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CDU ohne Bürgermeisterkandidaten

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Detlev Kroos sagte weiter, es habe im Vorfeld dieser Mitgliederversammlung viele Gespräche mit potenziellen Bewerbern gegeben, hier vor Ort und auch außerhalb. Dabei sei er zu der Erkenntnis gekommen, dass die CDU sich zu spät um einen Bürgermeisterkandidaten bemüht habe. Bei Wahlen in den Nachbargemeinden habe sich gezeigt, dass ein Fremder gegen einen amtierenden Kandidaten keine Chancen habe. Aber auch ein örtlicher Bewerber müsse von langer Hand aufgebaut werden, sich bekanntmachen, um gegen eine langjährige Amtsinhaberin eine reelle Chance zu haben. „Aus all diesen Gründen haben wir uns letztlich entschieden, ohne einen eigenen Bürgermeisterkandidaten anzutreten”, schloss Kross dieses Kapitel. Stattdessen müsse die angetretene Mannschaft alles dafür tun, als stärkste Fraktion aus der Wahl hervorzugehen. Auch so könne man Politik machen, denn die Bürgermeisterin habe nur eine Stimme. Kroos stellte dann seine Mannschaft vor. Sechs Frauen, vier mit Politikerfahrung (Anja Kisker, Dr. Ute Müller, Barbara Schwittay und Sandra Wißmann) und die beiden Neueinsteigerinnen Mirjam Schieb und Elke Rosenthal. Parteilos für die CDU Als Parteiloser für die CDU wird Johann Ens im Wahlbezirk 3 antreten. Jüngster Kandidat ist der 20-jährige Student Tim-Florian Willinghöfer, der älteste ist Dieter Baars mit 69 Jahren. Mit markigen Worten läutete Ratsfraktionsvorsitzender Hendrik Schaefer den Wahlkampf ein. Schaefer: „Damit die Rot-Grünen nicht zu viel Blödsinn verzapfen, muss es eine starke CDU-Fraktion geben, die als Korrektiv wirkt. Eines ist nämlich geblieben: Die Roten können nach wie vor nicht mit dem Geld umgehen, das können wir auf jeden Fall besser.” Schaefer sagte weiter, seine Fraktion habe im Wesentlichen dazu beigetragen, dass in Halle etwas passiere. Die CDU sei die einzige Partei, die sich immer für den Lückenschluss der A 33 eingesetzt habe. In über 50 Anträgen habe man in der vergangenen Ratsperiode vieles in der Stadt bewegt. Als Beispiel nannte er den Bürgerradweg zwischen Halle und Kölkebeck, den die Bürgermeisterin nicht wollte, der Radweg entlang der Kreis-straße 25, Lärmminderungen an der Westumgehung, Pflasterkorrekturen in der Innenstadt oder der Fußgänger-Überweg an der Lettow-Vorbeck-Straße. Das Lindenbad, das Mitte März eröffnet werde, wäre ohne die Sparbremse der CDU über zehn Millionen Euro teurer gewesen. Jetzt koste es 6,5 Millionen Euro, ein Betrag, mit dem man leben könne, erklärte Schaefer. Bremsen müsse man die Bürgermeisterin bei den Ausgaben aber immer. So seien zwischen 2008 und heute Personalkosten der Stadtverwaltung um 30 Prozent gestiegen und die Unterhaltungskosten hätten sich verdoppelt. Schaefer schloss damit, dass die Landesregierung eine ebenfalls schlechte Politik mache. Der Landessoli lande in tiefen schwarzen Löchern im Ruhrgebiet, der Landesentwicklungsplan sei ein dicker Hund und die Inklusion sei gut gemeint, aber das Gegenteil von gut gemacht. Als Gast aus Berlin kam Ralph Brinkhaus vorbei, der Kroos zu seiner Personalliste gratulierte und allen Mitgliedern des Abends zu bedenken gab, dass auch die Europawahl wichtig sei, denn hier werde mehr entschieden, als man insgeheim glaube.

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