von Herbert Gontek
Halle.
"Von unserem Wasser geht keine Gesundheitsgefährdung aus, es kann wie bisher bedenkenlos genutzt werden", sagte gestern TWO-Technikchef Jens Kohlmeier. Nach der Veröffentlichung in unserer Zeitung hatten sich etliche Haller mit Fragen an die TWO gewandt. Gegenwärtig wird das Wasser gechlort. Anders wird die Situation im Haller Krankenhaus gesehen. Der Hygienebeauftragte Dr. Johannes Kleideiter vom Klinikum sagte gestern im Gespräch mit dem Haller Kreisblatt. "Unsere Patienten sind durch ein Flugblatt aufgefordert worden, derzeit kein Leitungswasser zu trinken. Wir möchten nicht, dass sich bei einem vorgeschädigten Menschen der Gesundheitszustand durch den Genuss des Wasser verschlechtert."Die Chlorung sei eine mit dem Gesundheitsamt des Kreises abgestimmte Vorsichtsmaßnahme, hieß es gestern in einer Presseerklärung der Technischen Werke Osning. Zugefügt werde dem Haller Wasser 0,3 Milligramm Chlor pro Liter. Die geringe Menge reiche vollkommen aus, um die am Mittwoch entdeckte niedrige Keimbelastung zu beseitigen. TWO und Gesundheitsamt sind sich nach wie vor darin einig, dass keine Gefährdung der Haller Bevölkerung bestehe.
"Das Haller Trinkwasser wird seit Mittwoch zentral gechlort und wir führen an einzelnen Leitungsabschnitten intensive Spülungen durch", berichtete gestern Jens Kohlmeier über die laufenden Arbeiten. Bis der letzte Wasserhahn im Netz erreicht ist, vergingen einige Stunden. Gestern fanden weitere Probenentnahmen an neun Stellen im Netz statt. 48 Stunden dauert es, bis die Ergebnisse vorliegen. Weitere Kon-trollen erfolgen Montag und Dienstag. "Sobald wir die neuen Ergebnisse vorliegen haben, melden wir uns", versprach Jens Kohlmeier. Straffere Auflagen erhielt nur das Krankenhaus Halle, das vom Gesundheitsamt des Kreises mit einem Sonderstatus belegt wurde.
Gestern Morgen war Wasserwerksmeisterin Ilka Brömmelsiek im Haller Krankenhaus unterwegs, um an festgelegten Wasserhähnen zusammen mit einem Mitarbeiter einer Untersuchungsfirma Proben zu ziehen. Mit dabei war auch der Hygienebeauftragte des Klinikums, Dr. Johannes Kleideiter. Im Gespräch mit dem Haller Kreisblatt erläuterte er, dass mit diesen Untersuchungen sichergestellt werden sollte, dass sich das gechlorte Wasser auch sicher im Rohrnetz des Krankenhauses verteilt habe. Der Erfolg werde sich allerdings erst in ein paar Tagen nach mikrobakteriellen Untersuchungen feststellen lassen. Bis dahin gelte für die Patienten, dass Leitungswasser nicht getrunken werden solle. Die Patienten bekommen keimfreies Wasser zum Zähneputzen, Mineralwasser oder abgekochtes Wasser zum Trinken.