Quantcast
Channel: Haller Kreisblatt
Viewing all articles
Browse latest Browse all 3262

Stadt baut auf weitere Entwicklung am Hohlweg

$
0
0
Versmold (tas).
Das Bild, das sich derzeit in Versmolds Nachbarstadt Halle bietet, ist beeindruckend. Baufahrzeuge bestimmen die Kulisse am Stadtrand, die ersten von mehr als 70 Bauherren haben vor kurzem ihr neues Eigenheim bezogen - und die Planungen für weitere Bauflächen in der Lindenstadt laufen. Eine Entwicklung, die sicherlich die Versmolder Politiker manches Mal neidisch beobachten, hat sich doch die Debatte um die innerstädtische Baulandentwicklung in der jüngeren Vergangenheit vor Ort als schwierig gestaltet. Nun geht es voran: definitiv schon bald an der Friedhofstraße und wahrscheinlich in nicht allzu ferner Zukunft am Hohlweg.

Ein erstes grobes Konzept liegt für den Bereich bereits vor. Um dieses nun verfeinern zu können und entsprechend von der Politik eine konkrete Beschlussfassung zur Einleitung des Bauleitverfahrens zu bekommen, hatte die Verwaltung am Mittwochabend das Thema auf die Tagesordnung des Planungs- und Stadtentwicklungsausschusses gesetzt. Dabei ging es zunächst einmal erneut um den vor zwei Jahren gefassten Grundsatzbeschluss, um den aktuellen Sachstand und um ein Meinungsbild.

Nachdem nun der Bebauungsplan für das Gebiet an der Friedhofstraße beschlossene Sache ist, konzentriert sich die Stadt künftig auf weitere Wohnbauflächen am Hohlweg. Ein kleines Baugebiet an der Kämpenstraße, das zwischenzeitlich ebenso im Gespräch war, hingegen ist aktuell kein Thema mehr. Die Realisierung sei "aus den in verschiedenen Ausschusssitzungen dargelegten Gründen" nicht machbar, so die Verwaltung.

Nun setzt Versmold also auf den Hohlweg, um die große Nachfrage nach Grundstücken zu befriedigen. Wenngleich die SPD am Mittwoch erneut bekräftigte, dass dies immer noch nicht ihr "Traumgebiet" sei. Andere Flächen wären deutlich besser zu entwickeln gewesen, so Fraktionschefin Liane Fülling. "Alle Punkte, die hier kritisch sind, gäbe es in anderen Gebieten nicht", sagte sie und zielte damit auf die seinerzeit von der SPD favorisierte Jägerstraße ab. Eine Mehrheit für die Weiterentwicklung dort aber konnten die Sozialdemokraten seinerzeit nicht finden - und würden sie es auch nach heutigem Stand nicht.

CDU, FDP und UWG äußerten sich am Mittwochabend erneut positiv zum Hohlweg. Die Grünen erklären sich zwar grundsätzlich mit neuem Bauland an der Stelle einverstanden, allerdings sehen sie bei der Umsetzung keine Eile geboten. Statt neue Flächen auszuweisen, solle zunächst von der Stadt vielmehr die Nachverdichtung vorangebracht werden. "Wir vermissen hier aktives Handeln. Bisher ist dies nur aufgrund privater Initiative geschehen", sagte Steffen Hoppe, sachkundiger Bürger.

Zentrale Fragen am Hohlweg werden die Lage und der Umfang der Grundstücke sowie die Erschließung sein. Die mehrfach diskutierte Ostspange (neue Straße zwischen B 476 und Bielefelder Straße) dürfte aufgrund schwieriger Eigentumsverhältnisse und hoher Kosten kaum zu realisieren sein. "Dann sollte man auch so ehrlich gegenüber den Bürgern sein", forderte Liane Fülling im Hinblick auf die Erschließung des Gebietes über den Hohlweg. Eine Fläche von etwa 1200 Quadratmeter hat die Stadt inzwischen erworben, um die Entwicklung zu sichern.

Für Wohnbebauung auf einem zentralen Teilstück innerhalb des Gebietes liegt inzwischen ein Testentwurf vor, wonach dort 25 bis 35 Bauplätze entstehen könnten - auch für Mehrfamilienhäuser. Der Bedarf nach kleinem, bezahlbarem Wohnraum ist nach Angaben der Verwaltung gestiegen. Wie genau das künftige Wohngebiet aussehen könnte, was dort an Bebauung zulässig sein wird, wie die Erschließung verläuft und wie die knifflige Frage der Entwässerungsplanung an der Stelle gelöst werden kann - all das sind Punkte, die im weiteren Verfahren festgelegt werden sollen. "Es ist aus unserer Sicht dringend erforderlich, dort städtebauliche Ordnung herzustellen", sagte Klaus Minnecker von der CDU mit Verweis auf die aktuellen Bauaktivitäten auf mehreren Baulücken entlang der Straße.

Mit dem Meinungsbild der Politiker, das Vorhaben am Hohlweg zu konkretisieren, geht es nun an die weiteren Planungen. Kräne und Baufahrzeugen werden demnächst also auch das Bild an zwei Stellen am östlichen Stadtrand von Versmold bestimmen.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 3262