Happy End für Roman Bulatow
"Wehe, es fehlte jemand"
Borgholzhausen.
An iPhone oder Bargeld war vor 50 Jahren nicht zu denken. Stattdessen gab es zur Konfirmation eine Uhr, Handtücher oder Bettwäsche, Silberlöffel mit der Hildesheimer Rose oder auch Topfblumen. 30 goldene Konfirmanden kamen gestern in Borgholzhausen zusammen und amüsierten sich köstlich über die lange vergangenen Zeiten. Getrennt nach Stadt- und Landkindern wurden die Konfirmanden vor 50 Jahren von Pastor Hans-Lutz Schmidt und Pastor Dietrich Müller unterrichtet. Und das Wort »Konfirmationsunterricht« bedeutete vor 50 Jahren etwas völlig anderes als heute. "Wir mussten Lieder, Gebete und Verse auswendig lernen und wehe, jemand fehlte beim Konfirmandenunterricht", erzählt Hermann Ludewig, einer der Goldkonfirmanden. Die Zeit von Damals sei geprägt gewesen von Gehorsam und Disziplin. Wenn jemand nicht brav war, wäre schon mal die Bibel geflogen. Am Sonntagmorgen versammelten sich die heute 64- und 65-jährigen Frauen und Männer in der evangelischen Kirche zum Gottesdienst. Gehalten wurde dieser von Pfarrerin Silvia Schultz. Danach lud die Kirchengemeinde ihre Ehrengäste zum gemeinsamen Mittagessen ins Gemeindehaus ein. Es folgte eine Stadtführung unter der Leitung von Carl-Heinz Beune und zum Schluss ein gemeinsames Kaffeetrinken. Im Folgenden nun die Namen der Konfirmandinnen und Konfirmanden: Heiner Flottman, Detlev Herzig, Helmut Schadt, Heinrich Schengbier, Rosemarie Karasch, geborene Eickmeyer, Monika Hümer, Renate Ohse, geborene Jung, Hannelore Höcker, geborene Schröter, Annegret Eitrich, geborene Wacker, Jürgen Adam, Ulrich Frewert , Reinhold Kybranz, Karl-Heinz Linhorst, Hermann Ludewig, Hans Jürgen Moll, Harald Pohl, Helmut Stöwe, Wolfgang Teschner, Friedhelm Voß, Anneliese Bobbenkamp, Inge Brante, geborene Jürgens, Annette Westermilies, geborene Kammeyer, Anna-Elisabeth Ratzlaff, geborene Lahl, Gudrun Kolbe, geborene Liduch, Christa Schmidt, geborene Lohse, Helga Siegert, geborene Mittelberg, Christa Ronning, geborene Pohl, Hannelore Petschulat, geborene Thies, und Hans-Jürgen Hübner.Den Maskenball perfekt inszeniert
Zweiter Teil kommt spanisch daher
Zuweilen sehr spanisch kam den Besuchern der zweite Teil des Konzertabends, welcher der Welt der Operette gewidmet war, daher. Kein Wunder, waren doch sowohl bei Franz Lehárs »Meine Lippen, sie küssen so heiß« als auch beim einfach wunderbar von Solist Horst-Dieter Schumacher vorgetragenen »Granada« die Kastagnetten deutlich zu vernehmen. Und auch das »Es grünt so grün«, vom gesamten Ensemble angestimmt, entführte nach Spanien. Da begeisterte Ralf Sczensny mit dem dramatisch vorgetragenen »Tu vas me détruire«. Ein großer Raum war aber nicht zuletzt Johann Strauss’ »Die Fledermaus« gewidmet, ehe Reiner Beinghaus mit dem »Wolgalied« aus »Der Zarewitsch« für Begeisterungsstürme sorgte. Galerie wird Teil des Ballsaals Mehrfach am Abend schlüpften die Sängerinnen und Sänger in neue Kostüme. Und immer wieder wurde die Galerie der Aula zum Balkon des Ballsaals, von dem aus die maskierten Gäste zum Plausch über das Gesehene und Geschehene ansetzten. Der dritte Akt des Opernabends nahm anschließend das Musical »Hello Dolly« in den Fokus. Und bot den Solisten - unter anderem Larissa Kern und Roland Beckmann - sowie den einzelnen Ensembles von Opus Arte viel Gelegenheit, sich stimmlich zu entfalten. Dabei wurde nicht nur der Titelsong selbst mit merklich viel Spaß intoniert. Da machte es zudem Freude, den fünf Sängern des Herren-Ensembles zuzuhören, wenn sie bei »It takes a woman« über fünf Frauen sangen. Der vierte Akt war abschließend der Welt der Oper vorbehalten. Das »Belle Nuit« aus »Hoffmanns Erzählungen«. Lebhaftes aus »La Traviata« (»Noi siamo zingarelle«). Um sich mit »Libiamo« und dem süßlichen »La vergine degli angeli« - ganz persönlich, an jedem einzelnen Tisch - von den Zuschauern in der Aula zu verabschieden.Historischer Charme, moderner Komfort
Steinhagen (anke).
