielleicht ist es ein Vorteil, wenn man etwas kleiner ist und die Dinge aus anderer Perspektive sieht. Denn so fiel auf, dass Menschen, die noch kein Gardemaß haben, von den Fahrern in den großen Feuerwehrautos glatt übersehen werden können, obwohl, oder besser gesagt, weil sie direkt vor den Fahrzeugen entlanggehen. Der »Tote Winkel« kann dann in makabrer Art und Weise seinem Namen gerecht werden. Den Preis der Unfallkasse Nordrhein-Westfalen gab es aber nicht allein dafür, diese Gefahrenstelle erkannt zu haben, sondern dafür, sie mit einfachen Mitteln zu entschärfen. Ein handelsüblicher Rundspiegel zum Preis von 50 Euro, angeschraubt am Torpfosten, erlaubt dem Fahrzeugführer, gerade in der kritischen Phase, wenn die Tore sich öffnen, alle Feuerwehrleute in die Wagen springen und es so schnell wie möglich losgehen soll, den Platz direkt vor dem Feuerwehrauto einzusehen. Die Grafik oben verdeutlicht sehr schön den Unterschied. Es gab eine Vielzahl von Einsendungen guter Ideen für den landesweiten Wettbewerb. Der Beitrag der Borgholzhausener Jugendfeuerwehr gefiel mit einer gelungenen Präsentation - und erwischte den passenden Zeitpunkt: Vor einigen Monaten gab es einen tödlichen Unfall in einem Feuerwehrgerätehaus, bei dem ein Feuerwehrmann vom Einsatzfahrzeug zu Tode gequetscht wurde. Johannes Plönes, Mitglied der Geschäftsführung der Unfallkasse NRW, hat es in seiner Laudatio so begründet: „Die Jugendfeuerwehr Borgholzhausen hat in beeindruckender Weise einen Gefahrenschwerpunkt erkannt, evaluiert und darüber hinaus eine effektive Gegenmaßnahme entwickelt, um die Gefahr abzuwenden. Und somit die Sicherheit für alle Mitglieder der Feuerwehr Borgholzhausen deutlich erhöht.” Zur Belohnung gab es den Scheck über 1000 Euro, einen Pokal und natürlich eine Urkunde. (Andreas Großpietsch)

Hohe Hürde für den Titelverteidiger

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Bezirksligist BV Werther, A-Ligist und Lokalrivale FC Türk Sport Steinhagen und B-Ligist SC Halle werden am zweiten Weihnachtsfeiertag in der Gruppe B versuchen, dem Tabellenfünften der Landesliga das Leben so schwer wie möglich zu machen. Bangemachen aber gilt nicht für Michael Johanning. „Natürlich ist es unser Ziel, mindestens die Endrunde zu erreichen und das Turnier möglichst wieder zu gewinnen”, sagte der Spvg.-Obmann. Allerdings weiß Johanning auch, das Überraschungen unter dem Hallendach jederzeit möglich sind. Im Vorjahr gewann der Rekordsieger vom Cronsbach seinen insgesamt achten Titel erst mit 5:4 nach Neunmeterschießen gegen den TSV Amshausen. Auch im Viertelfinale hatte die Spvg. beim 2:1-Erfolg gegen die SG Oesterweg lange zittern müssen. Deren Vertreter Frank Wacker verließ die Auslosung, die TSV Amshausens Abteilungsleiterin Marion Baum als einzig anwesende Frau im Steinhagener Vereinsheim vornahm, mit einem zufriedenen Gesicht. „Wir können uns nicht beschweren”, sagte Wacker angesichts der Tatsache, dass sein Team in Gruppe C ausschließlich auf Gegner trifft, die von der Papierform her schwächer einzustufen sind. Keine Änderungen am bewährten Modus Sollte die SG Oesterweg in die Zwischenrunde am Freitag, 27. Dezember, einziehen, bleibt sie als Gastgeber auf jeden Fall in der Sparkassen-Arena. Zweiter Ausrichter in diesem Jahr ist die TG Hörste, die in der Haller Masch »gesetzt« ist, wo am Samstag, 28. Dezember, auch die Endrunde stattfindet. Spielbeginn an allen drei Tagen ist jeweils um 17 Uhr. Masters-Organisator Hans-Günter Mrkwa kündigte an, dass es keinen Grund gebe, am bewährten Turniermodus Änderungen vorzunehmen. So erreichen auch in diesem Jahr die drei Erstplatzierten jeder Vorrundengruppe die Zwischenrunde. In zwei Sechsergruppen werden dort jeweils vier Viertelfinalisten gesucht, die in der Endrunde über Viertelfinale, Halbfinale und Endspiel den Gewinner des großen Wanderpokals und der 250 Euro Siegprämie suchen. Insgesamt werden wieder 900 Euro Preisgeld ausgeschüttet. Dazu gibt es Auszeichnungen für den besten Torwart, den besten Feldspieler und den erfolgreichsten Torschützen des Turniers. Auch diese Trophäen gingen im Vorjahr in Person von Philipp Schremmer und Tilo Hauser allesamt an die Spvg. Steinhagen. Rund 1000 Zuschauer hatten der Endrunde in Versmold vor einem Jahr einen unvergesslich stimmungsvollen Rahmen verliehen. Mrkwas Dank ging im Voraus bereits an den langjährigen Hauptsponsor des »Masters«. „Ohne die Unterstützung des Haller Kreisblattes wäre so ein großes Turnier nicht möglich”, sagte er. Das Turnier findet vom 26. bis 28. Dezember in Halle und Versmold statt. (Christian Helmig)

Noch mehr Angebote in warmem Wasser

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Steinhagen. Wie berichtet, soll das Schwimmbad um ein Lehrschwimmbecken erweitert werden, um zusätzliche Kursangebote zu ermöglichen. Im Sommer 2015 soll Einweihung sein. Der Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Goldbecker (CDU) stellte dem Haller Kreisblatt gestern die möglichen Baupläne vor. Der 15 mal 18 Meter große Anbau soll an der Stirnseite, also hinter dem Sprungturm, platziert werden und die gleiche Breite haben wie der bisherige Baukörper. Die Glasfront soll weitestgehend erhalten bleiben, quasi als Trennwand. Durch eine Glastür soll der zusätzliche Bereich erreichbar sein. Auf gleicher Ebene wie das jetzige 25-Meter-Schwimmbecken soll stufenlos das zweite Becken entstehen - 8 mal 12,5 Meter groß. Das Becken soll mit einem Hubboden ausgestattet werden, um möglichst flexible Wassertiefen für unterschiedliche Nutzergruppen ermöglichen zu können. 1,35 Meter soll die maximale Tiefe sein. Weil dieses Lehrschwimmbecken eine höhere Wassertemperatur haben soll als das Hauptbecken, ist eine zusätzliche Wasseraufbereitungs- und Filteranlage für den separaten Wasserkreislauf notwendig. Die Technik soll eine Ebene tiefer, unter und neben dem neuen Becken, untergebracht werden. Die Gemeindewerke planen das neue Becken auf etwa 33 Grad aufzuheizen. Mit dem neuen Warmwasserbecken könnte dann auch das Hauptbecken etwas weniger beheizt werden. Denn ambitionierte Schwimmer empfinden die aktuellen 29 Grad Celsius oft schon zu warm. Diplom-Ingenieur Stefan Lütgemeier rechnet damit, dass das Baugenehmigungsverfahren rund sechs Monate dauern wird. In der Zwischenzeit sollen aber die Bauarbeiten ausgeschrieben und vergeben werden, so dass bei Erteilung der endgültigen Baugenehmigung gleich mit dem ersten Spatenstich begonnen werden könne. Das könnte vielleicht im Mai 2014 sein. Die Bauarbeiten werden wohl zwölf Monate dauern, so Lütgemeier. Während der Sommerferien, in denen das Hallenbad ohnehin zur Grundreinigung geschlossen ist, kann der Anbau dann an das Hauptgebäude angeschlossen werden. Die Gemeindewerke GmbH ist bereit, 1,65 Millionen Euro zu investieren. Inbegriffen ist auch ein Stück des Grundstückes, das die Werke von der Gemeinde Steinhagen erwerben müssen. Aufsichtsrat und Geschäftsführung sehen das erweiterte Schwimmangebot als Service für alle Bürger der Gemeinde. Schon die eigenen Kurse für Schwimmanfänger oder für Wassergymnastik sind häufig ausgebucht, erklärt Geschäftsführer Martin Goldbeck. Auch Grundschulen aus Nachbarorten nutzen das Schwimmbad in Steinhagen, etwa aus Werther oder Isselhorst. In dem neuen Becken könnten die Kursangebote ausgeweitet und durch zusätzliche ergänzt werden. Goldbeck spricht dabei zum Beispiel vom Aqua-Spinning, dem Radfahren im Wasser. Hinzu kommt, dass viele Gruppen nach der Schließung des Warmbadebeckens im Matthias-Claudius-Haus vor einigen Wochen auf der Suche nach Alternativen sind, die sie im erweiterten Schwimmbad finden würden. „Wir gehen davon aus, dass das zusätzliche Becken gut ausgelastet sein wird”, sagt Goldbecker. (Juergen Wohlgemuth)

