Sternenklarer Himmel, frostige Temperaturen und der Geruch von Glühwein lagen in der Luft - der Freitagabend des Weihnachtsmarktes hätte kaum besser verlaufen können. Hunderte von Besuchern tummelten sich im Weihnachtsdorf vor der Petri-Kirche. Während an nahezu allen Ständen Hochkonjunktur herrschte, genossen die Versmolder und die Gäste aus benachbarten Städten die weihnachtliche Stimmung: Die Mischung aus einem Lagerfeuer, zahlreichen Glühweinständen, selbst gebackenen Plätzchen und frisch gebackenen Waffeln sowie einem glanzvoll beleuchteten Marktplatz sorgte für eine einzigartige Atmosphäre. Passend dazu übernahm das Duo Ohrenschmaus die musikalische Unterhaltung für den gesamten Markt. Von traditionellen Weihnachtsstücken über moderne Lieder von den Ärzten bis hin zum Hit »König von Deutschland« oder »Highway to Hell« spielten die beiden Musiker alles, was zum Mitsingen einlädt. Und die Besucher der benachbarten Bier- und Punschstände ließen sich nicht lange bitten und rockten lauthals mit.
Am Samstagnachmittag eroberten die jungen Besucher die Bühne: In der kleinen Weihnachtsbäckerei kneteten die Mädchen und Jungen fleißig Teig und formten daraus Sterne, Herzen und Tannenbäume. Unterstützt wurden sie dabei von Bäckermeister Volker Herzberg, der Blech für Blech des bunt verzierten Teigs in den heißen Backofen schob - zehn Minuten später waren die Plätzchen fertig und wurden direkt verkostet. Das Fazit: Es roch nicht nur gut, sondern schmeckte mindestens genauso lecker. Strahlende Gesichter bei Jung und Alt.
Am späten Samstagnachmittag blieb es ruhig auf der Bühne - der Programmpunkt »Misa Criolla«, argentinische Weihnachtsmelodien mit Pablo Senneke, fiel krankheitsbedingt kurzfristig aus. Dafür stieg bei den Besuchern die Vorfreude auf die Livemusik am Abend: Kaum hatten die Sänger Sabrina und Sören die Bühne betreten, schon sammelten sich die ersten Fans davor und warteten auf den Mix aus Schlagern und Weihnachtsliedern. Direkt mit den ersten Hits sangen sich die Musiker in die Herzen der Zuhörer, die fleißig mitklatschten und mitsangen. Ein stimmungsvoller Abend, mit dem die Freude auf das Weihnachtsfest einmal mehr stieg. Und auch bei den Vereinen, die die Buden betrieben, gab es größtenteils strahlende Gesichter - die Kasse klingelte, wie schon lange nicht mehr. So waren am frühen Sonntagnachmittag von den 1250 Plätzchentüten des Heimatvereins nur noch ganze fünf Päckchen übrig und die Freundeskreise der Partnerstädte mussten Nachschub für ihre exotischen Bierbestände besorgen.
Programmmäßig begann der Sonntag mit dem Auftritt der Mädchentanzgruppe vom offenen Ganztag der Sonnenschule. Ihre serbischen Volkstänze sorgten für strahlende Gesichter auf, aber vor allem vor der Bühne bei den stolzen Eltern und Großeltern. Danach stürzten sich alle ins Gedränge. Auf dem Holzsteg des Budendorfs ging es teilweise nur noch im Schneckentempo vorwärts. Und das, obwohl bereits mehrere hundert Weihnachtsmarktbesucher von der Straße in die Petri-Kirche gewechselt waren. Dort erinnerten Kantor Hadlef Gronewold und der Gospelchor Sing ’n’ Swing beim offenen Singen an den eigentlichen Anlass des Weihnachtsfests.
Auch draußen schmetterte Günter Queisser mit seiner Trompete mal christlich getragene Weihnachtslieder, mal amerikanisch beswingte, und das - natürlich - vor einem dicht gedrängt vor der Bühne stehenden Publikum. Da gab es eigentlich nur noch einen, der das Ganze toppen konnte: der Weihnachtsmann. Er kam mit dem Musikzug Wiltmann im Gefolge und sorgte für strahlende Kinderaugen.
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