Der »Rollende Zoo« ist - nach dem Besuch beim Sommerfest - zum zweiten Mal zu Gast im Steinhagener Altenzentrum. Neben dem Stachelschwein hat Familie Tränkler zwei Schildkröten, ein Stinktier und zwei Würgeschlangen dabei. Martin Tränkler weiß zu jedem seiner Tiere etwas zu erzählen: woher es kommt, wie groß und wie alt es werden kann. Die Altenheimbewohner genießen die Abwechslung, lauschen gespannt und lassen immer wieder ein „Ahhh” oder „Ohhh” ertönen.
Für viele Senioren ist es schwierig, selbst einen Zoo zu besuchen. Da ist der mobile Zoo eine schöne Alternative. Und solche teilweise exotischen Tiere haben sie - wenn überhaupt - schon lange nicht mehr gesehen. Geschweige denn angefasst. Denn streicheln und berühren ist hier ausdrücklich erlaubt. Laut Familie Tränkler - sie ist seit 51 Jahren mit ihrem rollenden Zoo in Kindergärten, Schulen und Seniorenheimen unterwegs - sind all diese Tiere bei ihnen aufgewachsen und gut erzogen.
Entsprechend ungefährlich sind die Würgeschlangen, ein Albino- und ein Tigerpython. Erst zögernd, dann aber doch bereitwillig strecken die Senioren, die im Foyer im Kreis sitzen, nach und nach eine Hand aus und trauen sich, die Schlangen zu streicheln. Angenehm warm. Einige sind überrascht.
Der Kontakt zu den exotischen Tieren schult den Wahrnehmungssinn, das Tasten und Fühlen. Und das ist gerade bei älteren Menschen wichtig. Ganz besonders bei an Demenz erkrankten. Deshalb setzt Familie Tränkler ihre Zoovorstellung auf der Demenzstation fort. Der Kontakt von Mensch zu Tier hilft dementen Bewohnern, sich an Vergangenes zu erinnern. Das verraten die Gefühlsregungen, etwa ein Lächeln, wenn sie die Tiere streicheln.
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