Sprung in einen romantischen Abend

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Werther. Für die einen war es aufregend, war es der erste Auftritt vor großem Publikum. Für die anderen hatte die Präsentation von Werk und Können bereits etwas Vertrautes. Und erstmals öffneten sich den Besuchern in der voll besetzten Konzertaula dabei ganz neue Perspektiven. Die Stuhlreihen, auf denen die Gäste - Eltern ebenso wie Geschwister, Freunde und Lehrer - ihre Plätze fanden, waren diesmal nämlich zur Endseite der Cafeteria hin ausgerichtet. Eine gute Idee der Organisatoren, boten doch Treppe und Podest selbst den hinteren Reihen einen guten Blick auf das Geschehen vorne. 21 Instrumentalisten der Jahrgänge fünf bis Q 2 zeigten im Verlauf des Abends ihr Können, stellten in 17 Darbietungen eine große musikalische Bandbreite unter Beweis. Dabei zitierten sie die Musikliteratur von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Frédéric Chopin, Johann Sebastian Bach oder Georg Friedrich Händel ebenso wie Henry Purcell, Oskar Rieding oder Jacques Ibert. Großartig die Klänge, die Rebecca Bogdan zu Beginn des zweiten Konzertteils zu dessen »Fantaisie« ihrer Harfe entlockte. Ansonsten aber lag der instrumentale Schwerpunkt hier beim Klavier. Mina Alicia Hörnschemeyer und Laura Stimpfle nutzten es als Solo-Instrument, um ihre Stücke von Jean Sibelius (»Pensées Lyriques«) und Edvard Grieg (»Zug der Zwerge«) vorzutragen. Josefin Obergassel (Violine) und Josie Majer (Flöte) ließen sich bei ihren Auftritten jeweils von Ex-EGWler Justus Obergassel darauf begleiten. Beim abschließenden »Allegro aperto« von Mozart sorgte Musiklehrer und Kammermusik-Abend-Organisator Michael Henkemeier für diesen Part, um Katrin Bouyers Spiel auf der Violine hervorzuheben. Das Klavier - es hatte die Besucher zuvor auch in die Pause geschickt. Denn mit einem prägnant vorgetragenen »Rondo Alla Turca« hatte Max Schüler den Schlussakkord des ersten Teils gesetzt. Romantik pur hatte es zuvor für die Besucher gegeben, etwa, als Clara Ziesenis die »Nocturne cis-Moll« von Chopin anstimmte. Oder als Fünftklässler Chris-toph Schmidt, begleitet von Musiklehrerin Britta Jablinski am weißen Tasteninstrument, das »Abendlied« von Alexander Fesca intonierte. Hatte sich Vincent Ehrmann bereits bei Andante und Giga von Domenico de Bella mit dem Violoncello präsentiert, zeigte er abermals im Zusammenspiel mit Anahita Reinsch (Cello) beim »Duetto IV in G-Dur« von Joseph Reinagle sein Können. Anna Diekmann, Carolin Möller und Laura Stimpfle hatten sich sowohl für die Klarinetten als auch für ein Menuett und Finale von Ludwig van Beethoven entschieden. Vera Diekmann und Chiara Peperkorn ließen auf ihren Blockflöten die Trisonate C-Dur von Georg Philipp Telemann erklingen. Wie fröhlich ein Marsch wirken kann, unterstrichen Jana Schwarz (Violine) und Carolin Kleinalstede (Cello). Unaufgeregt zeigte sich Silas Hahn (Klavier) beim Bach-Präludium. Souverän Emma Prekwinkel und Anne Puls beim Marsch von Henry Purcell. Den Auftakt des Abends gestaltete Zehntklässler Toke Stelbrink mit dem »Lied ohne Worte«, mit dem vom Fleck weg für die richtige Stimmung und den Sprung in die Romantik gesorgt war. (Alexander Heim)

Mit 5000 Euro ein Beispiel geben

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Borgholzhausen. „Das ist eine tolle Sache und wir hoffen, dass sich jetzt noch möglichst viele Menschen für unsere Sache begeistern”, erklärt Sandra Leitz-Brüggeshemke am Mittwochmorgen in der Volksbank-Niederlassung Borgholzhausen. „Die Stiftung ist ein tolles Projekt und eine gute Möglichkeit, die Belange von Borgholzhausen zu unterstützen”, betont Markus Peperkorn. Die Volksbank sei deshalb gern mit dabei, so der Niederlassungsleiter. „Das Geld bleibt vor Ort”, greift Sandra Leitz-Brüggeshemke die Aussage von Peperkorn auf. Darin liege einer der großen Vorteile der Bürgerstiftung. „Wir hoffen, dass sich viele Menschen vom lokalen Bezug unserer Arbeit angesprochen fühlen”, sagt die Initiatorin. Seit dem 1. November sammelt die Stiftung in Gründung jetzt Geld ein, um möglichst bald das erforderliche Kapital von 50 000 Euro zu erreichen. Bis zum 31. Oktober 2014 soll das spätestens geschafft werden, denn so lange gelten die Absichtserklärungen der Stifter. „Im Moment fließt kein Bargeld, wir bitten um Verpflichtungserklärungen mit den entsprechenden Geldbeträgen”, so Sandra Leitz-Brüggeshemke. Jeder Betrag ist dabei hoch- willkommen. Wer mindestens 200 Euro stiftet, wird zum Gründungsstifter ohne Stimmrecht und im Stifterverzeichnis der Stiftung aufgeführt. Wer mindestens 2000 Euro stiftet, wird Gründungsststifter mit Stimmrecht in der Stifterversammlung und ebenfalls im Verzeichnis aufgeführt. Wer Beträge unter 200 Euro zusagt, wird kein Gründungsstifter und nicht in das Verzeichnis aufgenommen. Verpflichtungserklärungen für 7000 Euro liegen von neun Gründungsstiftern bereits vor. „Das ist angesichts der kurzen Zeit schon ein tolles Ergebnis”, meint Markus Peperkorn. Sandra Leitz-Brüggeshemke würde die Summe von 50 000 Euro gern schon vor Ende Oktober kommenden Jahres erreichen, denn erst danach kann die Arbeit der Stiftung richtig losgehen. „Wir brauchen dann einen Vorstand und eine Satzung, die reichen wir beim Regierungspräsidium ein und das beantragt nach der Prüfung für uns beim Finanzamt die Gemeinnützigkeit.” Eine Stiftung kann Fördergelder abfragen Die amtlich bestätigte Gemeinnützigkeit ist die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Stiftungsarbeit. Angesichts des vergleichsweise niedrigen Gründungskapitals und der sehr niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt wird die Stiftung mit den Erträgen ihres Kapitals nicht viel bewegen können. „Wir können als Stiftung überregionale Fördergelder für unsere Projekte abfragen”, nennt Sandra Leitz-Brüggeshemke einen wichtigen Vorteil für Stiftungen. Außerdem kann die Stiftung - wenn sie erst einmal existiert - Spenden entgegennehmen und muss dieses Geld dann innerhalb von zwei Jahren für Projekte ausgeben. Neben Geld seien Zeit und Ideen für die Arbeit der Stiftung unerlässlich, betont Sandra Leitz-Brüggeshemke. Sie sucht für die Bürgerstiftung deshalb auch Menschen, die Zeit und Ideen stiften. Wer sich angesprochen fühlt, kann am Dienstag, 26. November 2013, um 19 Uhr zur ersten Infoveranstaltung in das Bürgerhaus kommen. Flagge zeigen kann die Stiftung heute schon, denn sie hat ein eigenes Banner. „Bürgermeister Klemens Keller war begeistert von unserer Initiative und deshalb hat die Stadt uns bei der Beschaffung geholfen.” (Detlev Hans Serowy)

