„Das ist jetzt der aufregendste Teil des Projektes, wir erreichen etwas”, sagt Mona Metcalfe. Die Lehrerin aus Monaghan in Irland sitzt in einem EGW-Besprechungsraum und blickt strahlend in die Runde. Zustimmendes Nicken bei rund 20 Kolleginnen und Kollegen aus Slowenien, Ungarn, Belgien, der Slowakei und Deutschland. Sie alle hat das Comenius-Projekt nach Werther geführt. „Das ist unser drittes erfolgreiches Projekt dieser Art”, erklärt Schulleiterin Barbara Erdmeier stolz.
Insgesamt acht Schulen haben sich bei diesem Projekt gemeinsam um Fördergeld bei der Europäischen Union beworben. „Da geht ein vielseitiges Schriftstück nach Brüssel”, berichtet Frithjof Meißner von einem „sehr aufwändigen Verfahren”. Acht Schulen seien sehr viele Beteiligte, so der Koordinator für internationale Kontakte am EGW. Das Projekt läuft über zwei Jahre und begann mit einem Vortreffen von Lehrern im Herbst 2013 in der Slowakei.
Englisch ist bei Lehrern und Schülern die Arbeitssprache
Aktuell dreht sich alles um das Thema »Energie«. „Wir entwickeln die Workshops gemeinsam und bereiten auch das Abschlusstreffen vor, bei dem es im Sommer in Slowenien auch multinationale Wettbewerbe geben wird”, erläutert Frithjof Meißner. Da müssen beispielsweise Schüler aus acht Ländern gemeinsam ein Projekt mit acht Aufgaben lösen, die jeweils in einer der acht Landessprachen abgefasst sind. „Die Arbeit in internationalen Teams mit der Arbeitssprache Englisch wartet später im Beruf auf viele unserer Schüler”, beschreibt der Koordinator den Nutzen.
Englisch ist auch in Werther die Arbeitssprache während des viertägigen Treffens. Fünf der sieben europäischen Schulen haben insgesamt 47 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahre und zwölf Lehrkräfte nach Ostwestfalen geschickt. Zwei Schulen nehmen nicht am »Winter Workshop« teil. Die Schüler erarbeiten in den zwei Workshops Dokumentationen zum Thema, die wichtig für den finanziellen Erfolg des Projektes sind.
„Es geht für uns um viel Geld”, sagt Mona Metcalfe, die das Gesamtprojekt koordiniert. Zwischen 18 000 und 22 000 Euro zahlt die EU pro Schule für die Reise- und Unterbringungskosten der teilnehmenden Lehrer und Schüler. Einen Teil davon gibt es erst nach dem erfolgreichen Abschluss, der schriftlich nachgewiesen werden muss. Neben dem Geld steht für die Lehrerin aus Irland aber die Begegnung mit den Kolleginnen und Kollegen im Mittelpunkt.
„Wir lernen viel voneinander, weil überall unterschiedliche Methoden angewendet werden”, sagt sie. „Alle tragen etwas zum Erfolg bei und spielen die gleiche Rolle.” Acht Schüler und vier Lehrkräfte vom EGW sind in das aktuelle Treffen in Werther eingebunden. Wie die Schüler von den europäischen Partnerschulen müssen sie gut Englisch sprechen und entsprechende Sachkunde in Physik oder in Soziologie und Politik haben.
Einige Schulen suchen die Teilnehmer auch nach sozialen Gesichtspunkten aus. „Wir wählen Schüler aus, die sonst keine Möglichkeit für eine solche Reise hätten”, sagt Mona Metcalfe.
↧