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Bahnhof bleibt weiter in der Diskussion

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Von Marc Uthmann Borgholzhausen. Das Schicksal des Borgholzhausener Bahnhofs bewegt die Menschen in der Stadt weiterhin - es könnte in den kommenden Wochen auch Wahlkampfthema werden. Im Verfahren zur Zwangsversteigerung geht es zwar wohl erst im August weiter, doch Bürger, Politik und Vereine diskutieren derzeit intensiv. Parallel wird derweil ein Verkauf auf dem freien Markt vorangetrieben. 130 000 Euro ruft die »Dr. Enderweit GmbH« für die Immobilie auf und offeriert "Arbeiten und Wohnen unter einem Dach". Die private Vermittlung des Bahnhofs kollidiert nicht mit der Zwangsversteigerung, wie Rechtspfleger Dirk Pautz vom Haller Amtsgericht auf Anfrage des HKs erklärt: "Kommt nach freier Vermittlung ein Kaufvertrag zustande, wird das Verfahren zur Zwangsversteigerung in der Regel eingestellt. Die Hauptgläubiger müssen einem solchen Vertrag aber zustimmen." Beim Bahnhof macht die Kreissparkasse Halle Forderungen in Höhe von 180 000 Euro geltend. Der Verkehrswert des Objekts ist wie berichtet mit 145 000 Euro angesetzt - er wurde beim ersten Termin zur Zwangsversteigerung am 24. April erwartungsgemäß verfehlt. 50 000 Euro bot der Immobilienmakler Heinz Ulrich Farthmann - beim nächsten Termin werden andere Wertgrenzen angesetzt. "Der nächste Termin für die Versteigerung steht noch nicht fest - er wird aber in jedem Falle erst nach den Sommerferien angesetzt", sagt Dirk Pautz. Die Zukunft des für Piums Ortsteil Bahnhof prägenden Gebäudes wird unterdessen weiter intensiv diskutiert. Auf der Jahreshauptversammlung des Borgholzhausener Verkehrsvereins (siehe Artikel vorige Lokalseite) forderte der Vorsitzende Jürgen Brömmelsiek, dass Verein und Stadt den Bahnhof kaufen sollten. Die Stadt besitzt wie berichtet ein Vorkaufsrecht. "So ist der Bahnhof ein Schandfleck für die Stadt", sagte der Vorsitzende. Bei einem Kauf könne man das schon lange diskutierte »Bed-and-Breakfast«-Hotel ansiedeln. Beide Bürgermeisterkandidaten - Dirk Speckmann (SPD) und Jan Brüggeshemke (CDU) - kommentierten den Vorstoß vorsichtig. Man dürfe bei einer solchen Entscheidung nicht nur auf den vermutlich niedrigen Kaufpreis abstellen. Es gelte auch, ein Konzept für den Bahnhof zu entwickeln, bevor man ihn erwerbe. Denn davon hängen letztlich auch die Folgekosten ab.

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