Das Interesse an dem neuen Haus im Haus auf dem Hof Jückemöller war riesengroß. Die ersten Neugierigen kamen bereits vor ein Uhr, um sich den außergewöhnlichen Umbau der Remise am Wohnhaus anzusehen. Neben dem neuen Domizil des Architekten Thomas Spooren und seiner Frau konnten sich die Gäste auch gleich schon das neue Projekt des Architektenehepaares ansehen. Im kommenden Jahr sollen in einer alten Scheune drei weitere Wohnungen in der Haus-im-Haus-Bauweise entstehen.Es ist gut drei Jahre her, dass Familie Jückemöller auf den Architekten zukam und auf der Suche nach einer Idee war, wie man den verfallenden Wirtschaftsteil des Hofes nutzen könnte. Thomas Spooren fing ziemlich schnell Feuer und hat nun etwas geschaffen, was die Besucher des Tages der Architektur noch nicht zu sehen bekommen hatten. Das Gebäude wurde nahezu komplett abgerissen - lediglich die Außenhülle blieb stehen. In ihr baute der Architekt ein neues Haus, das mit modernster Technik versehen wurde.
"Durch die 50 Zentimeter dicken Porenbetonsteine, die als neue Außenhaut in das Gebäude gesetzt wurde, erfüllt es den Passivhausstandard", erklärte Tochter Lisa den Interessierten. Eine zusätzliche Dämmung sei aufgrund der guten Eigenschaften des Porenbetons nicht nötig. Die Heizungs- und Warmwasserversorgung wird unabhängig von einem externen Lieferanten durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe gewährleistet - unterstützt von Solarkollektoren und einem Kamin. Eine Lüftungsanlage sorgt dafür, dass keine Wärme verloren geht.
Dem Charme des Hauses kann sich der Besucher kaum entziehen. Hochmodernes wurde mit Altem kombiniert. So findet sich im Badezimmer beispielsweise eine historische Emaille-Badewanne neben einer modernen Dusche. Im Wohnzimmer steht ein alter Esstisch neben einer modernen Ledercouch.
Ungewöhnliche Details hat sich der Hausherr ebenfalls gegönnt: So kann man vom Bett im Schlafzimmer durch ein Fenster in der Innenwand ins Esszimmer schauen. Der Blick fällt weiter durch ein Fenster in der Außenwand auf einen schräg hängenden Spiegel im Dachüberstand. Und der zeigt, was auf der Terrasse im Garten passiert. Die Frage, ob man von der Terrasse aus umgekehrt auch die Geschehnisse im Schlafzimmer beobachten könne, beantwortete Lisa Spooren mit einem verschmitzten Lächeln.
Vor allem die Innenausstattung des Hauses sorgte bei den Gästen für erstaunte und anerkennende Blicke. Die Kombination der Einrichtung, aber auch die Art der Wand- oder Bodenbeläge sind durchaus ungewöhnlich. So hat sich Thomas Spooren im Erdgeschoss für geschliffenen Estrich entschieden, der zwar mausgrau ist, dafür aber eine pflegeleichte glatte Fläche ohne Fugen bildet. Auf die Frage, warum keine Fußbodenheizung, sondern Heizkörper eingebaut wurden, antwortete Lisa Spooren, dass Heizkörper einen Raum deutlich schneller aufwärmen als eine Fußbodenheizung.
Architektin Mareike Busker stellte den Gästen auch gleich das neue Projekt des Architekturbüros Spooren vor. Eine Scheune soll nach dem gleichen Prinzip umgebaut werden. Hier sollen drei voneinander unabhängige Wohnungen entstehen. "Das Licht holen wir überwiegend durch 31 Dachflächenfenster", erklärte sie. Mit dem Tag der Architektur beginne die Vermarktung der drei Wohneinheiten. Baubeginn soll Anfang 2016 sein. Ein Jahr später werden die »Häuser im Haus« bezugsfertig sein.
Erinnerungen an alte Zeiten
Werther.
