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Oh Schreck, Zapfhahn defekt

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Von Birgit Nolte

Steinhagen-Brockhagen. Dem Ostwestfalen sagt man gern eine gewisse Sturheit nach. Dass da durchaus etwas dran sein könnte, zeigte sich am Samstagabend beim Oktoberfest der Feuerwehr in Brockhagen. Runde zehn Minuten - gefühlt um einiges länger - hämmerten Bürgermeister Klaus Besser und Löschzugführer Nico Baumhüter auf das Fass ein, aus dem es zum offiziellen Startschuss fröhlich sprudeln sollte. Allein - es nützte alles nichts. Falls es ein Fass geben sollte, das selbst auf stur schalten kann, dann war es dieses. Den 500 Besuchern machte das allerdings herzlich wenig aus. Sie tanzten auch ohne das traditionelle "O’zapft is!" bestens gelaunt auf den Tischen.

Auch Bürgermeister Besser und Löschzugführer Baumhüter ließen sich von dem verpatzten Auftakt die Laune nicht verderben. Zumal es auch gar nicht an dem engagierten, hammerschwingenden Duo lag. Vielmehr machte den beiden die Technik einen Strich durch die Rechnung: Der Zapfhahn war defekt. Dass Klaus Besser es kann, hat er sowieso schon oft genug bewiesen. Vor zwei Jahren etwa stach er das 15-Liter-Fass auf einen Schlag an.

An Oktoberfestbier herrschte an diesem Abend sowieso kein Mangel. Das professionelle Catering sorgte für stets gut gefüllte Krüge. Denn mögen die Brandbekämpfer im Ernstfall die Dinge stets selbst in die Hand nehmen - beim Oktoberfest ist alles anders. Externe Kräfte schieben Thekendienst und versorgen das Party-Volk mit Spezialitäten aus dem Bayernland. "Wir möchten, dass möglichst alle 37 Aktiven ganz entspannt mitfeiern können", erklärte Nico Baumhüter, der sich riesig freute, dass der Löschzug überhaupt keine Werbung mehr für sein Oktoberfest machen muss.

"Die Karten waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft", berichtete der Löschzugführer; die Feuerwehrleute hätte noch viele Feiertickets mehr unters Volk bringen können. "Unser Brockhagener Zeltverleiher stellt uns schon sein größtes Exemplar zur Verfügung. Wenn wir vergrößern möchten, müssten wir auf einen Verleiher von außerhalb ausweichen und das wollen wir nicht. Es soll eine Brockhagener Party bleiben", betonte Nico Baumhüter.

Die Gäste hingegen kommen nicht mehr allein aus Brockhagen. Aus Halle, Isselhorst und Versmold waren etwa Jannik Uhlemeyer, Cassandra Günner, Marius Döring und Carina Günner zum Oktoberfest nach Brockhagen gekommen. "Das ist mal was anderes als der übliche Scheunenball", lachte Jannik Uhlemeyer und Cassandra Günner ergänzte um einen wichtigen Punkt: "Es macht einfach Spaß, sich ins Kostüm zu werfen."

Ohnehin waren es ganz besonders die Frauen, die beim Oktoberfest Wert auf das »Kostüm« legten. Die meisten waren im Dirndl erschienen, das vom traditionellen Modell bis zur trendigen Mini-Ausführung reichte. Auch die Männer passten sich an.

Selbst wer sich nicht in die Krachlederne geworfen hatte, fügte sich zumindest mit einem karierten Hemd ins Gesamtbild der blau-weißen Gaudi ein, bei der bereits zum zweiten Mal die Band »Bayrische Music Power« für den passenden zünftigen Soundteppich sorgte, der das Partyvolk mit vielen Hits bis in die frühen Morgenstunden auf die gut gefüllte Tanzfläche zog.


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