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"Das Umfeld muss stimmen"

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Von Anja Hanneforth

Werther.
Am Dienstag beginnen drei wichtige Tage für die Wertheraner Firma act’o-soft. Sie präsentiert sich auf der bedeutendsten Messe der Branche, der Düsseldorfer Eurocis. Eine Plattform, die für den Entwickler von Kassensystemen für den textilen Einzelhandel einen hohen Stellenwert hat. "Kasse klingt so unsexy", lacht Geschäftsführer Christian Malachowski. Doch das Gegenteil sei der Fall. Immer neue Technologien, immer neue Anforderungen der Kunden und immer neue Herausforderungen machten die Systeme hochspannend. Und das Unternehmen aus Werther ist gut im Geschäft. So gut, dass es weiter wachsen will. Am Standort Werther durch Um- und Ausbau des Hofes Overbeck - oder aber an anderer Stelle. "Wir haben zwei, drei interessante Angebote, die wir derzeit prüfen", gibt Malachowski unumwunden zu.

Auch wenn die Firma act’o-soft keine eigenen Produkte vertreibt - jeder Wertheraner dürfte schon einmal an einem Kassensystem »made in Werther« bezahlt haben. Denn zu den Kunden des Software-Spezialisten gehören rund ein Drittel der 20 größten deutschen Textil-Einzelhändler. Namentlich seien hier nur Sinn-Leffers und Takko genannt. Alle betreiben mindestens 100 Kassen, viele von ihnen mehr.

"Unsere Kunden sind unser höchstes Gut", betont Malachowski. Mit Recht ist er stolz darauf, seit der Firmengründung 1997 keinen einzigen verloren zu haben. Pro Jahr kämen höchstens ein bis zwei neue hinzu, um mit ihnen optimal die besten Lösungen für ihre Probleme erarbeiten zu können. Wartezeiten von einem halben Jahr oder mehr in Zeiten, da die Technik rasant voranschreitet und derzeit an Projekten gearbeitet wird, wo man etwa papierlose Filialen einrichtet und den Bon auf sein Smartphone geschickt bekommt, darf und wird es bei act’o-soft nicht geben.

Mit einem Satz bringt Christian Malachowski die Firmenphilosophie auf den Punkt: "Unser Wissen ist, das heikle Ende des Kaufakts gekonnt zu inszenieren." Will heißen: Die Kassensysteme so zu konzipieren, dass sie alle Wünsche der großen Textiler abdecken, sich schnell vernetzen lassen, gleichzeitig einfach zu bedienen und nicht zuletzt und vor allem kundenfreundlich sind. Denn am Ende erfüllen sie die eine, wichtige Aufgabe in einem Unternehmen: sie spielen das Geld ein.

Bei der Messe tritt act’o-soft nicht mit der Erwartung an, unmittelbar neue Kunden zu gewinnen. Aber: "Wir präsentieren uns, sprechen miteinander, hören, was den Handel umtreibt", schildert Malachowski. Seine Maßgabe ist klar: Wachstum. Innerhalb Europas - derzeit bedienen 60 000 Menschen in 26 Ländern täglich 16 000 Kassen mit Software aus Werther - mittel- und langfristig auch international, etwa in Fernost, in China, Malaysia, Singapur, den Philippinen, Australien und Neuseeland.

Schon heute gehört act’o-soft zu den Großen, nicht nur in Deutschland, auch in Europa. "Ja", bekundet Malachowski, "wir spielen in der Champions-League unserer Branche." »Wir« ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen. Nicht er allein, sondern seine Mitarbeiter, die Programmierer und alle, die Anteil am Erfolg des Wertheraner Unternehmens haben, hielten den Ball am Rollen.

Dafür brauche es aber auch ein entsprechendes Umfeld. Das sei am derzeitigen Standort an der Engerstraße nicht gegeben, der Platz für die derzeit 38 Mitarbeiter absolut ausgereizt. Möglicherweise werde man kurzfristig einen zweiten Standort dazumieten müssen, da auch vier bis fünf Neueinstellungen geplant seien.

Der Um- und Ausbau des Hofes Overbeck zur neuen Firmenzentrale sei nach wie vor die erste Wahl, betont Malachowski. Doch eine Realisierung stünde und fiele mit den Auflagen des Denkmalamtes. Derzeit sei er dabei, die Kostenplanung zu verfeinern. Die Stadt Werther täte wirklich alles, sie am Ort zu halten, bedankt sich der Geschäftsführer von act’o-soft. Er hoffe auch, dass sich am Ende eine Lösung fände.

Dennoch macht er keinen Hehl daraus, dass er nach Alternativen Ausschau hält - außerhalb Werthers. Seiner Firma lägen einige interessante Angebote vor. "Diese werden wir prüfen."


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