In gemeinsamen Erinnerungen schwelgten am gestrigen Sonntag zahlreiche Jubilare, die ihre goldene und diamantene Konfirmation feierten. Pfarrer Hartmut Splitter und Pfarrer i. R. Werner Lohmann gestalteten den Festgottesdienst in der St. Jacobikirche. Pfarrer Hartmut Splitter stellte Jesaja 43, Vers 1, in dem es heißt: »Fürchte Dich nicht« in den Mittelpunkt seiner Predigt. "Brüche in der Biografie können auch zu Brücken werden", so Pfarrer Splitter. "Gottes Segen begleitet uns auch über Tiefpunkte hinweg." Nach dem Gottesdienst, dem der Posaunenchor, Kantorin Ursula Schmolke an der Orgel und die Kantorei einen festlichen Rahmen verliehen hatten, besuchten die Jubilare zunächst den Friedhof, um all derer zu gedenken, die an dem Jubiläum nicht mehr teilnehmen konnten. Im Anschluss kamen die Gold- und Diamant-Konfirmanden zu einem gemeinsamen Mittagessen im Gemeindehaus zusammen. Folgende Jubilare wurden 1965 von Pfarrer Johannes Louis konfirmiert und feierten jetzt goldene Konfirmation: Eberhard John, Hermann Weinhorst, Krimhild Gaesing, Brunhild Dudacy und Hannelore Karmeyer. Gingen vor 50 Jahren bei Pfarrer Heinrich Baumann zur Konfirmation: Hannelore Ambrosius, Ingrid Bredenkamp, Hans-Jürgen Meyer, Helmut Meierhoff, Reinhard Stieghorst, Friedhelm Büsing, Hermann Heidenreich, Hans-Gerd Kaupert, Wilfried Krüger und Manfred Berkenkamp. Wurden 1965 von Pfarrer Werner Lohmann konfirmiert: Erwin Arndt, Ernst-Ulrich Brodt, Reinhard Büscher, Roland Härtel, Karl-Heinz Hüttemann, Bernhard Klausmeier, Gerhard Laib, Joachim Liß, Martin Niewöhner, Klaus-Herbert Oldemeier, Rudolf Sussiek, Werner Thiede, Arthur Uphaus, Gisela Pauge, Ilona Besecke, Anneliese Steffen, Brigitte Bockstede, Carola Mühlenweg, Marianne Pelikan, Annette Thiele und Walter Helling. Zur diamantenen Konfirmation (60 Jahre, Pfarrer Axel Reiser) hatten sich eingefunden: Wilhelm von Bach, Egon Horst Heider, Friedhelm Lümkemann, Herbert Lohmann, Erwin Upmeier, Manfred Wolf, Werner Walkenhorst, Erika Wenzel, Christa Niemeyer, Adelheid Diekmann, Margot Martha Schlüer, Margret Seewöster und Helga Winter. Pfarrer Karl Heuer konfirmierte vor 60 Jahren folgende Jubilare: Waltraud Walkenhorst, Irmgard Paschke, Christa Kemner, Annegret Behrendts, Rita Heidemann, Hanna Pohlmann, Elke Schmeer, Gerhard Thomas, Harald Schwenker, Heinz Hoffmann, Erwin Hellweg, Jürgen Wehmeyer, Albrecht Niemeier-Wittland und Reinhard Düfelsiek. Feierten ebenfalls diamantene Konfirmation (Pfarrer Heinrich Baumann): Friedhelm Schlüer, Hans-Georg Becker, Klaus Hammer, Lutz Huxohl, Klaus Löwenstein, Günter Stute, Wilfried Bruning, Udo Holste, Hans-Hermann Bartling, Heinz-Hermann Pohlmann, Harald Schebaum, Peter Sawitzki, Hannelore Imkemeyer, Irmtraud Kirk, Hannelore Zorn, Gisela Vogt, Inge Walkenhorst, Marie-Luise Kröger, Lore Pohl, Gisela Bertram, Ilse Temme, Doris Meyer, Gisela Flottmann, Hannelore Lindhorst, Renate Böckmann und Renate Weise.Beim zweiten Mal jubelt es sich noch besser
Die Beförderten
I. Kompanie: Sandi Pavlic, Pascal Klein, Daniel Heize, Unteroffiziere; Justus Landwehr, Feldwebel; Ralph Diekmann, Oberleutnant; Lothar Keminer-Hogreve, Torsten Pöpper, Hauptmann; Axel Gromoll, Hauptfeldwebel.II. Kompanie: Matthias Pieper, Leutnant; Ralf Todt, Oberleutnant; Christian Kannenberg, Gustav Rahe, Hauptmann; Ludwig Paschedag, Major.
III. Kompanie: Karl-Peter Müller, Unteroffizier; Sascha Kienast, Leutnant; Karsten Geisler, Hauptmann.
IV. Kompanie: Sebastian Kisker, Michael Horstmann, Osman Imamovic, Unteroffizier; Gerd Ideke, Oberleutnant; Harald Wallmeyer, Oliver Scheer zum Hauptmann.
Leichtfüßig und mit viel Spaß
Von Claus-Werner-Kreft
Oesterweg. Im Zehnkilometerlauf feierte der LC Solbad Ravensberg einen Doppelerfolg, an dem zwei Generationen beteiligt waren: Talent Paul Moritz Hundeloh gewann dank einer starken Schlussphase erstmals ein Straßenrennen im
Altkreis. Und W 45-Seniorin Sabine Engels, die leichtfüßig den Frauenwettbewerb dominierte, erreichte ihren ersten Gesamtsieg in Oesterweg.
Nightcup-Sieger Murat Bozduman aus Wiedenbrück machte gleich zu Beginn Druck und schien motiviert, seinen Sieg von 2013 zu wiederholen. Doch Herausforderer Hundeloh ließ sich nicht abschütteln. Eingangs der vorletzten von vier Runden lag er knapp vor Bozduman, der vor der Schlussrunde wieder die Führung übernahm. Die größeren Reserven aber hatte dann der junge Solbader, der noch acht Sekunden Vorsprung herauslief.
"Taktisch ist es gut ausgegangen. Und auch mit dem schwülen Wetter hatte ich keine Probleme", freute sich Hundeloh. Der frischgebackene Jugend-Westfalenmeister über 3000 Meter absolvierte hier sein erstes Saisonrennen über zehn Kilometer und setzte sich mit 34:53 Minuten an die achte Stelle der westfälischen U 20-Bestenliste 2015. "Besonders gern laufe ich aber im Stadion, wo die Taktik auch eine Rolle spielt." Die Handballsaison ist für den Brockhagener abgeschlossen. Vorerst will er weiter zweigleisig fahren, sich irgendwann aber vielleicht doch für eine Sportart entscheiden.
