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Lieber Mühlrad als Fischtreppe

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Den Förderverein treibt unter anderem folgende Sorge: Dass das Bielefelder Umweltamt den Schwarzbach umlegen könnte. „Dann steht die Mühle ohne Wasser da”, befürchtet Hans-Georg Baumeister, Besitzer der Mühle. „Seit zwölf Jahren stecke ich Zeit, Kraft und Geld in die Mühle”, sagt Baumeister weiter. Irgendwann solle sich das Projekt alleine tragen. Dafür fand er Verbündete, die sich am 1. Oktober zum Förderverein zusammenschlossen. Zweck der Gemeinschaft ist nach eigener Aussage „die Förderung und der Erhalt des Deppendorfer Denkmals Wassermühle, der mühlenbezogenen Kulturlandschaft sowie die Ausrichtung von kulturellen Veranstaltungen”. Den Vereinsmitgliedern, daraus machen sie keinen Hehl, ist jedenfalls ein wasserbetriebenes Mühlenrad lieber als eine Fischtreppe. Beim Bielefelder Umweltamt scheint es andersherum zu sein. Den Beamten war nicht nur der Querbau des Deppendorfer Wasserrades im Weg. Das Haller Kreisblatt berichtete über den seit Monaten anhaltenden Ärger Baumeisters mit den Amtsträgern. So musste am 26. Oktober das große Mühlrad weichen. Ebenso verboten waren Sitzbänke und Infotafel, denn den gegenüberliegenden Grünstreifen braucht die Behörde für den Schwarzbach und seine Fauna. Limnologen heißen die Fachleute für die Biologie der Fließgewässer. Diesen Interessenkonflikt will der Förderverein in geordnete Bahnen lenken. „Wir wollen mit dem Bielefelder Umweltamt wieder ins Gespräch kommen”, sagt Fördervereinsvorsitzender Georg Jacobs. Die Unterstützer dieser Position werden mehr: Aus neun Gründungsmitgliedern des Fördervereins sind mittlerweile über 40 geworden. Unter anderem startete der Verein eine Unterschriftenaktion zum Erhalt der Mühle. Einige Mitglieder eint eine persönliche Beziehung zum Denkmal: Schriftführer Jörg Heinemann etwa erzählt, dass er als Kind mit seinen Brüdern auf der Deppendorfer Wiese im Winter Schlittschuh lief. Ein anderer erzählt von Kindheitserinnerungen und Abenteuerspielen in der urigen Umgebung des Gebäudes. In jüngster Zeit versucht der Verein, die Mühle zu einem kulturellen Zentrum aufzubauen. Leseabende mit dem Schauspieler John Wesley Zielmann fanden im Oktober statt, eine Matinee mit Marianne Sägebrecht ist für kommendes Jahr geplant. Die Schauspielerin und Kabarettistin wird am Sonntag, 16. März, mit eigenen Musikern zu einer Matinee erwartet, in der sie ihr Programm »Von Säge bis Brecht« inszeniert. 80 Sitzplätze stehen für die Darbietung in der Deppendorfer Mühle zur Verfügung. Kontakt zum Förderverein und zum Veranstalter über Hans-Georg Baumeister, ` (0 52 41) 61 78, E-Mail Baumeister.Hannes@web.de.

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