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Mit den Waffen des Gegners

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Von Philipp Kreutzer

Steinhagen.
Nach dem Heimsieg am Samstag hatte Stephan Neitzel es eilig. Die Partie gegen den TSV Hahlen war erst wenige Minuten vorüber, als der Trainer der Spvg. Steinhagen bereits im Auto saß, um in Jöllenbeck den nächsten Gegner zu beobachten. Der heißt LIT Handball NSM II, empfängt die Steinhagener in einem vorgezogenen Spiel heute um 19.30 Uhr und stellt nach Neitzels jüngst gewonnenen Erkenntnissen "eine gute Mannschaft".

Steinhagens Trainer hat seine Spieler davor gewarnt, den heutigen Gegner allein anhand des deutlichen Hinrundenergebnisses zu beurteilen. 40:30 siegte die Spvg. Ende September, "aber wir haben da einen richtig guten Tag gehabt und trotz des klaren Resultats gesehen, dass sie nicht ganz schlecht sind", betont Neitzel. Die Nordhemmerner haben ähnlich wie die Steinhagener keine allzu groß gewachsene Mannschaft. Sie wollen Handball vor allem spielen, weniger arbeiten. Ihre Stärken liegen im Offensivspiel, nicht in der Abwehr.

Weil die Oberliga-Reserve den Klassenerhalt als Tabellenzehnter mit 13:19 Punkten noch nicht gesichert hat, verstärkten zuletzt Spieler aus der ersten Mannschaft die Truppe von Trainer Werner Eyßer. Auf den Rückraumlinken Jannik Borcherding, den Halbrechten Jan Linné und Kreisläufer Arne Birkner wird Neitzel sein Team ganz besonders hinweisen. Borcherding beispielsweise bewies seine Klasse am Samstag beim 43:35-Auswärtssieg bei der zweiten Mannschaft des TuS 97 Jöllenbeck mit 14/3 Treffern. Für LIT NSM II war dies nach dem 41:26 über Ladbergen bereits der zweite Erfolg in Folge.

Die Formel, mit der die Steinhagener heute ihren fünften Sieg in Reihe schaffen möchten, umreißt Neitzel so: "Wir wollen sie mit ihren eigenen Waffen schlagen." Heißt: Steinhagen wird versuchen, selbst das Tempo hochzuhalten und die ebenfalls eher offensiv agierende Abwehr ("Das ist mir viel lieber als gegen eine knüppelharte 6:0 spielen zu müssen", Neitzel) mit variablen Aktionen zu beschäftigen.

Mit einem Auswärtserfolg kann der Tabellendritte zugleich den Druck auf den mit zwei Zählern Vorsprung auf Rang zwei liegenden VfL Mennighüffen - wie die übrigen Verbandsliga-Teams wegen des Karnevals an diesem Wochenende spielfrei - weiter erhöhen. Der zweite Platz würde bekanntlich zur Teilnahme an einer Aufstiegsrelegation berechtigen, wenn aus der Dritten Liga keine westfälische Mannschaft absteigt. Aktuell belegt der Soester TV allerdings den vorletzten Rang. Sein Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt drei Punkte.

Neitzel hat bei einigen seiner Spieler zuletzt mit Freude registriert, wie flexibel einsetzbar sei sind. So fügte sich etwa Rückraumspieler Yannik Peperkorn angesichts des großen personellen Angebots im Rückraum gut auf Linksaußen ein, so ersetzt Linkshänder Joachim Vogel auf Rechtsaußen den wie Jan Phillip Lindemann verletzt fehlenden Jonas Maiwald. "Die mannschaftliche Geschlossenheit und das gegenseitige Vertrauen sind gewachsen", stellt Neitzel erfreut fest und folgert: "Wir sind stabiler und haben weniger Durchhänger als in der Hinrunde." Dass ihr Trainer richtig liegt, können Steinhagens Spieler heute beweisen.


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