"Ich wollte mal wieder auf dieser flachen Strecke laufen, habe heute Abend Spaß gehabt und bin ganz zufrieden", resümierte Sabine Engels. Sie habe sich keinen Druck gemacht, aber doch gern ihre Serie von Zehnkilometer-Zeiten unter 40 Minuten verlängern wollen - was mit 39:53 auch gelang. Erwartungsgemäß schloss sie im Nightcup zu ihrer Trainingspartnerin Victoria Willcox-Heidner auf, so dass sich zwei Solbaderinnen den Sieg in der Serie teilen.
Als Zweite lief die Bielefelderin Stephanie Fritzemeier (40:13) an der von ihr erhofften 39-er-Zeit vorbei. Zweitbeste Solbaderin war die W 50-Klassensiegerin Doris Potthoff auf Rang zwölf. Auch im Männerrennen, das Jörn Strothmann als 13. beendete, kam nur ein Altkreis-Läufer in die Top Ten.
Überfall auf Tankstelle
Unterschriften der Elternschaft
von Herbert Gontek
Halle.
Der Elternrat des Kindergartens Beckmanns Hof hat sich in einer Unterschriftenaktion gegen eine mögliche Veränderung des Angebotes ausgesprochen. In der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses teilte Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann mit, dass sie mit den Eltern gesprochen und ihnen mitgeteilt habe, dass in dieser Richtung keine verbindlichen Entscheidungen getroffen worden seien.Hintergrund der Aktion ist die Tatsache, dass das Raumprogramm des Kindergartens Beckmanns Hof nach einer Untersuchung durch das Jugendamt des Kreises überarbeitet werden muss. Neben einem Ersatz für den baulich abgängigen Pavillon sind möglicherweise auch im Haupthaus Veränderungen nötig, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Seitens der Baufachleute wurde auf Anfrage des Haller Kreisblatt erklärt, dass tiefgreifende bauliche Veränderungen nur auf der Grundstücksfläche des Wohncontainer möglich wären. Was bedeuten würde, dass der alte Container abgebrochen und durch ein Gebäude von einem Stockwerk mehr ersetzt werden müsste.
In diesem Zusammenhang wurde auch darüber nachgedacht, eine Gruppe zu verkleinern. Bürgermeisterin Anne Rodenbrock-Wesselmann: "Aber, selbst das würde nicht ausreichen, um die Platzproblem am Beckmannshof in den Griff zu bekommen. Baulich müssen wir so oder so etwas machen und das ist in der historischen Bausubstanz der Einrichtung nicht ganz einfach. oder gar nicht möglich. Aber noch einmal, entschieden ist gegenwärtig noch nichts."
Eine weitere Gruppe entsteht durch den Bau des Ersatzkindergartens der katholischen Kirchengemeinde. Der Kindergarten ist auch heute schon formell dreizügig. Durch die Raumnot in der alten Einrichtung können derzeit aber nur zwei Gruppen betreut werden. Das soll mit dem Bau des Ersatzkindergartens räumlich wieder korrigiert werden.
Vom Anderssein und seinen Konsequenzen
Von Anja Hanneforth
Werther.
Es war ein Thema, das sie sofort angesprochen hat, und eines, mit dem sie sich schon zuvor befasst hatte: »Anders sein. Außenseiter der Geschichte« lautete es und war Aufgabenstellung des jüngsten Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten. Julia Sußiek aus Werther entschloss sich zur Teilnahme - mit Erfolg: Als eine von mehreren Landessiegerinnen konnte sie jetzt ihre Urkunde im Haus der Geschichte in Bonn entgegennehmen. Thema ihrer Arbeit: »Aspekte des Andersseins: Eine Fallstudie über die Voraussetzungen und Folgen des Kindertransports von zwei jüdischen Jugendlichen aus Deutschland«.»Außenseiter der Geschichte« - ein weites Thema, das viele Möglichkeiten zuließ und alle Altersklassen ansprach. Entsprechend hoch war die Beteiligung. Einzelpersonen, Gruppen und ganze Schulklassen aus allen Bundesländern machten mit, am Ende musste eine Jury aus mehr als 1500 eingereichten Beiträgen die Preisträger auswählen: 250 Landespreise und 250 Förderpreise wurden am Ende vergeben.
So unterschiedlich die Teilnehmer, so verschieden die Themen: sie schrieben über die Anfänge des Frauenstudiums in Deutschland, über den Umgang mit ausländischen Zwangsarbeitern, über Hexenverfolgung, die Ausgrenzung von psychisch Kranken, über Obdachlose in Mönchengladbach oder Euthanasie an Kindern in Münster.
Wichtig war den Organisatoren des Wettbewerbs nicht nur, dass die Teilnehmer ihre »Außenseiter« vorstellten, sondern auch herausarbeiteten, was früher als anders galt und wie sich der Umgang mit Außenseitern in der Geschichte verändert hat. Dies gelang Julia Sußiek so gut, dass sie mit einem Landespreis geehrt wurde.
Für historische Themen hat sich die junge Frau schon immer interessiert. Lange vor ihrem Abitur 2014 an der Marienschule der Ursulinen in Bielefeld schloss sie sich dem Arbeitskreis »Spuren jüdischen Lebens in Werther« an, ist seit dessen Gründung 2009 dabei. Kaum verwunderlich also, dass sie für den Geschichtswettbewerb ein Thema wählte, das seinen Ursprung beim Arbeitskreis hat.
