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Mittendrin miteinander feiern

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Werther (BNO).
Das Motto erinnerte ein wenig an jenes, das der erste Kaiser von China für sein Reich gewählt hatte: »Gemeinsam unter einem Himmel« lautete am Sonntag die Überschrift des Sommerfestes der Evangelischen Stiftung Ummeln. Zum zweiten Mal fand dies nun nicht mehr auf dem Gelände der »Waldheimat« am Teutoburger-Wald-Weg, sondern mitten in
Werthers Zentrum statt.

Wie es am Hof des ersten Kaisers von China zugegangen ist, kann man sich vorstellen. Sehr steif vermutlich. Von solcherart Stimmung war beim Sommerfest, das sich vom Venghauss-Platz bis in den Stadtpark erstreckte, nichts zu merken. Die Organisatoren hatten sich ein buntes und fröhliches Fest gewünscht und dieser Wunsch sollte auch in Erfüllung gehen.

Grundlage für das gelungene Fest war eine reibungslos funktionierende Logistik. Denn nicht nur die »Waldheimat« feierte jetzt ihr Sommerfest. Auch die Stiftungs-Standorte Bielefeld, Halle und Rheda-Wiedenbrück feierten mit. Die Behindertenhilfe der Evangelischen Stiftung unterstützt in stationären und ambulanten Wohnformen derzeit rund 420 Menschen mit Anspruch auf Assistenzleistungen oder Eingliederungshilfe.

Die Wohn- und Betreuungsangebote der Jugendhilfe werden augenblicklich von etwa 120 Personen wahrgenommen. Die Stiftung beschäftigt momentan rund 480 Mitarbeitende. Bisher feierte jeder Standort und jeder Geschäftsbereich sein eigenes Sommerfest. Diese Zeiten sind seit der Premiere im vergangenen Jahr vorbei.

Zunächst war angedacht gewesen, das Fest in jedem Jahr an einem anderen Standort zu feiern. Doch der reibungslose Ablauf im vergangenen Jahr bewog die Organisatoren von der Evangelischen Stiftung dazu, wieder die Böckstiegelstadt als Veranstaltungsort zu wählen.

"Die Mitwirkung aller Beteiligten und die freundlichen Rückmeldungen der Stadt Werther waren so positiv, dass wir uns auch in diesem Jahr dazu entschlossen haben, hier zu feiern", so Pastor Uwe Winkler vom Stiftungsvorstand. Dass mitten in der Stadt gefeiert wird, ist nach wie vor das zentrale Element des Konzepts, das auch dem Plan der Stiftung entspricht, im Sinne der Inklusion ihre Wohneinheiten nach und nach in den Zentren der Städte anzusiedeln.

Erst vor wenigen Wochen wurde ein neues Wohnprojekt für 24 Klienten des diakonischen Trägers an der Bielefelder Straße in Werther eröffnet und bezogen. Dadurch erhoffen sich die Mitarbeiter der Evangelischen Stiftung nicht zuletzt mehr Kontakte zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen.

Möglichkeiten, miteinander ins Gespräch zu kommen, bot das Sommerfest jede Menge. Zumal viele Institutionen und Gruppen am Erfolg der Veranstaltung mitwirkten: Der Chor des Offenen Ganztags (OGS) der Grundschule Werther war genauso vertreten wie der Freizeitverein, der BV Werther, der AWO-Waldkindergarten »Waldkauz« und das Team des »Jacobi live«-Gottesdienstes zum Abschluss der Veranstaltung.

An zahlreichen Ständen präsentierten sich zudem die verschiedenen Geschäftsbereiche und Projekte der Stiftung. Zu ihnen zählt unter anderem die Anker Villa in Rheda-Wiedenbrück. Hier arbeiten sechs Menschen ohne und vier mit Behinderungen erfolgreich Seite an Seite. "Man muss einfach nur sehr viel aufeinander Rücksicht nehmen und genau darauf schauen, was der Eine kann und der Andere nicht", nannte Köchin Waltraud Gehlhaar das einfache Rezept, das ohne weiteres in so gut wie allen Bereichen des Miteinanders angewendet werden kann.


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