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Stadt kauft Wolff-Immobilie

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Von Nicole Donath

Halle.
Mehr als 60 Jahre hatte das Möbelhaus Wolff seinen festen Platz in Halle - zunächst an der Bismarckstraße, seit 1972 dann im Wohn- und Geschäftshaus an der B 68. Jetzt haben sich Margret und Karl Wolff in Absprache mit ihrem Sohn Karl-Friedrich entschieden, das Unternehmen zu schließen und in den Ruhestand zu gehen. Am morgigen Donnerstag, 19. März, startet der große Räumungsverkauf. Für die Immobilie hat sich bereits eine neue Eigentümerin gefunden: Bereits Ende vergangenen Jahres hat die Stadt Halle von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht und das Anwesen erworben.

"Als ich im Gespräch mit der Familie Wolff von den Überlegungen gehört hatte, sich zurückziehen zu wollen, sind wir seitens der Stadt sofort aktiv geworden und haben das Angebot unterbreitet, Grundstück und Immobilie zu übernehmen", erzählt der Haller Bauamtsleiter Jürgen Keil. "Über 1500 Quadratmeter in dieser Lage bieten schließlich außergewöhnliches Potenzial und hier wird in naher Zukunft definitiv etwas passieren."

Wenngleich es zurzeit noch keine konkreten Pläne für die Entwicklung in diesem Bereich gibt, so wollte man sich die Fläche in jedem Fall sichern. Gerade mit Blick auf den stückweisen Rückbau der Bundes-straße 68 im Zuge des Autobahnbaus wird sich das Leben an der Durchfahrtsstraße ohne Frage verändern - das Haller Kreisblatt berichtete ausführlich über die Überlegungen der Stadt sowie der Haller Interessen- und Werbegemeinschaft. Hinzu kommt: Der Stadt gehört bereits das benachbarte Grundstück mit der Regionalstelle des Kreises Gütersloh (ehemals Katasteramt). Würde es dann sogar eines Tages noch gelingen, die dahinter liegende Parzelle mit dem ehemaligen Haller Kino zu erwerben, hätten die Verantwortlichen vielfältigste Möglichkeiten. "Klar ist, dass innenstadtnahes Wohnen begehrt ist und entsprechend gesucht wird", stellt Jürgen Keil fest. "Vor diesem Hintergrund freuen wir uns erst einmal über den Kauf. Alles Weitere wird sich ergeben." Stadtplaner Dirk Tischmann soll zu gegebener Zeit im Fachausschuss für Planung und Stadtentwicklung mögliche Varianten vorstellen.

Derweil schwanken die Wolffs zwischen der Gewissheit, die richtige Entscheidung getroffen zu haben, und der Wehmut, wenn sie über das Ende der Ära nachdenken. "Wir sind immer ein reiner Familienbetrieb gewesen und daran hängt man natürlich", sagt Margret Wolff. "Aber jetzt war der richtige Augenblick gekommen."

Als sie ihren Mann Karl heiratete, hatte der bereits das Möbelgeschäft an der Bismarckstraße. "Ganz andere Zeiten", erinnert sie sich und lächelt. "Da wurden die Betten eng gestellt, alles war eher klein gehalten und das Wort Dekoration ein Fremdwort." Nach dem Umzug an die Bundesstraße avancierte das Möbelhaus Wolff zu einem Geschäft, mit dem man qualitativ äußerst hochwertige Möbel wie Wohnwände, Polstergarnituren in Stoff und Leder, Couchtische, Esszimmer, Tische und Stühle, Schlafzimmer, Matratzen und Lattenroste, Dielen und Einzelmöbel sowie Küchen verband.

Erneut lassen die Wolffs den Blick durch die Ausstellung schweifen, dann ergänzen sie: "Wir haben im Laufe der Jahre viele besondere Menschen, Kunden, kennen gelernt. Ihnen möchten wir herzlich danken."


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