Julia Sußiek hat den Kindertransport zweier Jugendlicher in der Zeit kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs beleuchtet, von Kurt Weinberg und Alfred Spier. "Darüber habe ich bereits meine Facharbeit in der elften Klasse geschrieben und wollte gern zum Thema weiterarbeiten", erzählt sie. Der Geschichtswettbewerb hätte da eine hervorragende Möglichkeit geboten. 28 Seiten wurde die Arbeit am Ende dick, außerdem gehört eine CD mit Interviewaufnahmen dazu.
Denn Julia Sußiek hat beide Männer und ihre Geschichte kennengelernt. Den Wertheraner Kurt Weinberg, der 1939 gerade noch rechtzeitig mit einem Kindertransport vor den Nationalsozialisten aus Deutschland fliehen konnte, heute in London lebt und seit Kriegsende mehrfach zurück in seiner alten Heimat war; und Alfred Spier, der heute der jüdischen Kultusgemeinde Bielefeld angehört und vielen Bürgern in Werther durch das Kaddisch-Gebet bekannt sein dürfte, das er viele Jahre lang anlässlich der Gedenkfeier auf dem jüdischen Friedhof hielt. "Für meine Arbeit habe ich sie gefragt, ob sie vor oder nach ihrem Transport nach England Erfahrungen vom Anderssein gemacht haben. Entweder, indem sie sich selbst so wahrgenommen haben oder andere dies in ihrem Verhalten ihnen gegenüber zum Ausdruck gebracht haben."
Ihre Ausführungen kamen bei der Jury so gut an, dass sie Julia Sußiek mit einem Landespreis auszeichnete. Womit sie sogar die Chance auf einen Bundespreis hat. "Wir drücken die Daumen", spricht Ute Dausendschön-Gay für den ganzen Arbeitskreis in
Werther.
Die Entscheidung fällt im Herbst.Bis dahin ist Julia Sußiek in ganz anderer Mission unterwegs. Denn bevor sie ab dem Wintersemester ihr Medizinstudium aufnimmt, weilt sie im südfranzösischen Agen, wo sie im Rahmen eines internationalen Freiwilligendienstes in den Bereichen Sport und Gesundheit tätig ist.
Operation an der Hauptversorgung
174 Jubilare frischen ihren Segen auf
Versmold (maja).
Wer das Fest der diamantenen und goldenen Konfirmation feiert, hat so einiges zu erzählen. Denn viele ehemalige Konfirmanden sehen sich an diesem Ehrentag erstmals nach Jahrzehnten wieder. Am Sonntag wurden die Jubiläen beider Jahrgänge bereits zum dritten Mal zusammen gefeiert. So waren es insgesamt 174 Jubilare, die sich unter lautem Hallo zunächst vor der Versmolder Petri-Kirche zum Gemeinschaftsfoto aufstellten, bevor sie durch Pastor Sven Keppler im Festgottesdienst nach 50 beziehungsweise nach 60 Jahren erneut den Segen empfingen.Die diamantenen Konfirmanden wurden im Jahr 1955 von den Pastoren Burghardt, Seewald und Eggerling konfirmiert. Letzterer war zehn Jahre später nicht mehr im Amt. An seiner Stelle stand damals Pastor Rietbrock.
Am vergangenen Sonntag nahmen neben den Jubilaren auch viele Angehörige am feierlichen Gottesdienst teil. Sven Keppler erinnerte in seiner Predigt an die Zeit, als die Konfirmanden offiziell in die Kirche aufgenommen wurden. Das Jahr 1955 stehe für Aufbruch und Wirtschaftswunder, sei aber noch immer vom Zweiten Weltkrieg geprägt gewesen.
Die Generation zehn Jahre später habe schon etwas kritischer nachgefragt und gegen den Vietnamkrieg protestiert. Er ging zudem auf die Wünsche und Ziele der damaligen Konfirmanden ein und fragte: "Haben diese sich in ihrem Leben bestätigt?" Die Jubilare waren in jenen Tagen schließlich heranwachsende Teenager.
Das konnte am Sonntag nach dem Abendmahl ausgiebig besprochen werden. Dann ging es ins Gemeindezentrum, wo ein Mittagessen auf die Jubilare wartete - eine gute Gelegenheit, um gemeinsame Erinnerungen aufzufrischen und einen Tag in Gemeinschaft zu verbringen.