Klutes klares Ja zu Versmold

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Versmold. Der Mann ist einfach ein Politprofi. Als Bürgermeister Thorsten Klute gestern die mit Spannung erwartete Entscheidung über seine Zukunft bekannt gibt, tut er das natürlich bestens vorbereitet. Der 39-Jährige verkündet nicht nur, dass er sich im kommenden Frühjahr wieder als Versmolds Verwaltungschef zur Wahl stellen wird - er hat gleich einen politischen Fahrplan bis 2019 in der Tasche. Und seine Mitstreiter von der heimischen SPD haben auch an die standesgemäße bildliche Inszenierung gedacht.   Der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Patrick Schlüter hat eigens zum Pressetermin ein Schild mit dem Versmolder Wappen ausgegraben. Das halten er, Thorsten Klute und die SPD-Fraktionsvorsitzende Liane Fülling bei sonnigem Wetter auf dem Marktplatz in die Kamera. „Wir wollen, dass Versmold weiter in guten Händen bleibt”, erklärt Schlüter die Symbolik - und man kauft den drei sozialdemokratischen Entscheidern Erleichterung und Aufbruchstimmung ab. Mit seiner Entscheidung möchte Thorsten Klute auch eines der schwersten Kapitel seiner politischen Laufbahn endgültig beenden. „Schon im Februar - nach dem Ärger um die SPD-Listenplätze für die Bundestagswahl - wusste ich eigentlich, dass es für mich nur zurück zu den Wurzeln gehen konnte”, beteuert Klute beim Pressegespräch im Versmolder Café Picco. Zwar habe er die Bundestagswahl mit „erhobenem Haupt” angetreten und Versmold mit einem achtbaren Ergebnis auch „gut repräsentiert”, doch ohne politische Absicherung sei das Ergebnis im CDU-dominierten Kreis Gütersloh abzusehen gewesen - und ein Traum Thorsten Klutes war zunächst einmal nicht zu realisieren. „Natürlich hätte ich mich gerne in Berlin für die Interessen der Kommunen eingesetzt”, bekennt der Bürgermeister. „Nach der Wahl musste ich mich sortieren und habe auch einiges abgewogen - aber letztlich habe ich mich mit meiner Familie klar für Versmold entschieden. Zwei Monate Normalität nach der Wahl waren wichtig für mich.” Welche anderen Optionen es für ihn gegeben hätte, darüber möchte Klute nicht gerne sprechen. Ob er noch einmal Ambitionen auf überregionale politische Ämter anmelden werde, dazu könne man heute noch nichts sagen. „Mein Engagement als stellvertretender SPD-Landesvorsitzender werde ich aber in jedem Fall fortsetzen.” Gerade hier sieht die Versmolder SPD-Fraktionsvorsitzende Liane Fülling eine Stärke Thorsten Klutes: „Es zeichnet ihn doch aus, dass er sich unabhängig von irgendwelchen Ämtern für die Interessen seiner Stadt starkgemacht hat - mit Erfolg.” Nun wird Thorsten Klute Landrat Sven-Georg Adenauer über seinen Entschluss informieren und darum bitten, im kommenden Jahr von seinem Amt entbunden zu werden. Anfang 2014 muss der SPD-Ortsverein über Klutes Kandidatur abstimmen - wohl eine Formalie. Der amtierende Bürgermeister blickt bereits nach vorn: „Im Jahr 2019 hat Versmold 300 Jahre Stadtrechte. Damit es dann auch etwas zu feiern gibt, müssen wir noch viel tun.” Eine kontinuierliche Vermarktung der Flächen im Interkommunalen Gewerbegebiet, die Sicherung Versmolder Arbeitsplätze und weiterhin niedriger Lebenshaltungskosten, eine ansprechende Wohnsituation für Familien, neue Ideen für Pflege und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat sich Klute auf die Fahnen geschrieben. „Und wir müssen weiter an der Unabhängigkeit Versmolds arbeiten - zum Beispiel im Energiebereich.” Dabei möchte Klute - ganz politischer Stratege - alle gesellschaftlichen Gruppen und die heimischen Unternehmen beteiligen. CDU stellt Kandidaten am 9. Dezember vor Dass die frühe Phase des Wahlkampfgeplänkels nun endgültig begonnen hat, dokumentierte sich gestern übrigens in einer feinen Spitze des SPD-Ortsvereinsvorsitzenden: „Die CDU steckt jetzt im Dilemma. Nachdem ihr Wunschkandidat Heiner Kamp abgesprungen ist, sollten sie doch am besten gleich unseren Mann Thorsten Klute unterstützen.” Doch die Christdemokraten haben anderes vor, wie die Stadtverbandsvorsitzende Marianne Kampwerth dem Haller Kreisblatt auf Anfrage mitteilte: „Wir werden unseren Kandidaten für das Bürgermeisteramt am 9. Dezember vorstellen.” Die Zeit der politischen Inszenierung hat also gerade erst begonnen. (Marc Uthmann)

Start in der »Speicherstadt«

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Halle. Über 100 Ehrengäste und das gesamte Personal feierten den erfolgreichen Abschluss einer mehrjährigen Planung, die letztlich in sieben Wochen umgesetzt wurde. Edeka-Chef Dirk Neuhaus sagte, das Haller Geschäft sei zuletzt nicht mehr ein Vorzeigemodell gewesen. Mit einem Lifting und etwas Farbe sei da nichts mehr zu retten gewesen. Vereint mit der Weitsicht der Stadt Halle, ihrem Bauamt und der Politik, dem Willen von Oliver Speicher und viel Geduld sei das Projekt dann perfekt umgesetzt worden. „Das Warten hat sich gelohnt, alles ist noch passgenauer geworden”, schwärmte Neuhaus. Der Manager sagte, mit dem heutigen Tag verliere er Oliver und Silvia mit insgesamt 48 Jahren Zugehörigkeit zum Unternehmen. Zur gleichen Zeit gewinne er aber einen fähigen neuen selbstständigen Kaufmann mit eigenem kreativen Kopf, der immer für das Wohl seines Standortes gekämpft habe, manchmal auch gegen den Strich. Vorbildlich habe er sich stets für die Zukunftsgestaltung eingesetzt und dies mit diesem Projekt erneut unter Beweis gestellt. Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann erinnerte in ihrer Rede daran, dass man bereits 2004 mit den alten Investoren über eine Erweiterung nachgedacht habe. Erst durch ein Umlageverfahren sei es möglich geworden, die Eigentumsverhältnisse so neu zu ordnen, dass eine Erweiterung möglich geworden sei. Innerhalb von nur zehn Monaten sei im Herbst 2009 der Bebauungsplan geändert worden. Letztlich sei aber erst durch die Übernahme der Immobilie durch die Edeka der Weg für die Erweiterung freigemacht worden. Wenn das Wetter weiterhin halte, dann sei auch Mitte Dezember die Graebestraße befahrbar, ließ die Bürgermeisterin die Feiergesellschaft wissen. „Sie sind Haller Bürger und mit Ihrem Geschäft sicherlich Motor und Magnet im Haller Einzelhandel - darüber freuen sich auch Ihre Kollegen”, schloss die Bürgermeisterin ihren Vortrag und überreichte dem Ehepaar Speicher das aus Stahl gebrannte »Haller Herz« - „im Haller Herzen eine Herzensangelegenheit mit viel Herzblut”. Oliver Speicher beleuchtete kurz seine Karriere im Konzern um dann festzustellen, dass er mit 39 sein eigener Herr sein wollte. Fünf Jahre habe er auf den Baubeginn warten müssen, dann vor sieben Wochen habe das Finale begonnen. „Ehrlich gesagt hatte ich Sorgen, den Zeitplan zu schaffen, doch die Kreativen und die Handwerker rissen alle mit.” Nach den Nadelstich in einen Ballon ging das Licht im Laden an und er rief seinen Gästen zu. „Fühlen Sie sich wohl und lassen sie sich verzaubern von all den magischen Momenten!”

Neustart mit Feuerwerk

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Borgholzhausen. „Die Nacht von Borgholzhausen hat der Laufszene in Deutschland Impulse gegeben”, sagt Antje Strothmann: „Mit ihr verbinden sich für mich Kindheits- und Jugenderinnerungen.” Gründe genug für Strothmann, sich dem Erhalt des Klassikers des LC Solbad Ravensberg zu widmen, dem im Sommer nach der 38. Auflage kurzzeitig das Aus drohte. Zusammen mit ihrem Mann Dirk und dem desig-nierten LC-Vorsitzenden Andreas Stockhecke ist Antje Strothmann federführend im Organisationsteam, das die »Mutter« der deutschen Straßenläufe im geänderten Gewand weiterführt. Wichtigste Neuerung: Wenn am Samstag, 14. Juni, kommenden Jahres auf der Kaiserstraße der Startschuss fällt, haben die Läufer gute 300 Meter mehr zu absolvieren. Statt der »krummen« sechs Meilen - knapp 9,7 Kilometer - führt der Hauptlauf, der wieder in den Volksbanken-Nightcup integriert ist, dann in drei Runden über glatte 10 000 Meter. Nur ein wenig Strecke mehr, doch Andreas Stockhecke hofft auf viel Wirkung bei der Teilnehmerzahl. „Bei zehn Kilometern hat man einen besseren Vergleichswert zu anderen Läufen - auch wenn die Strecke nicht die schnellste sein wird”, sagt er. Vorvermessen ist der Kurs schon. Noch in diesem Jahr soll er offiziell vermessen werden, sagt Eckhard Kleine-Tebbe, der im 18-köpfigen Organisationsteam für Streckenführung und Absperrung zuständig ist. Dann steht auch fest, wo genau auf der Kaiserstraße der Startschuss fällt. Gut möglich ist, dass sich bei der neuen »Nacht« nicht mehr vorrangig ostafrikanische Läufer in den Siegerlisten finden werden. „Ausländische Läufer sind willkommen, bekommen aber kein Begrüßungsgeld”, sagt Antje Strothmann. Statt einem weit gestaffelten Mehr-Klassen-Feld, in dem die schnellsten Lokalmatadoren Minuten nach der Elite ins Ziel kommen, setzen Strothmann und Stockhecke auf eine „kompaktere” Konkurrenz. Völlig auf Spitzenläufer von außerhalb will man aber auch im Juni 2014 nicht verzichten. Statt nach Kenia oder Tansania streckt das Organisationsteam momentan aber eher die Fühler in die Niederlande aus. Dort hoffen Strothmann und Stockhecke interessante Gegner für die regionale Laufspitze rekrutieren zu können. Ausdrücklich laden die neuen Macher der »Nacht« Sportler mit Handicap zum Firmenlauf ein, der weiterhin zum Programm gehört. Sie kommen in eine eigene Wertung. Stockhecke wird demnächst Behinderteneinrichtungen in der Umgebung anschreiben, um für die Veranstaltung zu werben. Rollstuhlfahrer und Handbiker werden wegen einiger kritischer Stellen auf der Strecke aus Sicherheitsgründen aber aus dem Programm genommen. Es sei zu schwierig, so Stockhecke, Handbiker in den Firmenlauf zu integrieren. „Für ein eigenes Rennen wäre die Teilnehmerzahl zu klein und der Leistungsunterschied zwischen den Startern zu groß”, ergänzt Strothmann. Rudelgucken für die Fußballfreunde Den Abschluss der 39. »Nacht« soll um 23 Uhr ein Feuerwerk bilden. Stockhecke wird dafür eigens einen Pyrotechniker engagieren. Um diese Zeit dürften auch die Letzten des Hauptlaufs ins Ziel eintrudeln. Ein Zeitlimit wird es nämlich nicht geben. Auch an die Fußballfreunde haben die Organisatoren gedacht. Weil am 14. Juni bei der WM in Brasilien der Ball rollt, gibt es im Klingenhagen ein Rudelgucken. Auf rund 80 bis 100 Helfer hoffen die Organisatoren, die sich momentan monatlich zur Vorbereitung treffen. Interessenten sind eingeladen, sich unter der E-Mail-Adresse stockhecke.andreas@freenet.de mit den Machern in Verbindung zu setzen. „Wir wünschen uns für den Neustart viele Zuschauer und Starter. Wir möchten, dass es ein Riesen-Event wird - schon in Hinblick auf die Nacht 2015”, sagt Stockhecke. Dann steigt die 40. Auflage des Klassikers, dem nur kurzzeitig das Aus drohte. (Claus Meyer)

