Seit 1995 ist die gelernte Krankenschwester in der Pflege tätig. Damals hat sie für das Krankenhaus, an dem sie arbeitete, einen ambulanten Pflegedienst aufgebaut und zehn Jahre geleitet. „Dabei habe ich viel darüber gelernt, welche Probleme gerade die Angehörigen bei der häuslichen Pflege haben”, sagt sie. 2005 hat sie dann die Heim- und Pflegedienstleitung eines Heims in Greven übernommen und parallel dazu ihr 2003 begonnenes Studium im Studiengang Pflegemanagement an der Fachhochschule Osnabrück abgeschlossen. Durch eine Zusammenlegung zweier Heime in Greven ergab sich 2013 für Veronika Hajek die Situation, nach einer neuen Leitungsstelle Ausschau zu halten. Die fand sie im 45 Kilometer entfernten
Versmold.
„Da ich vorher bei einem karitativen Träger gearbeitet habe, hatte ich auch Vorurteile gegen private”, gibt Veronika Hajek ehrlich zu und greift damit ein weit verbreitetes Bild auf, in dem die Gewinnorientierung privater Einrichtungen zu Lasten der Bewohner gehen soll. „Aber ich bin Christin; mir ist die Haltung wichtig”, sagt sie und möchte ihre Werte auch an ihrer neuen Arbeitsstelle leben. Und mit ihrer Maxime »Wertschätzung für Menschen« bezieht sie sich nicht nur auf die Bewohner. Ebenso liege ihr die Zufriedenheit der Mitarbeiter am Herzen. „Wenn es den Mitarbeitern gut geht, geht es auch den Bewohnern gut.”
Dass Veronika Hajek offenbar ein guter Ruf als Vorgesetzte vorauseilt, bestätigt Sonja Moser. Sie ist seit Anfang des Jahres neue Pflegedienstleiterin im Haus Wittenstein. Warum es die 39-jährige Warendorferin nach Versmold gezogen hat, begründet sie ganz einfach: „Ich habe mir Frau Hajek ausgesucht”, sagt sie. „Sie ist bekannt dafür, dass sie die Qualität hat, ihre Mitarbeiter mitzunehmen.”
Rund 70 Mitarbeiter - 45 Pflegekräfte, 25 in Hauswirtschaft und Verwaltung - sind es, die im Haus Wittenstein für die Bewohner sorgen. „Wir haben hier wirklich eine tolle Truppe am Start”, sagt Sonja Moser. Für wie viele Bewohner das Team genau zuständig ist, mag Veronika Hajek nicht verraten. „Wir haben 80 Plätze in fünf Wohnbereichen und können noch einige Bewohner aufnehmen”, sagt sie. Deshalb bietet das Haus auch Kurzzeit- und Verhinderungspflege an. Auch Probewohnen ist jederzeit möglich.
Damit die Bewohner auch am Leben der Stadt teilhaben können, sollen verstärkt Veranstaltungen im Haus stattfinden. Für Vortragsabende zum Thema Gesundheit oder Sozialrecht möchte Veronika Hajek Experten einladen. Auch Musikveranstaltungen sind geplant. „Ich möchte die Leute aus dem Ort hierher holen.”
¦ Am heutigen Samstag, 8. Februar, lädt das Phönix-Haus Wittenstein alle Angehörigen und Interessierten zu einem Tag der offenen Tür ein. Von 14 bis 18 Uhr kann an der Wittensteiner Straße 28 in alle Räume gesehen, Kaffee getrunken und Kuchen gegessen werden. Um 15 Uhr singt der Männergesangverein Versmold, um 16 Uhr hält Veronika Hajek einen Vortrag über das Thema »Ist leistungsorientierte Pflege mit Menschenwürde vereinbar?«