Von Uwe Pollmeier
Versmold.
Die Volksbank Versmold blickt auf ein gutes Geschäftsjahr 2013 zurück. Trotz allgemeiner Niedrigzinsphase und ständig ansteigender Vorschriften durch den Gesetzgeber blieb das Kreditinstitut auf seinem eingeschlagenen Weg und erzielte sowohl im Kredit- als auch im schwierigen Anlagegeschäft Zuwächse."Wir fühlen uns im Markt gut aufgestellt und haben vernünftig zugelegt", bringt der Vorstandsvorsitzende Rainer Eggert die Situation der Volksbank Versmold auf den Punkt. Die Kredite nahmen - angesichts der aktuellen Niedrigzinsphase wenig überraschend - um 5,8 Prozent zu. "Ich denke, dass sich das Zinsniveau in den nächsten vier, fünf Jahren kaum ändern wird", sagt Eggert.
Trotz der für Geldanleger überschaubaren Zinszahlungen hat das Geschäft mit den Kundenanlagen ebenfalls zugelegt. Zum Jahresende verzeichnete die Volksbank Versmold hier ein Plus von 1,3 Prozent. "Wir sind im Wertpapapierbereich gut unterwegs", sagt Jens Wagemann vom Vorstand des Kreditinstituts. Wer höhere Renditen erzielen möchte, müsse jedoch mehr Risiko eingehen und beispielsweise in festverzinsliche Wertpapiere investieren.
Deutliche Worte findet Vorstandsvorsitzender Rainer Eggert jedoch hinsichtlich der aktuellen Lage der Finanzbranche. Der Alltag sei geprägt von Regulatorik, also von gesetzlichen Anforderungen und rechtlichen Vorgaben an die Bank. "Es ist eine Gleichung mit mehreren Unbekannten, die nur allzu oft die Falschen trifft", sagt Eggert. Der Bankleiter machte seinem Unmut über die großen Anforderungen für kleine Banken auch vor den Mitgliedern am Abend, während der Generalversammlung in der Schützenhalle, deutlich Luft.
Aufhellen können Eggerts Mine jedoch die Zahlen bei der Vermittlung von Finanzprodukten wie Bausparverträgen und Versicherungen. "Hier waren wir überdurchschnittlich unterwegs", sagt Eggert. Ein Erfolg, der sich auch im Jahresergebnis widerspiegele. Mit 36 Mitarbeitern hat die Bank einen Jahresüberschuss in Höhe von 900 000 Euro erzielt. Davon fließen 500 000 Euro direkt in die Rücklagen. Als Bilanzgewinn wurde somit ein Betrag in Höhe von 412 700 Euro ausgewiesen. Über dessen Verwendung entscheiden laut Genossenschaftsgesetz traditionell die Mitglieder. Sie entschieden sich für eine Gewinnbeteiligung in Form einer zehnprozentigen Dividende. Dies entspricht einem Ausschüttungsvolumen von 62 700 Euro.
Die restlichen 350 000 Euro fließen ebenfalls in die Rücklagen der Volksbank Versmold, so dass diese im vergangenen Jahr eine überzeugende Eigenkapitalquote von 10,8 Prozent erzielen konnte.
Diese Quote, die in Relation zur Bilanzsumme gemessen wird, liegt deutlich über dem Durchschnitt der Mitgliedsbanken des Rheinisch-Westfälischen-Genossenschaftsverbandes (8,9 Prozent).
Die Bilanzsumme hat die Volksbank Versmold planmäßig um 2,6 Prozent auf 172,5 Millionen Euro zurückgeführt.
Zufrieden zeigte sich das Versmolder Vorstandsduo auch mit dem Bereich des Wohnungsbaus. "Der Markt der gebrauchten Immobilien hat stark angezogen. Etwas zurückgegangen ist jedoch die Anzahl der Angebote", sagt Eggert.