Besonderer Gaumenkitzel

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Steinhagen. Weihnachtszeit in Steinhagen bedeutet eben mehr als Glühwein und Lebkuchen.  Eigens zum Steinhagener Weihnachtsmarkt hat das Historische Museum wieder einen neuen Likör hergestellt. „Der Himbeer-Likör beruht auf Waldhimbeeren aus dem Schwarzwald”, erklärt Brennmeister Horst Feye, der dem Getränk eine „exzellente Qualität” bescheinigt. Während Himbeer-Liköre in Frankreich gerne und oft getrunken werden, sind sie in Deutschland eher selten. Doch das süße Himbeer-Aroma, das den Gaumen mit einer herben Note überrascht, dürfte auch hier viele Liebhaber finden. Der feine Tropfen, den Horst Feye nach eigener Rezeptur hergestellt hat, wurde in 200 Flaschen abgefüllt. Im Historischen Museum wird die Spezialität zum Preis von 8,50 Euro pro Flasche verkauft. „Darüber hinaus gibt es den beliebten Steinhäger als Museumsbrand zum Weihnachtsmarkt in einem salzlasierten Tonkrug mit Henkel zum Preis von 11 Euro”, kündigt Museums-Chef Gerhard Goldbecker an. Ein Renner beim Weihnachtsmarkt sind jedes Jahr die französischen Walnüsse, die der Männerchor Belcanto eigens aus dem kleinen Örtchen La Riviere nach Steinhagen importiert. „Aufgrund der großen Nachfrage haben wir für dieses Jahr gleich 20 Zentner bestellt - vier mehr als bisher”, berichtet Werner Jacobs vom Männerchor. Der Stand der Sänger befindet sich wieder auf dem Kirchplatz gegenüber dem Steinhäger Häuschen. „Dort bieten wir auch Punsch an”, so Werner Jacobs. Und hier schmeckt’s garantiert auch gut: Die Brandwehr aus Steinhagens Partnerstadt Woerden verkauft frischen Käse aus Holland. Die Freiwillige Feuerwehr Steinhagen indes stellt ihre neue Bratbox vor. Aus einem ehemaligen Lkw-Verkaufsaufbau für Hydraulik haben die Mitglieder in Eigenleistung einen Container gebaut, aus dem heraus sie Bratkartoffeln und anderes anbieten. Im Obergeschoss des Historischen Museums richten die Landfrauen wieder ein Café ein. Daneben überraschen etliche Standbetreiber mit diversen Punsch-Kreationen und anderen Leckereien. 96 Stände kündigt Organisatorin Renate Kampmann für den diesjährigen Weihnachtsmarkt an. (Frank Jasper)

„Ein Beispiel für andere Städte”

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Borgholzhausen. „Was es hier alles gibt, überwiegt bei weitem die Zahl der Angebote, die es im Ort nicht gibt”, erklärte Martina Bergmann jetzt bei der offiziellen Vorstellung der Broschüre. Gedacht ist das pfiffig gestaltete und wertig gedruckte Heft als Einkaufsführer für die Lebkuchenstadt. Damit sich möglichst viele Dienstleister, Gewerbetreibende und Kaufleute an der Aktion beteiligen, ist die Teilnahme daran für alle kostenfrei. „Die Druckkosten tragen die Volksbank und die Telecomfort GmbH durch Anzeigen sowie die Firma Dreisparrendruck. Die Gestaltung zahlt der Verkehrsverein”, erläuterte Martina Bergmann. Nach Meinung der Buchhändlerin müsse sich in den Köpfen der Kunden festsetzen, dass das Angebot in kleinen Städten sehr viel größer sei, als man denke. „Hier ist auch Vernetzung gefragt”, forderte Martina Bergmann zu Kooperationen zwischen ländlichen Kommunen auf. Was es in Borgholzhausen nicht gebe, dass könnten die Kunden vielleicht in Neuenkirchen oder Werther finden und umgekehrt. „Eine Vollversorgung ist in kleinen Städten nicht mehr realistisch zu erreichen”, so die Geschäftsfrau. „Fragen Sie uns, bevor Sie Google fragen”, rät sie den Kunden in der Lebkuchenstadt und bezeichnet das Internet als „den größten Wettbewerber der kleinen und mittleren Einzelhandelsgeschäfte”. „Unsere Läden können nur mit Service und Freundlichkeit im Wettkampf mit dem Internet bestehen”, meinte Jürgen Brömmelsiek, Vorsitzender des Verkehrsvereins Borgholzhausen dazu. 57 Kaufleute und Dienstleister sehen das so wie er und haben sich an der ersten Auflage der Marketingbroschüre beteiligt. Das Angebot im Heft ist breit und reicht von der Versicherungsagentur über Bäcker, Kosmetiksalons, Blumenläden, Partyservice, Lebensmitteleinzelhandel, Baugewerke, einen Kurierdienst, Gastronomie und Partyservice bis zum Raumausstatter, einer Reitschule oder Schmuck und Optik. Die Startauflage beträgt 5000 Exemplare Die Broschüre wird zunächst in einer Auflage von 5000 Exemplaren gedruckt und soll ab Sonntag, 1. Dezember, verteilt werden. An dem Tag wird vor dem Buchgeschäft von Martina Bergmann ab 16 Uhr eine »Glühbar« mit zur Jahreszeit passenden Getränken aufgestellt und Interessierte können sich den Einkaufsführer abholen. Ab Montag, 2. Dezember, liegt das Heft dann in allen teilnehmenden Geschäften und Büros aus. „Die Teilnehmer sollen ihren Kunden die Broschüre schenken können”, verdeutlicht Martina Bergmann den Hintergrund des Vorgehens. Auch bei der Stadt Borgholzhausen wird es den Einkaufsführer geben. Auf dem Weihnachtsmarktstand des Verkehrsvereins darf das in Gelb und Grün gehaltene Heft natürlich auch nicht fehlen. „Wir planen, die Broschüre regelmäßig zu aktualisieren”, kündigte Martina Bergmann an. Der Strukturwandel im Handel schreite ihrer Meinung nach immer weiter voran, da mache Borgholzhausen keine Ausnahme. Unter anderem deshalb sei auch das Motto »Beispielsweise Borgholzhausen« gewählt worden. Die Lebkuchenstadt könne aber mit dieser Broschüre auch ein Beispiel für andere Kommunen sein, sich auch für die Zukunft zu rüsten. (Detlev Hans Serowy)

