Loxten. Den größten Jubel entfachte ein Treffer, der gar nicht zählte. Kim Harting traf aus der eigenen Hälfte ins leere Tor, als der Gast alles auf eine Karte setzend den siebten Feldspieler gebracht hatte. Harting verschwand kurz darauf unter einer grünen Spielertraube, selbst Loxtens Trainer Dirk Elschner glaubte 20 Minuten nach Schlusspfiff noch an ein 26:24. Erst Schiedsrichter Günter Warkus klärte beim Beisammensein vor der Sparkassen-Arena auf: Die Schlusssirene war schon ertönt, als Hartings Ball im Netz zappelte.
Grundeinstellung nicht bei 100 Prozent
Knapp war es so oder so und Elschner hatte auch gleich die Gründe dafür ausgemacht: Einfache technische Fehler in der Schlussphase, fünf verworfene Siebenmeter und eine Grundeinstellung, die der Trainer gegen einen ersatzgeschwächten Gegner nicht bei 100 Prozent verortete. So gerieten die Sportfreunde in einer verhältnismäßig torarmen Partie nach dem 20:16 (45.) von Kim Harting zeitweise noch einmal in Schräglage.
Sechs Minuten vor dem Ende glich die HSG zum 22:22 aus. 90 Sekunden standen noch auf der Uhr, als Hüllhorsts Lars Fischer beim Stand von 25:24 einen Siebenmeter an die Latte setzte. Loxtens psychologischer Vorteil war nach einem anschließenden Fußfehler dahin. Doch der Gast, der sich über die gesamte Spielzeit viel Zeit für Angriffe nahm, hatte auch eine Minute später noch nicht ausgeglichen und den Ball wieder an die Gastgeber verloren.
Elschner rief die Seinen zu einer Auszeit. Anschließend versuchte Heiner Steinkühler, den Sieg über die Zeit zu bringen und einen Freiwurf zu provozieren. Ohne Erfolg: Die Pfeifen der Unparteiischen blieben nach dem Einsteigen von Niklas Depping gegen Steinkühler stumm. Noch einmal also bekam Hüllhorst die Chance zum Unentschieden. Im Kampf um den Ball landete das Spielgerät bei Kim Harting, dessen sehenswertem Schlusspunkt die Anerkennung verwehrt blieb.
Hüllhorsts Trainer André Torge war trotz der Niederlage nicht unzufrieden. „Mit so einem engen Spiel habe ich gar nicht gerechnet”, sagte er. Immerhin musste Torge unter anderem auf Leistungsträger Arne Halstenberg und den ersten Torwart Dennis Specht verzichten. Ins Gewicht fiel das nicht: Björn Witt machte seine Sache zwischen den Pfosten gut, vorne sorgte Tim Blomenkamp für einfache Tore. (Claus Meyer)
↧