Die Jubilare im Einzelnen:
Diamantene Konfirmation: Friedhelm Blomenkamp, Manfred Ludewig, Wolfgang Sayk, Kurt Strathkötter, Hartmut Wehmöller, Wilhelm Bettmann, Siegfried Cosfeld, Manfred Erke, Adolf Hölscher, Dieter Hölscher, Dieter Geisler, Horst Krumkühler, Ellen vom Stein, Hanna Willich, Monika Unverfehrt, Renate Szopinski, Gisela Stelter, Heidrun Kaiser, Ingrid Beumker, Heidrun Ewert-Brinkmann, Gerda Volmer, Christel Engel, Renate Falkenreck, Ursula Strathkötter, Christa Salzsieder, Dieter Köhne, Horst Hantke, Helmut Balsottemeyer, Hans-Dieter Dingwerth, Ernst Naumann, Fritz Holtkamp, Karl-Heinz Feldmann, Margret Junge, Erika Miller, Christel Solfrian, Christa Götze, Elsbeth Bußmann, Christa Thies, Else Hawerkamp, Renate Hein, Gisela Eckstein, Helga Teubner, Helga Sogemeier, Lieselotte Albrecht, Magdalene Meyer-Sickendiek, Irmgard Pohlmann, Irene Landwehr, Doris Rahmann, Lothar Haselhorst, Hugo Stolte, Wilfried Kampsmann, Manfred Pohlmann, Karl-Heinz Hobein, Horst Borgmann, Dieter Gerling, Hans-Heinrich Hagemann, Wolfgang Kienast, Horst Pohlmann, Wolfgang Gerling, Annelore Flottmann, Christa Uthmann, Elvira Temme, Helga Dickel, Ingrid Wenner Meier de Perez, Gieselinde Jostschulte, Margot Föste Bartling de Noval und Karl-Heinz Brameier.
Goldene Konfirmation: Margret Hawes, Renate Griese, Plogmann, Erika Bartkowiak, Marianne Lehmann, Christel Heitvogt, Lothar Lehmann-Christ, Hans-Dieter Kottmeyer, Manfred Sibitzki, Bruno Sirges, Manfred Bohnemeyer, Helmut Ladusch, Gertrud Cosfeld, Annegret Murar, Ursula Leimkühler, Angelika Rolf, Doris Braksiek, Annemarie Schumacher, Helga Niedermowwe, Waltraud Handke, Ingrid Zahn, Renate Otto, Annegret Perez-Gonzalez, Jochen Esselbrügge, Brigitte Rabeneick, Annette Knehans-Haake, Werner Baumert, Dagmar Lindemann, Dagmar Haselhorst, Irmgard Bahl, Annette Sirges, Anke Lünstroth, Annette Eickmeyer, Ulrike Zimmek, Hannelore Proch, Brigitte Eggstein, Magdalene Bruder, Gerda Herkströter, Brigitte Biermann, Annette Voßebrink, Roswitha Stönner, Karin Grube, Barbara Hanheide, Elisabeth Schneider, Gisela Bartling, Christel Busch, Wolfgang Bille, Dieter Lange, Heinz Sauer, Hartwig Torspecken, Hans-Werner Bohle, Harald Fricke, Hugo Schönberg, Heinz-Dieter Dieckmann, Horst Grube, Gerhard Lechtenfeld, Udo Brinkmann, Dieter Brennecke, Rainer Jostes, Friedrich-Wilhelm Hardiek, Jörg Bischoff, Klaus Bartkowiak, Wilhelm-Heinrich Seidelmayer und Philipp Witte.
Frust nach Entscheidungsspiel
Mit großem »Radau!« durch die Innenstadt
Messebesuch von Hörmann-Azubis vor Gericht
Von Jonas Damme
Steinhagen-Brockhagen. Ist der Besuch einer Messe für Azubis Vergnügen oder Arbeit? Diese Frage beschäftigt am heutigen Vormittag das Bielefelder Arbeitsgericht. Der Betriebsrat des Brockhagener Hörmann-Werkes hat die Anhörung beantragt. Auslöser war eine Fahrt zur BAU-Messe in München, die aus Sicht der Gewerkschaftler verpflichtend war und zusätzlich noch am Wochenende stattfand. Die Geschäftsleitung wollte sich vor dem Anhörungstermin noch nicht äußern.
"Die Auszubildenden wurden von der Unternehmensleitung verpflichtet, an der Exkursion teilzunehmen", erklärt Thomas Reckmeier, Betriebsratsvorsitzender der Hörmann KG Brockhagen. "Der Betriebsrat wurde darüber nicht informiert. Die Arbeitszeiten hätten aber von uns genehmigt werden müssen."
»Arbeitszeiten« ist aus seiner Sicht der eindeutige Terminus, da wegen der Verpflichtung von einem Privatvergnügen keine Rede sein könne. Außerdem sei es Aufgabe der Auszubildenden gewesen, Hörmann auf der Messe zu repräsentieren. "Wir sehen hier eine Missachtung der Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates. Außerdem hätten die Betroffenen ihren Lohn einklagen können." Dass ein Auszubildender aber seinen Arbeitgeber nicht verklage, sei für ihn naheliegend. Entsprechend habe der Betriebsrat im ersten Schritt versucht, die Geschäftsleitung zu einen Kompromiss zu bewegen: Wenn sie akzeptiere, dass es sich bei der samstäglichen Teilnahme an der Messe um Arbeitszeit handelte, würde man die missachteten Mitbestimmungsrechte "vergessen". Ein Vorschlag, der leider nicht angenommen worden sei.
Vielmehr sei die Geschäftsleitung nach Darstellung von Reckmeier der Ansicht, dass die Messe eine Chance für die jungen Leute aus verschiedenen Hörmann-Werken gewesen sei. Außerdem habe man bereits Hotel- und weitere Kosten getragen. Nicht zuletzt müsse man unter den Bedingungen in Erwägung ziehen, in Zukunft auf solche Exkursionen zu verzichten, habe es von Seiten der Unternehmensleitung geheißen. "Der Betriebsrat lässt sich aber nicht erpressen", gibt sich Reckmeier kämpferisch. Entsprechend wählte er den Weg vor das Arbeitsgericht in
Bielefeld.