Strahlende Gesichter in Steinhagen

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Steinhagen. 55 Kinder aus sieben ostwestfälischen Vereinen beteiligten sich am kindgerechten Wettkampf für die Jahrgänge 2006/07. Die Wettkämpfe über die 25-Meter-Strecken Brust, Rücken, Freistil, Brust-Beine und die Koordinationsübung Brust-Arme/Kraul-Beine „vermittelten einen intensiven Einblick in die Ausbildungsarbeit der Vereine”, sagte SCSA-Trainer Klaus Völcker. Über Medaillen strahlten die SCSA-Talente Franziska Mittelberg, Lisa Gleichmar, Luca Pautz, Louise Wesselmann und Janne Wiedey (alle 2006) sowie Marlene Strothmann, Hannah Röhr, Jona Finken, Eva Jacobi, Finja Diestelkamp und Timon Zink (alle 2007). Urkunden erhielten auch Neele Wehmeier, Hannah Koop-mann, Leni Quade, Naya Oberwelland (alle 2006), Nevio Struffolino und Leon Tatzke (beide 2007). Für den SV Halle nahmen Sonka Franzen, Juliana Scholz und Angelina Springweiler (alle Jahrgang 2006) sowie Finja Eickmeyer und Silas Schürmann (beide Jahrgang 2007) teil. „Alle fünf haben sich tapfer geschlagen - leider merkt man, dass durch das fehlende Hallenbad in Halle eine 25-Meter-Bahn schon ganz schön lang sein kann”, sagte Andrea Nolte-Schumacher vom SV. Beim Nachwuchswettkampf der Jahrgänge 2001 bis 2005 gingen 24 SCSA-Aktive an den Start. Im Jahrgang 2005 teilten sich Madeline Horstkötter (drei Mal Erste) und Charlotte Oesterreich (zwei Mal Erste) die Siege. Bei den Jungen triumphierte Nikolai Tost in allen fünf Rennen. Für die Schwimmerinnen des Jahrgangs 2004 stand zusätzlich ein Vierkampf auf dem Programm. Den Siegerpokal holte sich Johanna Heidemann vor Roxana Mittelberg. Auch Anna Carlotta Theis und Pia Mohn zeigten gute Ansätze. Stark schlugen die 2003er zu. Gleich sechs Mal lag Ella Sophie Wagner vorn, Elina Eisenhardt wurde drei Mal Zweite und ein Mal Dritte. In der Brustlage lassen laut Völcker auch Johanna Obenhaus und Laura Pautz „einiges für die Zukunft erwarten”, ebenso die Debütanten Erik Brinkmann und Dennis Detering. Die schnellste Freistil- und Rückensprinterin des Meetings, Bette Buttwill (2002), lag sechs Mal vorn. Auch Kevin Kailing siegte sechs Mal, Christina Cordes freute sich über fünf Siege. Der Haller Maximilian Hille (Jahrgang 2003) zählte bei vier seiner fünf Starts zu den drei Besten. Patrick Meyer (2002) landete bei drei Starts jeweils in den Top Drei, genauso wie Bianca Ehlers (2002) bei fünf Starts. Einen SV-Vereinsrekord stellte Marvin Struve über 25 m Schmetterling in 20:09 Sekunden auf. Johanna Bartolain (2002), Johanna Bartling (2003), Jolina Lindner (2004) und Sally Ann Lindner (2001) trugen ebenfalls zum Haller Medaillenrausch bei. Die zweite Staffel mit Sally Ann Lindner, Bianca Ehlers, Marvin Struve und Maximilian Hille belegte Platz drei. Udo Bolte feiert erfolgreiches Comeback in der AK 70 Im Masters-Wettkampf schickte der SCSA zehn Aktive in die Rennen. Nach langer Pause gewann Udo Bolte (Altersklasse 70) auf Anhieb die 50 m Freistil in 41,98 Sekunden. Gleich fünf Mal schlug Asta Napp-Zinn (AK 60) als Erste an. Frank Deppe, vierfacher Sieger, dominierte den Brustsprint in 34,23 Sekunden. Andreas Kirchmann (beide AK 45) gewann die 200 m Freistil in 2:28,43 Minuten. Ebenfalls vier Mal lag Natalie Finken vorn, darunter in 35,72 Sekunden im Rücken- und 31,13 Sekunden im Freistilsprint vor Ulrike Cordes (beide AK 40) die nach Kreuzbandriss 38,73 Sekunden schwamm. Die dreifache Siegerin Birgit Mittelberg (AK 35) strahlte über 1:47,64 Minuten über 100 m Brust, der Vierfach-Gewinner Ingo Stolzmann (AK 30) über 58,19 Sekunden über 100 m Freistil. Die vierfache Siegerin Julia Müller verbuchte die meisten Punkte im Brustsprint mit 38,11 Sekunden, während dies dem dreifachen Sieger Sebastian Mescher (beide AK 25) über 100 m Brust in 1:16,85 Minuten gelang.

Kunstrasen stand nicht auf sicherem Grund

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Versmold. Vor allem unerwartete Probleme mit der Beschaffenheit des Bodens haben die Bausumme in die Höhe schnellen lassen - und das trotz vorher eingeholten Bodengutachtens. In der Sitzung des Jugend-, Kultur- und Schulausschusses standen Gutachter und Planer den Lokalpolitikern und Verwaltungsmitarbeitern nun Rede und Antwort. Auf den Fortgang der Bauarbeiten am Kunstrasenplatz hat die Kostenexplosion indes keinen Einfluss.  Von einer rund 40 Zentimeter tiefen Oberbodenschicht, die abgetragen und neu verfüllt werden muss, waren die Planer ausgegangen. Doch bei den Erdarbeiten zeigte sich, dass der Humusschicht nicht, wie angenommen, tragfähiger Sandboden folgte, sondern eine weitere etwa 30 Zentimeter dicke Schicht mit einem hohen Anteil organischer Bestandteile. Dieser Boden musste nun ebenfalls abgetragen und alles entsprechend umfangreicher wieder mit tragfähigem Material aufgefüllt werden, erläuterte Erwin Schürmann vom zuständigen Planungsbüro. Der unerwartete Aufwand schlage mit rund 90 000 Euro zu Buche. Bodenproben lagen knapp unter zulässiger Grenze Warum die zusätzliche Bodenschicht trotz vorheriger Untersuchungen nicht berücksichtigt worden war, versuchte Gutachter Frank Morbach zu erklären. Insgesamt seien elf Bodenproben auf der 6300 Quadratmeter großen Fläche entnommen worden, sagte er. Einige dieser Proben hätten zwar einen organischen Anteil von 2,9 Prozent aufgewiesen, doch erst ab drei Prozent gelte ein Boden als nicht tragfähig und müsse abgetragen werden. „Wenn man sich auf Bodenproben nicht verlassen kann, dann ist das sehr misslich” , übte Marianne Kampwerth von der CDU noch höflich Kritik, der sich Jan Ziervogel von der SPD anschloss. Und er ergänzte, dass der Gutachter auf den Grenzbereich, in dem die Werte der Bodenproben lagen, hätte hinweisen müssen. Warum die Anzahl der Probebohrungen nicht erhöht worden sei, wollte Arne Bartkowiak von der FDP wissen. Das sei nicht üblich und zudem mit Mehrkosten verbunden, „die Sie mir sicher um die Ohren gehauen hätten”, sagte Morbach. Dem widersprach die städtische Fachbereichsleiterin Nina Herrling energisch. Man hätte bestimmt ein paar tausend Euro mehr ausgegeben, wenn man dafür ein sicheres Ergebnis gehabt hätte, sagte sie. Fachbereichsleiter Hans-Jürgen Matthies wies darauf hin, dass auch das angrenzende Feuerwehrgerätehaus aufgrund der ungünstigen Bodenverhältnisse an dieser Stelle auf Betonpfählen gebaut worden sei. „Hätte man das nicht vorher recherchieren müssen?”, fragte er. Auch dies sei nicht üblich, antwortete Morbach. Zustimmung für Platz wäre fraglich gewesen „Wir sind erschüttert”, fasste Marianne Kampwerth zusammen. Wären die tatsächlichen Kosten vorher bekannt gewesen, hätte die CDU nicht zugestimmt, sagte sie. Und auch Bürgermeister Thorsten Klute erklärte, dass er sich unter diesen Umständen nicht für den Kunstrasen eingesetzt hätte. Um etwa 19 Prozent sind die geplanten Kosten von 709 000 Euro nun angestiegen. Denn weitere 45 000 Euro sind durch zusätzliche Untersuchungen zur Belastung des Bodens, zum Füllsand und eine geänderte Statik für die Fundamente der Flutlichtmasten entstanden. Außerdem hat der Boden noch an anderer Stelle ein unerwartetes Profil gezeigt. Quer über das Gelände laufen im Unterboden zwei längliche Vertiefungen, die möglicherweise vor langer Zeit ein Bachbett gewesen sein könnten, und ebenfalls nur mit lockerer Erde gefüllt waren. „An diesen Stellen mussten wir den Aushub bis auf einen Meter vertiefen, bis wir auf tragfähigen Boden stießen”, erklärte Planer Erwin Schürmann. Dass die Unebenheit des Platzes doch schon immer unter Fußballern bekannt gewesen sei, wie jetzt mancherorts zu hören ist, beeindruckt Nina Herrling nicht. „Die Beschaffenheit der Oberfläche hat überhaupt nichts damit zu tun, wie der Unterboden aussieht, sagt sie. Dass die Riefen erst während der Arbeiten entdeckt wurden, werde dem Gutachter nicht angelastet. Denn es sei Zufall, ob man bei einer Probeentnahme genau eine solche Stelle treffe oder nicht, sagt Herrling. Doch in Bezug auf die nicht tragfähige Bodenschicht des gesamten Areals, werde die Stadt juristisch prüfen lassen, wo die Verantwortung liege. Bis dahin gehen die Mehrkosten zu Lasten des städtischen Haushalts - vorausgesetzt, die Politiker treffen bei der nächsten Sitzung einen entsprechenden Beschluss. Bauarbeiten liefen trotz Problemen weiter Viele andere Möglichkeiten haben sie allerdings auch nicht. Denn die Bauarbeiten sind trotz dieser Hürden - oder vielmehr Abgründe - durchgehend weitergelaufen, die Erdarbeiten für den Kunstrasenplatz so gut wie abgeschlossen. Das Projekt zu stoppen oder gar zu beenden, hielte Nina Herrling auch nicht für richtig. „Um die Fläche wieder in einen Rasenplatz zurückzuführen, müsste sie erneut vollständig ausgekoffert werden”, erklärt sie. Und das wäre wieder mit hohen Kosten verbunden. (Silke Derkum)

