Von Nicole Donath
Halle. Noch steht der blaue Chlor-Kanister im Wasserwerk einsatzbereit da. Allerdings hat Wassermeisterin Ilka Brömmelsiek die Zuleitung zum Haller Trinkwasser abgeriegelt, seitdem die Technischen Werke Osning (TWO) am Montag erklärten, dass das Stadtwasser wieder keimfrei sei (das HK berichtete).
Als am 11. Mai coliforme Bakterien im Stadtwasser entdeckt worden waren, hatten die TWO ein Bielefelder Fachlabor mit der Suche nach der Ursache sowie der dauerhaften Kontrolle beauftragt - so lange wurden dem Wasser 0,3 Milligramm Chlor pro Liter beigefügt, das sich mittlerweile aber wieder ausgeschlichen haben dürfte. "Eine reine Vorsichtsmaßnahme", wie TWO-Technikchef Jens Kohlmeier gestern aufs Neue versicherte, "von unserem Wasser ging und geht keine Gesundheitsgefährdung aus." Zwei Wochen nach den ersten Keimfunden also Erleichterung am Gartnischer Weg und die Hoffnung, dass die mit dem Kreisgesundheitsamt vereinbarten Kontrolluntersuchungen weiterhin dieses positive Resultat ergeben. Und wenngleich auf der Internetseite des Kreises bis gestern Abend noch keine Entwarnung gegeben wurde, bestätigte auch ein Sprecher der Behörde auf HK-Anfrage die Keimfreiheit.
Weniger befriedigend für alle Beteiligten ist indes die Aussicht, dass es laut Jens Kohlmeier nur eine "sehr, sehr geringe Chance" gibt, die Quelle für die Verunreinigung zu finden: "Die Ergebnisse waren einfach sehr diffus. Wir können nur sagen, dass die meisten Belastungen im Bereich des Krankenhauses aufgetreten sind und wir den Fokus auch weiterhin auf diesen Bereiche legen werden." Ilka Brömmelsiek ergänzte, dass das System in sich geschlossen sei und man somit zumindest ausschließen könne, dass die Verunreinigung von außen zugefügt worden sei. "Aufgrund von Baumaßnahmen ist höchstens eine Umkehr der Fließrichtung denkbar, wodurch sich Ablagerungen gelöst haben."
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