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Weber hält Klagedrohung für „lächerlich”

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In einem Interview mit Radio Gütersloh sagte Gerhard Weber, bisher habe ihm noch niemand erklären können, was daran so schlimm sei, das Outlet-Center von Brockhagen nach Künsebeck zu verlagern. Die Entfernung betrage nur etwa sechs Kilometer Luftlinie. Brockhagen liege näher an Bielefeld als Halle, das Center werde nicht größer als das bestehende. Zudem werde das Center einen Autobahnanschluss haben. Das würde den Kunden- und Lieferverkehr auf den Landstraßen stark verringern. Das Center soll in etwa drei Jahren fertig sein. Einer möglichen Klage der Stadt Bielefeld sieht der Vorstandsvorsitzende der Gerry Weber International AG gelassen entgegen: „Die haben sowieso keine Chance.” Bielefeld solle lieber sehen, dass es „von seinen Schulden herunterkommt”. Der Unternehmer erwähnte auch sein Engagement in der Stadt: „Ohne mich wäre Arminia in der Vierten Liga.” Der Bielefelder Rat hatte am Donnerstag beschlossen, dass der Oberbürgermeister „die Bezirksregierung bitten soll, die Zustimmung zum Werksverkauf nicht zu erteilen oder als Kommunalaufsicht rechtlich dagegen einzuschreiten”. Eine Klage solle als letztes Mittel geprüft werden. Die Bielefelder Politiker sind vor allem darüber besorgt, dass das Gerry-Weber-Outlet-Center direkt an der Autobahn 33 liegen würde, die bis 2015 fast bis nach Künsebeck gebaut werden soll. Damit hätte der Fabrikverkauf eine Schnellverbindung zur City. In dem 4500 Quadratmeter großen Center will Weber eigene und andere Marken verkaufen. „Ohne mich wäre Arminia in der Vierten Liga ...” Großflächiger Einzelhandel dürfe nur in Zentren angesiedelt werden, so die Auffassung des Rates. Die Planung verstoße gegen das regionale Einzelhandelskonzept. Bielefeld habe sich da-ran stets gehalten und sogar Angebote für Werksverkaufsstellen in der Stadt abgelehnt - auch mit Rücksicht auf die Nachbarkommunen. Besonders fuchst die Politiker, dass im Sommer ein neues Landesgesetz verabschiedet werden soll, das Fabrikverkäufe in Gewerbegebieten ausschließt. Die Fraktionen befürchten, dass das Outlet in Künsebeck noch schnell in trockene Tücher gebracht werden soll, bevor das Gesetz greifen kann. Der Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses, Georg Fortmeier (SPD), will zu den Äußerungen Webers keinen Kommentar abgeben. Sein Stellvertreter, Ralf Nettelstroth (CDU) sagt. „Ich kann Herrn Weber verstehen, es ist okay,, wenn sich ein Unternehmer so verhält.” Doch mit Blick auf die Situation im Einzelhandel müsse er es sich gefallen lassen, wenn der Rat gegen ein Outlet-Center votiere. „Eventuell wird man das gerichtlich klären müssen, doch das kann ein Demokrat vertragen, man wird im Gespräch bleiben.” Gerhard Weber will am kommenden Montag eine Pressekonferenz zum Neubau eines Logistikzentrums und zur Verlagerung des Outlet-Centers nach Künsebeck geben. Dabei will er Stellung zu den aktuellen Entwicklungen nehmen.

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