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Stadt will Sackgasse am Caldenhof

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Von Silke Derkum Versmold. Stufe eins hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht, jetzt wird Stufe zwei eingeleitet. Heißt im Klartext: Trotz Durchfahrt-verboten-Schildern wird der Caldenhofer Weg nach wie vor gerne als Abkürzung zwischen Ravensberger und Rothenfelder Straße genutzt. Deshalb soll die Strecke nun vollständig in Höhe des Stadtparks gesperrt werden. Zunächst nur als Versuch für die Dauer eines Jahres - und wenn die Politiker in der kommenden Woche zustimmen. Denn bislang ist die »Sperrung des Caldenhofer Wegs für den motorisierten Durchgangsverkehr durch bauliche Maßnahmen« nur ein Beschlussvorschlag der Stadtverwaltung, über den am 10. Juni im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung diskutiert und abgestimmt werden soll. Seit mehr als zwei Jahren ist die Verkehrsberuhigung oder Sperrung der Straße in der politischen Diskussion. Im März 2013 war das von Verkehrsingenieuren für Versmold erstellte Verkehrsentwicklungskonzept veröffentlicht worden. Die Planer empfahlen die Sperrung des Weges. Zum einen, um die Fußgänger - insbesondere die Schüler, die zwischen Stadtpark, Parkstadion und Schwimmbad die Straße überqueren - zu schützen. Vor allem aber, um die Nutzung des nicht zufriedenstellend frequentierten Stadtrings zu erhöhen.

Beschilderung hat wenig Erfolg gebracht

Zu einer Sperrung konnten sich damals aber weder Verwaltung noch Politik durchringen. Man entschied sich zunächst dafür, Schilder aufzustellen, die die Durchfahrt ausschließlich Anliegern gestatteten, was im Frühjahr 2014 dann auch umgesetzt wurde. Zwar habe sich dadurch das Verkehrsaufkommen auf dem Caldenhofer Weg nach einem Jahr in geringem Maße auf den Stadtring verlagert, heißt es in der Beschlussvorlage. Doch die Beschilderung zeige nicht die erwartete Wirkung; ein Großteil der Fahrzeuge nutze die Strecke entlang des Kurt-Nagel-Parkstadions weiterhin als Durchfahrtsstraße. Untermauert werden diese Angaben von Daten, die innerhalb von fünf Jahren bei Verkehrsmessungen erhoben wurden. Sie zeigen eine kontinuierliche Abnahme des Verkehrs am Caldenhof - analog zum fortschreitenden Ausbau der Stadtringabschnitte und der Durchfahrt-verboten-Beschilderung. So ist die Zahl der Pkw von Juli 2010 bis April 2015 um 275 pro Tag auf 1557 gesunken. Die Zahl der Lkw sogar von 232 auf 74. Doch die Zahlen sind offenbar noch nicht zufriedenstellend. Es sei "sinnvoll und konsequent" die Straße durch bauliche Maßnahmen komplett zu sperren, schreibt Bürgermeister Michael Meyer-Hermann in der Beschlussvorlage. Ausgenommen davon sind Fußgänger und Radfahrer. Er schlägt einen Versuchszeitraum von einem Jahr vor. Die Sperrung soll in Höhe des Stadtparks gesetzt werden, so dass die Anwohner der Siedlung am Hopfengarten und der Parkstraße die verkehrliche Anbindung an die B 476 behalten und gleichzeitig eine sichere Überquerung der Straße zwischen Stadtpark und Sportanlagen gewährleistet ist.

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