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Rückraummann mit Außenqualitäten

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Altkreis Halle (ais/joe). Es ist lange her, dass eine Handball-Mannschaft in Versmold für so große Begeisterung gesorgt hat, wie Oberligist SF Loxten in diesen Tagen. Einer, der einst in großen Handballtagen der Spvg. Versmold stets ganz dicht am Geschehen war, saß Samstag auf der Loxtener Bank.

Dr. Rüdiger Mai, Facharzt für Orthopädie in Versmold, verfolgte das Loxtener Oberliga-Heimspieldebüt als medizinischer Betreuer am Spielfeldrand. "Er hat mir immer gesagt, wenn ihr mal Oberliga spielt, dann bin ich dabei", erklärte Loxtens Trainer Dirk Elschner. Neben Mai kamen 500 Zuschauer in die Sparkassenarena und empfingen ihre Mannschaft mit stehenden Ovationen. Die Tribüne stand erneut, als Elvir Selmanovic den Ball zum 5:4 vom eigenen Kreis ins Möllbergener Tor warf. Mit rudernden Armbewegungen forderte Loxtens Nummer zwei die Zuschauer anschließend zu noch mehr Unterstützung auf. Die Resonanz: lauter Beifall.

Selmanovic scheint das Potenzial zu haben, ähnlich wie beim Ex-Bundesligisten Emsdetten, auch im Loxtener Trikot zum Publikumsliebling zu werden. Von seiner Erfahrung profitiert indes das gesamte Loxtener Team. Als es beim 19:16 in der zweiten Halbzeit eng zu werden drohte, tauschte sich der Rückraummann bei einem Freiwurf kurz mit Jan Patzelt aus und legte Sekunden später nach einfachem Sperre-Absetzen auf den Kreisläufer ab, der zum 20:16 traf. "Alle in der Halle wussten, was kam. Auch Möllbergen. Aber das ist einfach nicht zu verteidigen", sagte Dirk Elschner nach dem Spiel. Der Loxtener Trainer stellte nach dem 26:23-Sieg zufrieden fest: "Dass wir mit 4:0 Punkten starten, haben uns die wenigsten zugetraut. Jetzt haben wir bewiesen, dass wir gegen jede Mannschaft der Klasse die Chance haben, zu gewinnen."

Gefallen an der Oberliga hat offensichtlich auch Selmanovic gefunden. "Das ist schon eine geile Stimmung hier", sagte er schmunzelnd nach dem Schlusspfiff und fügte hinzu: "Das macht richtig Spaß. Aber ich spiele ja auch in einer echt coolen Truppe." Cool war unter anderem der Auftritt von Christian Kalms. Der gelernte Rückraumspieler bewies auch gegen Möllbergen Linksaußenqualitäten. Drei blitzsaubere Gegenstoßtore zeigen, dass er sich mit seiner neuen Rolle angefreundet hat.

Entspannt und mit einem Kaltgetränk in der Hand saß der ehemalige Mannschaftskollege von Kalms, Marian Clysters, nach dem 37:27-Heimerfolg seines TuS Brockhagen gegen den TV Werther auf der Tribüne. Gemeinsam mit »Spezi« Yannick Hansel ließ der TuS-Keeper die Partie noch mal Revue passieren und freute sich darüber, "dass Loki mir nach den Rückenproblemen von Daniel Plum das Vertrauen geschenkt hat. Die ersten beiden Spiele lief es ganz gut", sagte Clysters, der aktuell Vollzeit das Brockhagener Gehäuse hütet und dabei eine gute Figur macht.

Der 22-Jährige geht davon aus, dass "wir in dieser Saison wieder oben mitspielen. Es wird dann an uns selbst liegen, ob wir konstant auftreten und in den entscheidenden Spielen besser auftreten als in der vergangenen Saison", erklärte Clysters, der bei seiner Leistung doch ein Haar in der Suppe fand. "Gegen Marco Stutzki hatte ich schon ’ne Parkscheibe auf meiner rechten Seite aufgestellt - doch er hat trotzdem ins Tor getroffen", schmunzelte Clysters.

Trotz seiner acht Tore war der Angesprochene - immerhin Werthers einzige Rückraum-Konstante - verständlicherweise unzufrieden: "Leider war es wieder ein Klassenunterschied zwischen Brockhagen und uns. Wir haben viel zu lethargisch gespielt und waren in der Deckung nicht griffig genug - das war schon nervig", erläuterte Stutzki seine Gefühlslage.

Dafür, dass es in der Defensive kommendes Wochenende bei HSG EGB Bielefeld wieder sattelfester zugeht, könnte ein ehemaliger TV-Trainer mit Vorliebe für knackige Abwehrarbeit sorgen: Gerd Tubbesing ist in der kommenden Woche für die TVW-Handballer zuständig, weil Coach Helmut Bußmeyer auf einer Klassenfahrt am Gardasee weilt.


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