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Breitband ist für alle da

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Von Nicole Donath

Halle.
Breitband wird für alle Haller Bürger möglich, sogar für die in den Außenbereichen. Dabei benötigt die Realisierung dieses ehrgeizigen Projekts mindestens zwei Jahre. - Das ist die zentrale Botschaft, die Dr. Martin Fornefeld am Mittwochnachmittag den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses überbrachte. Grundlage für diese Aussage des Geschäftsführers der MICUS Management Consulting GmbH, die auch den Breitband-Masterplan für den Kreis Gütersloh erarbeitet hat, ist eine ausführliche Detailanalyse.

In dieser Analyse fasst der Diplom-Ingenieur, der morgens noch im Düsseldorfer Landtag vorgetragen hatte, zunächst den Ist-Zustand zusamment: Wo gibt es in Halle und den umliegenden Ortsteilen wie viele Kilometer an Leerrohren, wo lassen sich die Haushalte über alternative Technologien erschließen, welche Anbieter sind wo mit welchen Technologien vertreten?

Ergebnis: Insgesamt ergibt sich ein Leerrohrnetz von 216 Kilometern Länge, elf Prozent der Haushalte (das sind 6840 in Halle, 551 in Hesseln, 462 in Hörste, 258 in Bokel, 73 in Kölkebeck, 24 in Ascheloh und 1060 in den entfernteren Außengebieten) müssten über alternative Technologien erschlossen werden. Hier gilt es, sich zwischen drei Erschließungsvarianten zu entscheiden: KVz-Überbau, Satellit oder WiBack.

Konkret müssen in Ascheloh 787 Meter Leerrohre verlegt werden, sieben weitere Kilometer in Bokel, 173,8 Kilometer in Halle und Künsebeck, 12,4 Kilometer in Hesseln, 12,2 Kilometer in Hörste und 2,7 Kilometer in Kölkebeck. Ohne sich festzulegen, wie hoch der tatsächliche Anteil für die jeweiligen Haushalte ausfallen würde, müsse man mit etwa 1000 Euro Anschlussgebühren pro Haushalt kalkulieren, so Dr. Fornefeld. Am Ende wird die Summe auch davon abhängen, welche Leitungen bereits in den Straßen liegen und wie hoch die Fördermittel sein werden. Hier- zu gibt es beispielsweise am 25. und 26. Juni ein Treffen in Brüssel. Mit Blick auf die Nutzung alternativer Verlegemethoden ließen sich die Gesamtkosten außerdem weiter senken: So würde die klassische Neuverlegung 11,2 Millionen Euro kosten; eine sogenannte untiefe Neuverlegung 6,9 Millionen und eine Mitverlegung (beispielsweise durch Hausanschlussleitungen) 4,7 Millionen.

Als Empfehlung gab Dr. Fornefeld den Hallern folgende Punkte mit auf den Weg: Rolle der TWO für den Infrastrukturausbau klären; Gespräche mit lokalen und überregionalen Providern suchen; den Netzausbau in den Ortslagen vorantreiben; in den peripheren Lagen alternative Technologie nutzen; in unterversorgten Gebieten mit dem Netzausbau beginnen sowie von außen nach innen zu bauen. "Das Zentrum von Halle ist nach dem Unitymedia-Ausbau nämlich gut versorgt", so Dr. Fornefeld.

CDU-Fraktionschef Hendrik Schaefer wäre am liebsten gleich durchgestartet und forderte einen zeitlichen Fahrplan für die Bürger. Hier bremste Bauamtsleiter Jürgen Keil jedoch: "Es ist deutlich geworden, dass das Projekt machbar ist und wir sollten es auch machen. Trotzdem steckt der Teufel im Detail und es gibt noch viele Fragen zu klären." Keil schlug vor, einen Prioritätenkatalog aufzustellen, dann solle die Politik entscheiden.


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