Das soll heute ab 11.15 Uhr bei einer ersten Anhörung entscheiden, ob die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates tatsächlich verletzt wurden.Die Firmenleitung wollte auf Anfrage gestern noch keine Stellung zu dem Konflikt nehmen. Vom Ergebnis der Anhörung berichten wir in der morgigen Ausgabe des Haller Kreisblatts.
Schwerer Unfall auf der Meller Straße
Jannis Drewell für EM nominiert
Steinhagen (HK/joda). Jannis Drewell vom Pferdesportverein Steinhagen-Brockhagen-Hollen hat sich für die Europameisterschaften im Voltigieren qualifiziert. Diese wird vom 19. bis zum 23. August in Aachen ausgetragen. Am vergangenen Wochenende erturnte der 23-Jährige im niedersächsischen Verden den zweiten Platz und wurde im Anschluss von der Arbeitsgruppe Spitzensport des Deutschen Olympischen Komitees für Reiterei als einer von drei Herren für die Europameisterschaften nominiert.
Die Nominierung war so spannend wie selten zuvor. Gleich sieben Herren hatten reelle Chancen auf die drei begehrten Plätze. Nachdem alle sieben sich in der bisherigen Saison bereits erfolgreich international präsentiert hatten, sollte die endgültige Entscheidung in Verden beim CVIO-Turnier (Concours de Voltige International) fallen. Es wurde das erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen der deutschen Voltigierer.
Drewell, der sich in der Pflicht noch seinen deutschen Teamkollegen knapp geschlagen geben musste und zunächst auf dem siebten Platz rangierte, kämpfte sich mit einer nahezu fehlerfreien Kür auf den dritten Rang vor.
Im abschließenden Technikprogramm setzte sich der Sportsoldat mit Pferd Diabolus und Longenführerin Simone Drewell dann deutlich von der Konkurrenz ab und erreichte damit den zweiten Platz im Gesamtklassement. Mit 8,011 Punkten lag er nur knapp hinter Viktor Brüsewitz, der den Wettkampf mit 8,138 Punkten für sich entschied.
Drewell wird nun gemeinsam mit Viktor Brüsewitz und dem Drittplatzierten aus Verden, Thomas Brüsewitz, Deutschland bei der Europameisterschaft in der Aachener Soers vertreten. Es ist das erste Championat für den gelernten Tischler, der die Nominierung im vergangenen Jahr knapp verpasste. "Damit geht ein riesiger Traum in Erfüllung!", freute sich Drewell im Anschluss an die Nominierung.
Die Freude war umso größer, als bis kurz vor dem Wettkampf unklar war, ob Drewell überhaupt an den Start gehen konnte. Im Abschlusstraining zog er sich eine Bänderverletzung im Fuß zu. Dank der physiotherapeutischen Betreuung vor Ort bekam er die Verletzung aber gut in den Griff und konnte seine Leistung im Wettbewerb voll abrufen. "Nun werde ich meinen Fuß zu Ende auskurieren und mich dann auf die Vorbereitung für die EM konzentrieren", erklärt der Steinhagener glücklich.
Premiere am Frühstückstisch
Versmold-Peckeloh (tas).
Die Türen zum Peckeloher Gemeindehaus sollen nicht nur Christen zur Teilnahme am Gottesdienst oder kirchlichen Gruppen offen stehen. "Wir haben hier in Peckeloh kein Dorfgemeinschaftshaus oder Ähnliches", sagt Pfarrerin Elisabeth Hübler-Umemoto. Das Gemeindehaus an der Starenstraße sei das zentrale Gebäude im Ortsteil - und das soll es nicht nur aufgrund seiner Lage im Herzen Peckelohs sein. Auf dem Weg zum belebten und beliebten Treffpunkt für Menschen egal welcher Konfession geht die evangelische Kirchengemeinde nun neue Wege und lädt zum Frühstück für Nachbarn ein."Wir wollten ein offenes Angebot schaffen für Menschen, die hier in der Nähe wohnen", erklärt Hübler-Umemoto den Gedanken. Im Zuge des Umstrukturierungsprozesses der Gemeinde sei in einem Workshop über Ideen für Peckeloh gesprochen worden. Insbesondere für ältere Menschen sei es oft aufgrund fehlender Mobilität schwierig, Kontakte zu pflegen oder Unternehmungen zu machen. Zudem fehlt es möglicherweise an Anlaufstellen innerhalb Peckelohs. Nicht jeder wolle am Bibelkreis oder der Frauenhilfe teilnehmen.
Sechs Frauen aus der Kirchengemeinde haben deshalb nun die Idee entwickelt, regelmäßig zum Frühstück ins Gemeindehaus einzuladen. "Wir wollen die Menschen aus der Nachbarschaft zusammenbringen, an einen Tisch bringen", sagt die Pfarrerin treffenderweise. Premiere ist am Donnerstag, 9. Juli, von 10 bis 11.30 Uhr. Dabei erwartet die Gäste keine opulente Mahlzeit wie beim Sonntagsbrunch in der Gastronomie. Brötchen vom Backshop auf der gegenüberliegenden Straßenseite, um den örtlichen Laden zu unterstützen, Marmelade, Käse, Aufschnitt, Eier - und natürlich Kaffee bereiten die Organisatorinnen um Elisabeth Hübler-Umemoto vor. "Es geht uns ums Zusammensein", betont Annerose Plück.