„Sensibel und behutsam einen Konsens erzielen”

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Halle. Als Referent war Dirk Tischmann vom Büro Tischmann und Schrooten aus Rheda-Wiedenbrück zu Gast. Der Stadtplaner erläuterte den Zuhörern die städtebaulichen Voraussetzungen sowie mögliche Varianten, wie man die Flächen überplanen könne. Vor allem appellierte er mit Blick auf die bevorstehenden Fachausschusssitzungen, nicht nur zu konservieren, sondern nach vorne zu schauen: „Der Marktkauf ist mit gutem Beispiel vorangegangen”, erklärte Dirk Tischmann, „hier hätte es auch nicht gereicht, nur ein wenig aufzufrischen.” Aber wie lassen sich die Wünsche und Ansprüche der privaten Grundstückseigentümer mit dem öffentlichen Interesse nun vereinbaren - auch dann, wenn die Stadt für die sogenannten Handtuch-Grundstücke längst ein Umlegeverfahren beschlossen hat? Michael Flohr, stellvertretender Bauamtsleiter und am Mittwochabend ebenfalls anwesend, plädierte dafür, alle Beteiligten unbedingt zusammenzubringen: „Es geht nicht nur um die Aufstellung eines Plans. Der ist nur die eine Seite. Parallel dazu ist es ebenso wichtig zu schauen, wer diese Pläne auch umsetzen kann! Und diese beiden Seiten muss man auch noch zusammenbringen.” Während sich in den nächsten Wochen auch die Mitglieder der Haller Interessen- und Werbegemeinschaft (HIW) noch bei Dirk Tischmann über die möglichen Gestaltungsmöglichkeiten informieren wollen, wird es im Januar den nächsten Stadtentwicklungsausschuss zu diesem Thema geben: Ein Ausschuss, in dem - ergebnisoffen und ohne über konkrete Inhalte zu sprechen - festgelegt werden soll, wie man weiter vorgehen möchte. Es wird sich die Frage nach potenziellen Investoren stellen. Man muss mit den Grundstückseigentümern sprechen. Das Einzelhandelskonzept, das zurzeit von dem Münsteraner Joachim Schrader überarbeitet wird, muss weitere Detailschärfe erhalten - insbesondere mit Blick auf den neuen Marktkauf; wahrscheinlich wird es hier eine Begehung geben. Das Wichtigste sei einfach, einen Konsens zu erzielen, so Flohr: „Behutsam vorgehen und lieber etwas mehr Zeit in Gespräche investieren.” Realistisch ist es, dass in etwa zwei Jahren ein Bebauungsplan auf dem Tisch liegt. Dann könne die Umgestaltung beginnen. (Nicole Donath)

Klares Bekenntnis zu Arrode

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Werther/Kreis Gütersloh.  Allerdings wurde ein entsprechender Beschluss auf die Sitzung des Kreisausschusses am 16. Dezember vertagt. Ob es bis dahin eine von Thorsten Schmolke (Grüne) geforderte Informations- und Diskussionsrunde - wenn schon nicht in Gütersloh, so zumindest in Werther, und möglicherweise nicht nur innerhalb der Politik, sondern auch mit den Bürgern - gibt, bleibt indes abzuwarten.  Noch nie lag die Realisierung für den Bau eines Böckstiegel-Museums in so greifbarer Nähe wie gestern. Die großen Fraktionen CDU und SPD sowie die Grünen erteilten dem Vorhaben ihre Zustimmung und hätten nicht einmal den „Werbeblock”, wie er es selbst nannte, von Thomas Kuhlbusch gebraucht. Der Fachbereichsleiter des Kreises und zugleich Geschäftsführer der Böckstiegel-Stiftung hatte in einer flammenden Rede für Unterstützung der Pläne geworben. Noch einmal betonte er, dass das Museum in unmittelbarer Nähe des Böckstiegel-Hauses in Arrode errichtet werden soll, mit gut 600 Quadratmetern Nutzfläche, darunter einem Ausstellungsraum und einem Raum für museumspädagogische Angebote, und Kosten von nicht mehr als zwei Millionen Euro. 2014 könnte ein Architektenwettbewerb durchgeführt, 2016 mit dem Bau begonnen werden. „Wir haben hier einen echten Schatz, den wir gern mehr als bisher der Öffentlichkeit präsentieren würden”, betonte Kuhlbusch und machte deutlich, dass dies in den gegebenen Räumen nicht zu leisten und die Kapazitätsgrenze inzwischen erreicht sei. Möglicherweise vorhandene Sorgen Kuhlbuschs, er könnte gegen Windmühlen reden, stellten sich als unbegründet heraus: In den beiden Christdemokraten Elke Hardieck aus Halle und Arnold Weßling aus Borgholzhausen sowie der Sozialdemokratin Ursula Ecks aus Rietberg und dem Wertheraner Grünen Thorsten Schmolke hatte er aktive Fürsprecher. Hardieck: „Wir von der CDU sind froh, dass nach jahrelanger Vorarbeit nun in großem Konsens ein ergänzender Museumsbau vor der Verabschiedung steht.” Wichtig sei ihrer Fraktion jedoch, dass kein Zweifel am Standort bestünde. Der ihrer Ansicht nach klar in Arrode liegen sollte. „Böckstiegels Geburtshaus und seine Umgebung sind an sich schon ein Kunstwerk und strahlen einen besonderen Charme aus, der der Öffentlichkeit gezeigt werden muss.” Gleichzeitig sei sie froh darüber, dass die Finanzierung maßvoll sei und auf gesunden Füßen stünde. „Keine zweite Elbphilharmonie in Werther” Ähnlich sah es Ursula Ecks, die am Standort ebenfalls keinen Zweifel hegte: „Nur wer das Haus in Arrode sieht und erlebt, kann Böckstiegels Werk verstehen.” Nicht umsonst hätte der Kreis seinerzeit die benachbarten Grundstücke, auf denen das Museum nun errichtet werden soll, erworben. Nicht behage ihr allerdings das Vorhaben, das Stiftungskapital zur Finanzierung heranzuziehen, sollten entsprechende Fördergelder ausbleiben. „Da sollte man besser versuchen, Sponsoren zu finden”, so ihre Meinung. „In Werther wird es keine zweite Elbphilharmonie geben”, versprach Thomas Kuhlbusch, weiß aber um die Skeptiker, was Investitionen im Kunstsektor angeht. „So etwas muss valide darstellbar sein”, gab er zu, dass mit zwei Millionen Euro das Korsett zwar eng, aber doch tragbar sei. Arnold Weßling und Thorsten Schmolke brachten noch einen anderen, nicht unwichtigen Aspekt ins Spiel: „Es liegt mir außerordentlich viel daran, dass wir zusammen mit dem Kuratorium der Stiftung eine Lösung finden - aber auch mit der Bevölkerung von Werther. Insbesondere denen, die vielleicht derzeit dem Standort kritisch gegenüberstehen. Mit ihnen sollten wir das Gespräch suchen und nicht den Eindruck vermitteln, wir wüssten es besser.” Über eines ist sich Weßling sicher: „Es wäre im Sinne Böckstiegels, sich mit der breiten Bevölkerung auf den Weg zu machen. Weil er selbst ein Mann des Volkes war.” Eine breitere, öffentlich geführte Diskussion insbesondere in Werther wünschte sich auch Thorsten Schmolke. Er wies noch einmal auf die verkehrliche Problematik hin, die seitens der Stadt Werther gelöst werden soll. „Darüber ist bisher noch nirgendwo gesprochen worden, alles passiert jetzt so hopplahopp”, schilderte er seinen Eindruck. Dennoch hofft er, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen und mit ganzer Kraft an der Verwirklichung eines Museums arbeiten. Wenn vielleicht auch nicht vor dem Kreisausschuss am 16. Dezember, so könnte doch vor der entscheidenden Sitzung des Kreistages am 24. Februar ein größerer Infoabend stattfinden. Dieser Hoffnung verliehen gestern mehrere Politiker Ausdruck. (Anja Hanneforth)

