Während sich Peckeloh durch den Sieg auf Platz zwölf vorschob, verlor Steinhagen im Rennen um den möglichen Relegationsplatz zwei wertvollen Boden. Doch es waren längst nicht nur tabellarische Ehren, die in dieser Nachholpartie zu verteilen waren. Rund 300 Zuschauer wollten sich das Duell der besten heimischen Mannschaften nicht entgehen lassen. Und beide machten gleich in der Anfangsphase klar, dass sie bei ihrem letzten Pflichtspiel-Auftritt vor Weihnachten keine Geschenke zu verteilen hatten. Gerade einmal neun Minuten waren gespielt, da hatten SCP-Kapitän Julian Dellbrügge und Steinhagens Jochen Pape nach rustikalen Fouls die gelbe Karte gesehen.
Für die spielerischen Höhepunkte waren zur Überraschung vieler Beobachter zunächst die im Abstiegskampf steckenden Peckeloher zuständig. Angeführt vom neuen »Zehner« Daniel Schnadwinkel deckten sie immer wieder Lücken in
Steinhagens Viererkette auf. Zweimal (17., 19.) verpasste Kevin Ikeakhe, der den gesperrten Matthias Gök im Sturmzentrum ersetzte, nach Flanken nur knapp. Dann war es Gäste-Keeper Julian Pohlmann, der beim Wiedersehen mit seinem Ex-Klub einen Schnadwinkel-Schuss aus dem Winkel fischte (21.).
Steinhagens Führung lässt Peckeloh unbeeindruckt
Die favorisierte Spvg. suchte hingegen vergeblich nach ihrer spielerischen Linie. Trainer Carsten Johanning hätte zur Pause Grund gehabt, die halbe Mannschaft auszutauschen. Mit dem Wechsel des rotgefährdeten Pape gegen Tim Koliofotis bewies er zunächst ein glückliches Händchen: Drei Minuten nach Wiederanpfiff flankte der Grieche in die Strafraummitte, wo Sebastian Herrmann wartete und per Kopf sein 20. Saisontor erzielte.
Die schmeichelhafte
Steinhagener Führung schien Peckeloh nicht zu beeindrucken - im Gegenteil: Ein Freistoß von Angel Martinez touchierte die Latte (54.).
Drei Minuten später flankte Pascal Melhem von rechts, Schnadwinkel brachte den Ball per Fallrückzieher aufs Tor, Ikeakhe staubte zum 1:1 ab.
Nach dem Ausgleich ging es Schlag auf Schlag: Peckelohs Torwart Roman Benzel parierte stark gegen Nils Weber (65.) und Herrmann (70.), auf der Gegenseite zeichnete sich sein Vorgänger Pohlmann bei einer Dreifachchance gegen Osman Solmaz und Julian Dellbrügge (76.) aus. In der 84. Minute musste sich Pohlmann doch geschlagen geben: Nach einem Zweikampf von Mesut Sahin und Osman Solmaz an der Strafraumgrenze entschied Schiri Riza Öztürk (Vfl Theesen) auf Freistoß. Erneut lief Martinez an, diesmal schlug sein Schuss flach in der Torwartecke zum umjubelten 2:1 ein.
Spannend blieb es, weil Thomas Göktas bei seinem Konter in der 88. an Pohlmann hängenblieb, statt den mitgeeilten Solmaz zu bedienen. Eugen Mennecke konnte damit leben. Noch vier lange Minuten musste er in der Nachspielzeit zittern - dann war sein Tipp aufgegangen.