Wie die Resonanz sein wird, können die Gastgeber kaum einschätzen. Deshalb will das Frühstücksteam auch nicht zu viel Aufwand betreiben. Zunächst soll vierteljährlich gemeinsam gefrühstückt werden, vielleicht besteht aber auch Bedarf für ein monatliches Treffen. "Wir lassen es langsam angehen und schauen erst mal, ob die Leute interessiert sind und wie viel Mühe es uns macht", sagt Plück weiter.
Die Einladung richtet sich, so betonen die Damen, ausdrücklich nicht nur an Frauen. Auch müssen die Teilnehmer nicht evangelischen Glaubens sein. Grundsätzlich sind alle interessierten Peckeloher zur Premiere eingeladen, wobei die Grundidee war, besonders älteren Menschen eine Anlaufstelle zu schaffen. "Wir wollen uns öffnen für alle Menschen, die hier wohnen", so Elisabeth Hübler-Umemoto.
Zwecks besserer Planung wird um Anmeldung gebeten; bei der Pfarrerin unter ` (0 54 23) 4 18 80 oder bei Annerose Plück, (0 54 23) 74 62. Auf einen konkreten Kostenbeitrag möchten sich die Veranstalterinnen nicht festlegen, freuen sich aber über eine Beteiligung der Teilnehmer an den Unkosten. Schließlich sind Brötchen, Kaffee und Co. nicht umsonst zu bekommen. Sie setzen aber lieber auf freiwillige Spenden, damit für einige wegen der Kosten nicht schon an der Tür zum Gemeindehaus Schluss ist.
Löchrig wie ein Schweizer Käse
Von Anja Hanneforth
Werther.
Die Spinnennetze sind am Schlimmsten. In feinen Rissen ziehen sie sich durch die Weststraße, an manchen Stellen haben sich bereits Löcher gebildet, sind Teile der Asphaltschicht herausgebrochen. Eigentlich müsste die Teerdecke in Höhe der Gesamtschule komplett erneuert werden - doch dazu fehlt der Stadt das Geld. Also macht sie, was sie in den vergangenen Jahren immer gemacht hat: Sie lässt die heftigsten Schäden beheben. Am heutigen Mittwoch gehts los.Die Weststraße ist löchrig wie ein Schweizer Käse. Das ist sicher keine Übertreibung. Die schweren Gelenkbusse, die täglich mehrfach die Gesamtschule ansteuern, haben ihren Teil dazu beigetragen, dass die Asphaltdecke über die Jahre arg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Allerdings hat die Straße für ihr Alter erstaunlich lange durchgehalten.
In den 1960er Jahren wurde sie errichtet, erinnert sich Werthers Bauamtsleiter Jens Kreiensiek, zu der Zeit, als die Wohnanlage am Buchenweg gebaut wurde. Seitdem ist sie zwar häufiger geflickt, nie jedoch grundlegend saniert worden. Und auch in diesem Jahr wird es beim Flickwerk bleiben, bedauert Kreiensiek, weil die finanziellen Mittel der Stadt einfach begrenzt sind und das Geld an anderer Stelle dringender gebraucht wird.
Dabei gibt es längst einen Bedarfsplan, in dem auch die Weststraße regelmäßig auftaucht. Wie teuer eine Sanierung wäre, verdeutlicht Kreiensiek anhand grober Schätzungen; durch Preissteigerungen ist es durchaus möglich, dass die Summen noch höher liegen. Die Stadt hat die Weststraße in drei Abschnitte eingeteilt. Der Bereich zwischen Eichenstraße und Am Hang würde deutlich mehr als 80 000 Euro kosten, der Bereich zwischen Eichenstraße und Meyerfeld an die 100 000 Euro und der Abschnitt zwischen Meyerfeld und Teutoburger-Wald-Weg noch einmal 45 000 Euro. Unbezahlbar nach derzeitigem Ermessen, was offenkundig auch die Politik so sieht, die bislang keinen Antrag in dieser Richtung gestellt hat.
Was wiederum die Anwohner freuen dürfte, die zwar keine kaputte Straße vor ihrer Haustür haben, noch weniger allerdings eine Sanierung bezahlen wollen. Etwa 30 Prozent der Kosten müssten nach Aussage Kreiensieks die Anlieger tragen, die restlichen 70 Prozent die Stadt.
Am Ende passiert also in diesem Sommer das, was in den vergangenen Jahren bereits unternommen wurde: Die schlimmsten Stellen werden ausgefräst und mit einer neuen Asphaltschicht versehen; mehr ist nicht drin. "Wichtig ist, dass kein Wasser in den Unterbau gelangt", macht Kreiensiek deutlich. Das würde im Winter bei Frost zu weit größeren Schäden führen. Wann die Weststraße von Grund auf repariert wird, vermag er nicht zu sagen. "Das wird am Ende eine politische Entscheidung sein", sagt er.