Wünsche werden wahr

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Steinhagen. Die Weihnachtswunschliste von Kindern ist bekanntlich lang. Nicht jeder Wunsch kann erfüllt werden. Doch es gibt Eltern, die sehr wenig Geld haben und daher nur wenige Wünsche ihrer Kinder erfüllen können. Diesen Familien will die Aktion »Wunschbaum« auf unkomplizierte und anonyme Weise helfen.  69 Wunschzettel von Kindern aus einkommensschwachen Familien hängen seit gestern am Weihnachtsbaum im Rathaus. Darauf hat jedes Kind geschrieben, was es gerne unter dem Weihnachtsbaum hätte. Die Wünsche reichen von Barbie, Playmobil, Puppen und ferngesteuerten Autos über Gutscheine bis hin zu Smartphones und Digitalkameras. Ein Wunsch findet sich besonders häufig: ein Fahrrad. Manche Wünsche sind ganz bescheiden. Manche kosten mehrere hundert Euro und sind wohl unter keinem Weihnachtsbaum eine Kleinigkeit. Und manche Wünsche rühren das Herz: So zum Beispiel ein Junge, der als vierten Wunsch eine größere Wohnung für seine Familie aufgeschrieben hat. Die Wünsche wurden in den vergangenen Wochen über Schulen, Kindergärten und die Steinhagener Tafel gesammelt. Egal ob Kindergartenkind oder Teenager, jeder konnte seine Wünsche aufschreiben. Manche machten sich auch die Mühe und bebilderten die Wunschliste. Die Zettel wurden dann einlaminiert und hängen nun als außergewöhnlicher Baumschmuck an der Tanne im Eingangsbereich des Rathauses. Dort können Steinhagener, die einem Kind einen Wunsch erfüllen wollen, vorbeikommen, sich einen Zettel aussuchen und eines oder mehrere der ausgeschriebenen Wünsche erfüllen. Die Pakete können dann bis zum 10. Dezember bei Seruan Dalmis von der Gemeinde abgegeben werden. Wichtig ist, dass der Wunschzettel mit dem Geschenk zusammen im Rathaus abgegeben wird, damit das Päckchen auch dem richtigen Kind zugeordnet werden kann. Die Zettel sind nämlich anonym. Im vergangenen Jahr erwies sich der »Wunschbaum« als großer Erfolg. 72 Wunschzettel wurden aufgehängt und alle Kinder bekamen einen Wunsch erfüllt. Am Ende gab es sogar Fragen, ob denn noch mehr Wunschzettel zur Verfügung stünden - so mancher Schenker hatte keinen Wunschzettel mehr bekommen. Und auch in diesem Jahr wurden die ersten Zettel schon mitgenommen, während Seruan Dalmis sie gerade aufhängte. Sollten nicht alle Wünsche erfüllt werden können, springt übrigens die Kinder- und Jugendstiftung ein. Doch das wird hoffentlich nicht nötig sein, so Bürgermeister Klaus Besser. Er erinnert sich noch gut an die Reaktionen der Kinder und Eltern im vergangenen Jahr, als die Geschenke einige Tage vor Weihnachten verteilt worden waren. „Die Reaktionen waren sehr emotional, viele haben vor Freude geweint”, berichtet Klaus Besser. Auch für die größeren Wünsche hat Besser einen Tipp: „Wenn die Summe für eine Einzelperson zu groß ist, bietet sich an, sich in Gruppen zusammenzutun.” Er denkt dabei an Sportvereine, Kegelklubs, Arbeitskollegen oder Ähnliches. „Wenn jeder zehn Euro gibt, kann auch ein Fahrrad realisiert werden.” Für die Kinder wünscht Klaus Besser sich, dass sie neue Geschenke bekommen und keine gebrauchten. „Diese Kinder bekommen oft Abgelegtes von älteren Geschwistern, da ist es besonders schön, einmal etwas Neues nur für sich zu haben.” (Sonja Faulhaber)

Begeisterung für Klimaschutz wecken

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Werther. Alle Interessierten sind am Donnerstag, 28. November, ab 19.30 Uhr, ins Haus Werther zur Vorstellung des Konzeptes eingeladen. Die Veranstaltung wird moderiert von Dr. Werner Glenewinkel. „Klimaschutz wird nur erfolgreich, wenn alle mitmachen”, will Bürgermeisterin Marion Weike, dass die CO2-Minimierung keine Expertendiskussion bleibt. Nach drei Bürger-Informationsveranstaltungen, diversen Arbeitsgruppen und der Konzepterstellung geht es jetzt richtig los, da sind sich Umweltbeauftragter Werner Schröder, die Bürgermeisterin, ihr allgemeiner Vertreter Guido Neugebauer sowie Werner Glenewinkel ganz sicher. „Bei den Recherchen ist he-rausgekommen, dass schon viele Menschen bei regenerativen Energien, im Gebäudebestand oder einer verbesserten Energieeffizienz etwas unternommen haben. Viel Potenzial schlummert im Bereich alter Heizungsanlagen: „Drei Viertel aller Anlagen in Werther sind aus den 70er und 80er Jahren”, da liegt ein großes Einsparungspotenzial für den Geldbeutel und das Klima, so Werner Schröder. Eine lebendige Veranstaltung mit Präsentation und Gespräch „Wir als Stadt können nicht mehr viel zur Bilanz beitragen”, erklärt Marion Weike. Liege doch der Anteil an den CO2-Emmisionen, die seitens der Stadt emittiert würden, bei verschwindenden 0,86 Prozent. „Wir können da keine Effekte mehr bewirken”, wirbt Weike für klimafreundliches Engagement bei Bürgern und Firmen. Der Moderator verspricht eine lebendige Veranstaltung mit Präsentation und Diskussion sowie vielen praktischen Beispielen. „Wir wollen am Donnerstagabend die Flamme entzünden und im Laufe der Zeit an vieln Stationen bringen”, wählte Glenewinkel ein olympisches Motiv. Angesichts der Tatsache, dass 2014 im Mai ein neuer Rat gewählt werde, sollten sich die Wähler fragen: „Wer wird dieses Klimakonzept umsetzen?” Er wünscht sich, dass sich alle politischen Parteien und Verbände mit dem Klimathema befassen. „Das könnte wahlentscheidend sein”, so der Moderator. Bürgermeisterin Marion Weike bedankt sich bei allen Aktiven des im März angeschobenen Prozesses, die mitgestaltet und diskutiert haben. Aufgrund dieser Basis gehe es jetzt darum, die Einsicht jedes Einzelnen zu erreichen.

Moderation ist gescheitert

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Halle. Viel zu moderieren gab es  nicht.  Mehr als ein Austausch der bekannten konträren Positionen des Kreises Gütersloh und der Stadt Halle kam dabei nicht heraus. Bis Ende des Jahres will die Bezirksregierung jetzt über den Haller Errichtungsantrag entscheiden.    „In einer sehr sachlichen Atmosphäre”, so Landrat Sven-Georg Adenauer, habe die Verhandlung stattgefunden. Der Kreis Gütersloh trug dabei noch einmal sein Kompromissangebot vor, in Halle ein drittes Standbein der Peter-August-Böckstiegel-Schule zur errichten - ohne Oberstufe. Die Kreisverwaltung, die neben Adenauer noch mit Kreisdirektorin Susanne Koch und Abteilungsleiterin Gudrun Mackensen vertreten war, äußerte außerdem ihre Zweifel an den Zahlen, die der Schulentwicklungsplaner Dr. Ernst Rösner vorgelegt hatte. „Der Gutachter hat eine sehr eingegrenzte Sicht. Die Zahlen sind aus unserer Sicht nicht haltbar”, sagte Kreisdirektorin Susanne Koch. Im Gespräch mit dem Haller Kreisblatt ließ der Landrat zudem durchblicken, dass er Rösner für nicht unabhängig halte: „Wir glauben nicht, dass er ganz frei in seinem Gutachten ist”, erklärte der Landrat. Da das ergänzende Gutachten Rösners dem Kreis erst kurze Zeit vorliege, werde man es noch einmal prüfen und dann dazu Stellung nehmen, sagte Adenauer. Bis Ende des Jahres will nun die Bezirksregierung eine Entscheidung im Genehmigungsverfahren treffen. „Egal wie diese Entscheidung ausfällt, es wird auf jeden Fall eine Klage geben”, prophezeite Adenauer und ließ durchblicken, dass er seinen Gremien vorschlagen werde, den Weg über die Gerichte zu gehen. Halles Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann und Dr. Ernst Rösner hatten die Haller Positionen in diesem Verfahren vertreten. „Wir haben noch einmal deutlich gemacht, dass wir bei Errichtung einer eigenen Gesamtschule keine Gefährdung der anderen Schulen sehen”, erklärte Rodenbrock-Wesselmann. Halles Bürgermeisterin war nach eigener Aussage mit wenig Erwartungen in dieses Moderartionsverfahren gegangen: „Uns war klar, dass es letztlich nur darum geht, dass wir auf eine eigene Gesamtschule verzichten sollen. Dazwischen gibt es nichts. Der Vorschlag eines dritten Standortes der Kreisgesamtschule ist uns zu krass. Für Halle geht es hier um etwas ganz Elementares”, sagte Halles Bürgermeisterin. Sie bedauerte, dass der Kreis jetzt sogar erwägt, den Klageweg zu gehen. Eine solcher Schritt würde auf alle Fälle für Unsicherheit bei den Eltern sorgen. Sie würden ihr Kind schließlich an einer Schule anmelden, über deren Errichtung erst noch die Gerichte befinden müssten. Der Möglichkeit, dass die Stadt Halle bei einer für sie negativen Entscheidung der Bezirksregierung selbst gerichtliche Schritte einleitet, begegnet Rodenbrock-Wesselmann mit Skepsis: „Ich denke, dann würden wir wahrscheinlich alles so lassen wie es ist. Meiner Meinung nach macht eine Klage für uns keinen Sinn, weil wir es anschließend zeitlich gar nicht schaffen könnten, noch eine Gesamtschule zu errichten”, sagte die Bürgermeisterin und ergänzte: „Aber das muss dann die Politik entscheiden.” Laut Bezirksregierung hat das Moderationsgespräch keinen direkten Einfluss auf das Genehmigungsverfahren. Gleichwohl werde die Bezirksregierung die Argumente der einzelnen Teilnehmer aus dem Moderationsgespräch berücksichtigen. Dazu gehört auch die kritische Würdigung aller vorliegenden Schülerzahlen. ¦ Lokales Steinhagen (Heiko Kaiser)

