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50 Jahre Schüco Alu Competence Borgholzhausen

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Borgholzhausen.
Die silbrig glänzende Aluminium-Fassade des höchsten Gebäudes auf dem Gelände der Firma Schüco ist in 50 Jahren zu einem markanten Wahrzeichen des industriellen Borgholzhausen geworden, das in gewolltem Kontrast zur Fachwerk-Romantik rund um die Kirche steht. Die Standortentscheidung fiel damals für das "industriearme Städtchen" und bildete eine wichtige Etappe auf dem Weg der Stadt zu einem attraktiven Gewerbestandort. Gestern wurden 50 Jahre Schüco in Borgholzhausen gefeiert - heute sind die Mitarbeiter und ihre Familien eingeladen.

Aus diesem Anlass waren viele Firmenvertreter nach Borgholzhausen gekommen - wenngleich es sich dabei nur um einen winzigen Prozentsatz der Kunden in mehr als 80 Ländern dieser Welt handelt. Alle einzuladen, hätte sicher jede Grenze gesprengt. Denn allein mehr als 10 000 Partnerunternehmen bauen weltweit Fenster mit einem Innenleben, das in Borgholzhausen entsteht. Und meist auch mit Profilen aus Aluminium, die ebenfalls in den großen Werkshallen am Rande der Stadt auf vielfältige Weise bearbeitet worden sind.

Griffleisten für Küchen

"Rund 40 Prozent des Umsatzes von 50 Millionen Euro am Standort Borgholzhausen entfallen auf diesen Bereich", erklärt Thomas Lauritzen, der Direktor Unternehmenskoordination des Unternehmens. Weitere 40 Prozent des Umsatzes werden mit der Möbelindustrie gemacht. Allein zwei Millionen Griffleisten verlassen jährlich die Werkshallen und sehr viele davon werden ganz in der Nähe weiterverarbeitet. Schließlich ist Ostwestfalen ein Zentrum der Möbelproduktion und Griffleisten aus Aluminium werden gerade in der Küchenindustrie gern genutzt. "Die wurden kilometerweise verkauft", stellt man bei Schüco trocken fest.

Alles aus Aluminium

Die Entwicklung sei dabei immer weitergegangen. Aus den ursprünglichen Standardprodukten für viele Hersteller wurden nach individuellen Wünschen hergestellte Teile, die in unterschiedlichster Ausführung gefertigt werden, erklärt Lauritzen. Und dieses Mitwachsen mit den Ansprüchen der Kunden führte dazu, dass sich im Werk Borgholzhausen ein dritter Bereich entwickelte, der heute rund 20 Prozent zum Umsatz beiträgt: die sogenannte Industrietechnik.

Darunter versteht man all die Bereiche, in denen Firmenkunden Produkte aus Aluminium benötigen. Das können Tragarme für Monitor oder Gehäuse für Flachbildschirme sein, aber auch Teile von Lampensystemen oder Freizeitmöbel. Ein wachsender Bereich ist dabei die Entwicklungspartnerschaft, bei der die Kunden nur eine Idee mitbringen müssen und am Ende des Prozesses ein individuell entwickeltes und gefertigtes Produkt erhalten.

Viel Kompetenz erworben

Vorteil von Schüco ist die in Jahrzehnten erworbene Kompetenz im Umgang mit dem Ausgangsmaterial. Und die ist natürlich ganz eng verknüpft mit der Erfahrung von Mitarbeitern. Neun dieser Mitarbeiter sind bereits seit mehr als 40 Jahren für Schüco in Borgholzhausen tätig, 71 weitere können mindestens 25 Dienstjahre aufweisen. Gebraucht werden Facharbeiter aus den gängigen Metallberufen. Derzeit beschäftigt Schüco 14 Auszubildende in diesem Bereich.

360 Menschen finden am Standort Arbeit - die meisten im Drei-Schicht-System. Die Investitionen in die computergesteuerten Produktionsmaschinen gehen schnell in den Millionenbereich. In den 90er Jahren hatte Schüco schon mehr als 400 Mitarbeiter, doch der Umsatz war in dieser Zeit geringer als heute.

Wertschätzung der Stadt

Bei der Stadt Borgholzhausen weiß man, was man an Schüco hat - schließlich wohnt jeder zweite Mitarbeiter in der Stadt. "Stadtrat und Verwaltung hatten stets ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Firma Schüco und unterstützten das Unternehmen, wo es möglich war. Und ich kann Ihnen zusagen, dass das auch in Zukunft so bleiben wird", sagte Dirk Speckmann, der den weiterhin im Urlaub befindlichen Bürgermeister Klemens Keller zusammen mit dessen Allgemeinem Vertreter Eckhard Strob bei der Geburtstagsfeier vertrat. Speckmann zitierte Keller mit den Worten, dass "uns die Firma Schüco am Herzen liegt". Wie gut die Zusammenarbeit klappe, habe sich erst jüngst gezeigt, als in Borgholzhausen nach Verstärkung für die Freiwillige Feuerwehr gesucht wurde. Bei Schüco wurden die Mitarbeiter mit Erfolg ermutigt, sich auf diese Weise ehrenamtlich zu engagieren. Er erinnerte daran, dass Stadt und Unternehmen gemeinsam mehrere Hektar Entwicklungsflächen vorhalten.

Showroom zum Geburtstag

"Wir stehen in sehr engem Kontakt mit Bürgermeister Keller", sagte Direktor Thomas Lauritzen. "Wir fühlen uns sehr wohl hier", fügte er an. Eine weitere Entwicklung des Standorts Borgholzhausen sei durchaus nicht ausgeschlossen, sagte er. Neben der Investition in die Technik wurde auch mit dem »Geburtstagsgeschenk« der gesamten Unternehmensgruppe demonstriert, dass dem Standort Entwicklungspotenzial zugestanden wird.

Denn gestern Morgen wurde der neue Showroom der Öffentlichkeit vorgestellt. Dort wird die ostwestfälische Zurückhaltung ein wenig aufgehoben, indem das Unternehmen demonstriert, wo seine Produkte überall zum Einsatz kommen. In aller Regel natürlich ohne dass Schüco dabei als Hersteller erkennbar wird. Da findet sich eine futuristische Küchenzeile und der moderne Bau wird mit Designer-Lampen illuminiert, deren Rahmen in Borgholzhausen gefertigt werden. Und auch der neueste Fernseher des Herstellers Metz hängt an der Wand - zusammengehalten durch einen Rahmen aus Aluminium, der vor Ort gefertigt worden ist.


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