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In Versmold fest verankert

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Von Uwe Pollmeier

Versmold.
Angekommen in ihrer neuen Heimat sind die ersten Deutschen aus der Sowjetunion bereits vor 25 Jahren. Gestern kamen sie, zahlenmäßig ebenso beeindruckend, im Foyer des Rathauses an, um bei der Eröffnung der Ausstellung »Ankommen in Versmold« dabei zu sein. "Mögen jeden Tag so viele Besucher kommen wie heute", wünschte sich Bürgermeister Michael Meyer-Hermann in seiner Begrüßungsrede und stimmte die Versmolder auf die bis zum 31. Oktober laufende und aus Biografien, Fotos und Exponaten bestehende Ausstellung ein.

"Wir befinden uns in einem Jahr voller historischer Gedenktage", sagte Bürgermeister Meyer-Hermann. Schönen Ereignissen wie Mauerfall oder Gründung der Bundesrepublik Deutschland stünden schlimme Ereignisse wie der Beginn des 1. Weltkriegs vor 100 und der des 2. Weltkriegs vor 75 Jahren gegenüber. Mit der Doppelausstellung, bestehend aus »Ankommen in Versmold« und der Wanderausstellung »Deutsche aus Russland-Geschichte und Gegenwart« der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland will die Stadt Versmold nun an die ersten Deutschen erinnern, die vor 25 Jahren aus der Sowjetunion nach Versmold kamen.

"Auf 27 Schautafeln können die Besucher einige Biografien nachlesen und vielfältige Aspekte sehen, die Heimat ausmachen", sagte Meyer-Hermann. Er selbst erinnere sich noch daran, wie er als Sechsjähriger mit Spannung die Ankunft der ersten Aussiedler miterlebt hatte.

Ex-Bürgermeister Thorsten Klute begrüßte in seiner Funktion als Staatssekretär im NRW-Ministerium für Arbeit, Inte-gration und Soziales, die Gäste der Eröffnungsfeier, die durch einen kleinen Imbiss und einen Vortrag der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland abgerundet wurde. "Viele der Menschen sind nun feste Bestandteile vor Ort und im ganzen Land", sagte Klute. Die Nachfolgegenerationen der Deutschen aus Russland zeichneten sich dadurch aus, dass sie seltener ohne Schulabschluss dastünden als der bundesweite Durchschnitt. "Allerdings ist ihr Durchschnittseinkommen, selbst bei identischen Qualifikationen, niedriger. Daher müssen wir noch was beim Transfer auf den Arbeitsmarkt tun", sagte Klute. Solch ein Ankommen sei auch stets etwas, das man erst einmal schaffen muss. "Wir brauchen daher mehr Leute, die beim Ankommen helfen."

In die Riege der Eröffnungsredner reihte sich auch der lippische Bundestagsabgeordnete Heinrich Zertik ein. "Wir wollen kein Mitleid, sondern Verständnis", sagte der 1989 aus Kasachstan Ausgewanderte.


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