Bielefeld.
Den Sportplatz am Mühlenbrink, die sogenannte BIPA-Sportarena, kennt David Odonkor bestens. Der ehemalige Nationalspieler, der sich mit seinem Flankenlauf bei der Weltmeisterschaft 2006 im Spiel gegen Polen unsterblich gemacht hat, hat eine große Affinität zum TuS Dornberg und seinem Sportplatz.
Vor drei Jahren hielt er sich im Sommer 2011 eine Weile bei dem damals noch Oberligisten fit. In der Folge besuchte er dort als Zuschauer immer wieder Meisterschaftsspiele, um sich mit Kotrainer Nurettin Barka zu treffen. Odonkor, der in Steinhagen wohnt, ist der Ehemann von Barkas Nichte.
Gestern Abend kehrte Odonkor als Cheftrainer des Westfalenligisten an den Mühlenbrink zurück. Manager Hans-Werner Freese stellte den Ausnahmekicker, der seine Hochzeit bei Borussia Dortmund und Betis Sevilla erlebte, am Donnerstag der Mannschaft vor. "Nationalspieler bleibt Nationalspieler", sagt Freese und freut sich, einen Coup gelandet zu haben: "Die Jungs werden sicher von seinen Erfahrungen profitieren." Odonkor, der mittlerweile eine B-Lizenz hat und langfristig in den Profibereich als Coach einsteigen möchte, sieht die Station TuS Dornberg als Beginn eines neuen Lebensabschnitts: "Es ist meine erste Stelle als Cheftrainer. Das hat das Angebot für mich so attraktiv gemacht", sagt der 30-Jährige, der in Bünde geboren wurde und der zuletzt als Kotrainer beim Ligakonkurrenten SC Herford tätig war.
Odonkor dankte den Herfordern, dass "sie mir bei der Vertragsauflösung keine Steine in den Weg gelegt haben". Der Kontrakt beim TuS Dornberg läuft bis zum Sommer 2016.
"Ich glaube, ich habe mit der Verpflichtung das Richtige gemacht", betont Freese. Der Manager war mit der Punktausbeute des Teams in der laufenden Serie keineswegs zufrieden. Deshalb trennte er sich von seinem bisherigen Coach Istvan Gal (das HK berichtete). Eine Interimslösung, so Freese, sei lediglich für ein paar Wochen in Betracht gezogen worden. Und da er mit Odonkor für den Sommer eh schon einig gewesen sei, hätte er jetzt ganz fix noch einmal nachverhandelt. Deshalb ging nun alles sehr schnell. Es könnte sogar sein, dass nach Odonkor auch Nurettin Barka in die BIPA-Sportarena zurückkehrt. "Schaun mer mal", sagt der 30-Jährige nebulös.
Mit der Personalie David Odonkor geht der TuS Dornberg optimistisch in die Vorbereitung auf eine "schwierige Rückrunde" (Freese). Der neue Trainer weiß, was auf ihn zukommt - und er kennt bereits den Sprech der Übungsleiter. "Das wird nicht leicht für uns. Wir werden Gas geben und das Beste draus machen", sagt Odonkor. Bereits der Start in die Rückrunde sei happig. Der TuS Dornberg trifft im März auf den VfB Fichte, den SC Herford und RW Maaslingen. Einfach sieht anders aus.