„Viel Wissen ist verloren gegangen”

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Versmold. Sein Arbeitsschwerpunkt liegt in Versmold. HK-Redakteurin Silke Derkum sprach mit dem neuen Mann an St. Michael über die Herausforderungen des modernen Priesterberufs, das Landleben und die Auswirkungen der Limburger Affäre.  Herr Krischer, vor gut zwei Monaten hatten Sie Ihren ersten Gottesdienst in Versmold und wurden der Gemeinde vorgestellt. Wie aufgeregt ist man bei so einem Anlass? MICHAEL KRISCHER: Man ist, glaube ich, immer aufgeregt, wenn man an einen neuen Altar kommt. Man weiß nicht: Wie ist die Kirche? Wie machen die Leute mit? Jede Gemeinde ist anders. Haben Sie zwischen den sechs Gemeinden, die zu Ihrem neuen Pastoralverbund gehören, etwa schon Unterschiede ausgemacht? KRISCHER: Ja, beim Gesang hört sich jede Gemeinde anders an. Und jede Gemeinde kann andere Lieder. Hat sich Ihr erster Eindruck vom Altkreis Halle nach drei Monaten bestätigt? KRISCHER: Die ländliche Gegend hier gefällt mir sehr gut. Ich arbeite jetzt dort, wo andere Leute Urlaub machen. Man hat hier alles, was man braucht. Nur an die Entfernungen zwischen den Gemeinden habe ich mich noch nicht so gewöhnt. Das finde ich zurzeit noch ein bisschen unpraktisch, man muss seine Termine immer danach planen, wann man an welchem Ort sein wird. Sie haben eine Wohnung in Versmold bezogen. Wird hier auch der Schwerpunkt Ihrer Arbeit liegen? KRISCHER: Ja. Das liegt schon allein daran, dass Versmold von den anderen Orten weiter entfernt ist. Man fährt mal schneller von Steinhagen nach Halle. Aber von Versmold aus ist es für die Gemeindeglieder schwieriger, mal eben zum Gottesdienst in einen anderen Ort zu fahren. Und Pfarrer Dieste war es wichtig, dass die beiden Priester im Pastoralverbund von überall aus gut zu erreichen sind. Der Pastoralverbund Stockkämpen umfasst ein großes Gebiet. Kann man da überhaupt Seelsorger sein und dem Einzelnen gerecht werden? KRISCHER: Natürlich wünschen sich die meisten, dass alles so ist, wie es früher mal war. Das heißt, ein Pfarrer pro Kirchturm. Aber so ist es leider nicht mehr. Gleichzeitig möchte der Bischof nicht, dass additiv gearbeitet wird, also dass die Aufgaben von Personen, die wegfallen, vollständig von den anderen übernommen werden. Da muss man sehen, wie es möglich ist, eine gute Versorgung zu leisten und selbst dabei nicht kaputtzugehen. Mit 34 Jahren gelten Sie in der katholischen Kirche als Nachwuchs. Was hat Sie zum Priesterberuf geführt? KRISCHER: Ich bin im katholischen Bereich groß geworden, war Messdiener und habe Küsterdienste übernommen. Dabei hatte ich immer gute priesterliche Vorbilder, so dass ich mir irgendwann gut vorstellen konnte, diesen Beruf selbst zu machen. Und haben sich Ihre Erwartungen im Laufe der Ausbildung erfüllt? KRISCHER: Erfüllt haben sich die Erwartungen im liturgischen Bereich, also bei der Messe. In andere Bereiche muss man reinwachsen; Taufen und Beerdigungen zum Beispiel. Das übt man zwar im Priesterseminar, aber in der Realität ist das dann doch noch einmal anders. Was man nicht vorher lernen kann, das ist die Beichte. Da muss man seinen ganz eigenen Weg finden. Trotzdem würde ich insgesamt sagen, ich habe einen Traumberuf. Was sind die Schwerpunkte Ihrer Arbeit? Wo wollen Sie in der Gemeinde Akzente setzen? KRISCHER: Ich komme aus der Jugendarbeit und da möchte ich auch etwas machen. Auch wenn ich mich mit zunehmendem Alter von den Zeiten verabschieden muss, in denen ich eher Kumpel der Jugendlichen war. Aber auch die ältere Generation interessiert mich. In beiden Bereichen geht es mir nicht darum, etwas Neues zu etablieren. Ich gucke eher, was da ist und was man damit machen kann. Wie schwer ist es in Zeiten, in denen die katholische Kirche nicht nur positive Schlagzeilen produziert, Leute für die Kirche oder den Glauben zu begeistern? KRISCHER: Ich bin davon überzeugt, dass ich den Glauben nicht gut verstehen kann, wenn ich kein wirkliches Wissen da-rüber habe. Deshalb ist es mir wichtig, Wissen zu vermitteln. Was heißt das konkret? KRISCHER: Man kann das mit einer Kopie vergleichen. Wenn ich etwas kopiere und es dann weitergebe, der Nächste es wieder kopiert und weitergibt und so fort, dann wird die Kopie bei jedem Mal schlechter und vom Original ist nicht mehr viel zu erkennen. So ist es mit dem Glauben auch, viel Wissen darüber ist im Laufe der Zeit verloren gegangen. Und manche picken sich nur noch einzelne Teilchen he-raus. Das ist fatal. Leider habe ich kein Patentrezept, wie ich das immer auffangen kann. Das sind dann Momente, in denen ich an meinem Beruf zweifle. Wie haben Sie die Affäre um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst erlebt? KRISCHER: Ich kann nachvollziehen, dass Leute in Zeiten eines Papstes, der dazu aufruft, sich wieder auf die wesentlichen Dinge zu besinnen, das nicht verstehen. Da sind in Limburg einige Dinge nicht gut gelaufen. Was ich aber nicht gut finde ist, dass die Priester dort öffentlich gegen ihren eigenen Bischof schießen. Welche Lösung sehen Sie? KRISCHER: Jetzt ist unser Paderborner Weihbischof Manfred Grothe dort zur Klärung. Er ist sehr integer. Was bei seiner Prüfung herauskommt, wird stimmen. Haben sich die Vorgänge in Limburg auch hier in der Gemeinde bemerkbar gemacht? KRISCHER: Es gab natürlich auch hier fünf oder sechs Kirchenaustritte, aber ich denke, die Leute haben nach einem Grund gesucht. Mit dem Glauben selbst kann das nichts zu tun haben. Sie kommen aus der Großstadt Dortmund ins tiefste Ostwestfalen. Vermissen Sie etwas aus dem städtischen Leben? KRISCHER: Nein, gar nicht. Denn bevor ich nach Dortmund ging, war ich im tiefsten Sauerland. Der Wechsel von dort in die Großstadt war krass, deshalb finde ich es schön, dass ich nun hier bin. Sie sind also eher ein ländlicher Typ? KRISCHER: Ja, auf jeden Fall. Ein Ort, in dem jeder jeden kennt, wo man noch persönliche Kontakte hat, liegt mir mehr. Als beispielsweise vor einigen Wochen das Festival »Europa tanzt in Versmold« hier stattfand, klingelte auf einmal der Bürgermeister an meiner Wohnungstür, um mich noch kurzfristig dazu einzuladen. Das war mein bestes Erlebnis in 100 Tagen als Vikar (lacht). Das gäbe es in der Großstadt nicht. Was tun Sie, wenn Sie nicht für Ihre Schäfchen im Einsatz sind? Gibt es überhaupt so etwas wie Freizeit für Sie? KRISCHER: Das liegt ja an mir, wie ich meinen Kalender gestalte. Und ehrlich gesagt, finde ich es schön, morgens aus dem Haus zu gehen und abends erst wiederzukommen. Aber natürlich habe ich auch Freizeit und hier ist eine wunderbare Gegend zum Fahrradfahren, was ich sehr gerne tue. Das ist doch sicherlich noch nicht alles? KRISCHER: Ich informiere mich abends gerne im Internet oder telefoniere regelmäßig mit meinen Weihekurskollegen, meiner Familie und mit Freunden. Fernsehen mag ich nicht so sehr, außer sonntagabends den Tatort. Und dann sehe ich mir auch gerne Städte an, aber ich bin immer froh, wenn ich abends wieder zu Hause bin. (Silke Derkum)
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