Altkreis Halle (pik).
Wer wird Nachfolger von Oliver Nestmann im Tor des BV Werther? Das ist eine der spannenden Fragen vor dem 15. Spieltag der Fußball-Bezirksliga. Diesen eröffnet der SV Häger bereits heute Abend um 19 Uhr in der vorgezogenen Partie bei Tabellenführer TuS Jöllenbeck.TuS Jöllenbeck - SV Häger. Jöllenbecks Trainer Tobias Demmer hat einen guten Plan für den ersten Adventssonntag. "Ich möchte mir die Konkurrenz in Ruhe von oben angucken", sagt er. Von der Papierform her eine durchaus lösbare Aufgabe, schließlich empfängt der Spitzenreiter den Tabellenzwölften. Doch Demmer warnt: "Unsere Spiele gegen Häger waren immer knapp. Häger ist ein unangenehmer Gegner mit vielen guten Spielern."
Eine Einschätzung, die Kenner der Bezirksliga bestätigen. Dennoch muss der »kleine HSV« um den Klassenerhalt bangen. Nur die bessere Tordifferenz trennt die Mannschaft von Spielertrainer Pascal Hofbüker zurzeit von einem Abstiegsplatz. Schwächen im Defensivverhalten sind das eine große Problem der Hägeraner, die zuletzt drei Mal in Folge verloren haben. Das andere umschreibt Hägers spielender Kotrainer Hüseyin Geceli so: "Wir spielen gut, kassieren dann aber ein Gegentor, und schon gehen die Köpfe runter."
Von Gegner Jöllenbeck könne man sich hinsichtlich der Einstellung einiges abschauen, findet er: "Das ist eine richtige Mannschaft, in der jeder für jeden kämpft und keiner aufgibt." Um zu bestehen und den benötigten Befreiungsschlag im Abstiegskampf zu landen, wird Häger sich steigern müssen. Das weiß auch Geceli. "Wir müssen mit 120 Prozent spielen", fordert er von seinem Team und sich selbst.
BV Werther - TSV Schötmar. Adnan Mujanovic oder Jannik Kessen: Welcher dieser beiden am Sonntagnachmittag das Wertheraner Tor hüten wird, will BV-Trainer Marcel Hokamp erst kurzfristig entscheiden. Egal, wer es sein wird, eines ist klar: Die Fußstapfen von Oliver Nestmann, der seine Laufbahn wie berichtet vor wenigen Tagen aus gesundheitlichen Gründen beendet hat, sind groß.
Nestmanns Ausscheiden sei für die Mannschaft und ihn selbst "ein Schock" gewesen, räumt Hokamp ein: "Das ist sportlich wie menschlich ein Riesenverlust, den wir nicht auffangen können." Doch statt zu jammern gehe es nun darum, "den jungen Burschen, der im Tor stehen wird, so gut wie möglich zu unterstützen", fordert Hokamp. Dem gegenseitigen Coachen, das er grundsätzlich von allen seinen Spielern erwartet, kommt in diesem Fall also eine spezielle Bedeutung zu. Außerdem seien am Sonntag Rückpässe zum Hüter verboten. Den Gegner aus Bad Salzuflen, aktuell Tabellenfünfter, zählt Werthers Trainer zu den spielstärksten Mannschaften der Liga. Wenn der TSV, der seit vier Begegnungen ungeschlagen ist, "erst mal ins Rollen kommt, dann sind sie schwer aufzuhalten", weiß Hokamp, der sicher auf den gesperrten Janosch Pohl und womöglich auf die angeschlagenen René Romoth und Steffen Lasner verzichten muss.
Kleinmachen braucht sich der BV, zurzeit Tabellenachter, nach zuletzt drei Siegen in Folge aber nicht. "Wir haben im Moment viel Selbstbewusstsein", bestätigt Hokamp. Eben dies könnte trotz der unumgänglichen Veränderung im Tor die entscheidende Voraussetzung für den vierten Heimsieg der Saison sein.