Von Claus Meyer
Versmold.
Die deutsche Badmintonlegende legt sich fest: "Bei einem Länderspiel zwischen Deutschland und Dänemark ist Dänemark immer Favorit", sagt Oliver Pongratz. Die heimischen Fans haben morgen die Chance, den vermeintlichen Außenseiter zum Sieg zu treiben. Dann steigt in der Dreifachsporthalle der Versmolder Hauptschule ein U 19-Vergleich zwischen beiden Nationen, präsentiert vom SC Peckeloh.Pongratz weiß auch, wie es doch klappen kann mit einem Erfolg des deutschen Nachwuchses über den amtierenden U 19-Europameister: "Sie müssen die Atmosphäre aufsaugen." So hat er es in seiner Karriere auch oft getan bei den großen Turnieren. Pongratz hat wesentlichen Anteil daran, dass sich die einst weit klaffende Lücke zwischen Deutschland und den großen Badmintonnationen in den vergangenen 20 Jahren ein wenig geschlossen hat.
Sieben Mal in Folge, von 1993 bis 1999, war der mittlerweile 41-Jährige deutscher Einzelmeister. 1997 stand Pongratz auf Rang neun der Weltrangliste. 1996 nahm er an den Olympischen Spielen in Atlanta teil. Seit Februar ist er Bundesstützpunkttrainer in Mülheim, als der er seinen Fokus auf das Dameneinzel legt.
Da Jugendbundestrainer Matthias Hütten derzeit mit seinen Schützlingen Max Weißkirchen und Luise Heim bei den Olympischen Jugendspielen in China weilt, übernimmt Pongratz am Donnerstag in Versmold zusammen mit Hüttens Kotrainer Danny Schwarz das Coaching. Freuen dürfen sich die Badmintonfans dabei auf Yvonne Li. Die 16-Jährige gilt bei Experten als Ausnahmetalent und wurde unlängst deutsche U 17-Meisterin im Einzel und Doppel.
Daneben sieht Pongratz Daniel Peng als im Herreneinzel gesetzt an. "Wie wir die Doppel aufstellen, müssen wir noch sehen", sagt der Stützpunkttrainer. Julia Kunkel, Eva Janssens, Bjarne Geiss, Daniel Seifert und Simon Wang sind weitere Kandidaten fürs Länderspiel. Alles Talente, die nach Pongratz’ Meinung genug Potenzial besitzen, das deutsche Badminton in Zukunft weiter voranzubringen. "Wichtig ist, dass die Spieler selbst bereit sind, sich taktisch, technisch und physisch weiterzuentwickeln", sagt Pongratz. Als Trainer erwarte er "100 Prozent". "Mit 90 Prozent werden wir immer hinterherhinken." Den Abstand zu den Hochburgen wie China oder Indonesien ganz aufzuholen, werde für Deutschland allerdings schwierig bleiben - allein aufgrund der Masse asiatischer Talente, von denen eine Vielzahl zumindest europäisches Topniveau besitze.
´ Der Einlass in die Halle beginnt morgen um 18 Uhr. Bürgermeister Michael Meyer-Hermann und der 1. Vorsitzende des SC Peckeloh, Stephan Potthoff-Wenner, richten vor dem Länderspiel Grußworte aus. Um 19 Uhr starten die ersten Spiele. Insgesamt gibt es zwei Herreneinzel, zwei Dameneinzel, je ein Herren- und Damendoppel sowie ein Mixed.