von Katrin Beissmann
Borgholzhausen.
Am Volkstrauertag wird national der Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft aller Nationen gedacht. Im Piumer Stadtgebiet fanden am Sonntag offizielle Kranzniederlegungen an den Ehrenmalen auf dem städtischen Friedhof und in Westbarthausen statt. Die Feierlichkeiten wurden indes wetterbedingt ins evangelische Gemeindehaus und in die Reithalle auf dem Hof Bockschatz verlegt."Ich freue mich, dass trotz der widrigen Umstände so viele zur Gedenkfeier gekommen sind", betonte Manfred Warias im Namen der Stadt und des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Aufgrund des regnerischen Wetters mussten die offiziellen Feierlichkeiten zum Volkstrauertag kurzfristig in den Saal des Gemeindehauses verlegt werden.
Dort stimmten die getragenen musikalischen Beiträge vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr und des Männerchors Borgholzhausen die anwesenden Vertreter aus Rat und Verwaltung, die Delegationen der Freiwilligen Feuerwehr, der Schützen, des VdK, des TV Jahn, TuS Ravensberg und der Kyffhäuser-Kameradschaft sowie zahlreiche Bürger auf den seit 1952 begangenen Gedenktag ein.
"In diesem Jahr ist der Volkstrauertag von ganz besonderer Bedeutung", erklärte Klemens Keller und betonte in seiner Ansprache den kausalen Zusammenhang der Jahreszahlen 1914, 1939 und 1989. In seinen weiteren Ausführungen erinnerte der Bürgermeister an die Schrecken und Opfer der beiden Weltkriege, mit Millionen unschuldiger Toter, und an die friedliche Revolution mit dem Mauerfall vor 25 Jahren. Mahnende Worte fand er im Hinblick auf das aktuelle Zeitgeschehen mit Terror im Irak, Bürgerkriegen in Syrien und das "unfassbare Leid" der unzähligen Flüchtlinge.
"Frieden zu schließen und zu erhalten, das verlangt auch Großmut und die Kraft zur Vergebung - auf allen Seiten", schloss Bürgermeister Keller seine Rede mit einem Zitat von Prof. Dr. Gertrud Höhler. Begleitet von vier Trompetenspielern des Musikzugs brachen im Anschluss die offizielle Vertreter und Delegationen zur feierlichen Kranzniederlegung am Ehrenmal auf.
In Westbarthausen marschierte der Volkstrauertagszug in die Reithalle auf dem Hof Bockschatz ein, da der anhaltende Regen die Zuwegung zum Ehrenmal erheblich aufgeweicht hatte. Dort hob der stellvertretende Bürgermeister Dirk Speckmann in seiner Rede die Wichtigkeit der Erinnerung an die Kriegsschrecken hervor.
"Wie schaffen wir es dennoch, den nachfolgenden Generationen das Leid und die Grausamkeit des Krieges bewusst zu machen?", fragte er. Speckmann appellierte an die älteren Generationen, aus der erlebten Zeit zu berichten, und an die Jüngeren, die Erfahrungen und Erzählungen an künftige Generationen weiterzugeben und lebendig zu halten. Die Feierstunde wurde musikalisch vom Bockhorster Posaunenchor und dem Männergesangverein Borgholzhausen begleitet.