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Von Andreas Großpietsch

In der Nähe von Stockkämper Straße, Eschweg und Holtfelder Straße liegen die drei Grünbrücken, die auf dem Stadtgebiet von Borgholzhausen errichtet werden. Dass sie dort gebaut werden, ist kein Zufall, sondern der besonderen Bedeutung der Natur in diesem Bereich geschuldet. Deshalb sollen sie auch besonders schonend errichtet werden und ihre Aufgabe erfüllen können, ehe die A 33 ihre Trennwirkung entfalten kann. Erhebliche Eingriffe sind mit dem Bau allerdings trotzdem verbunden.

Am Anfang werden Bäume fallen, sagt Jens Grove vom Landesbetrieb Straßen.NRW. Die Schneise der A 33 verläuft in diesem Bereich nicht parallel zum Teuto, der B 68 und der Bahnlinie, sondern wird nach Süden verschwenkt. Zahlreiche Straßen werden dabei gekreuzt und auch auf die Grenzen von Feldern und Wäldern konnte dabei nicht besonders viel Wert gelegt werden. Bei der Untersuchung des Straßennetzes sei allerdings schnell klar geworden, dass es in diesem Bereich keine Straße gibt, die von ihrem Ausbauzustand geeignet ist, den Verkehr der Großbaustelle aufzunehmen. Nach gründlicher Überlegung fiel der Entschluss, die Stockkämper Straße zu nutzen.

Denn auch, wenn es angesichts der schmalen Fahrbahn nicht zu erkennen ist, so handelt es sich doch um die Fortführung der Kreisstraße 25, die über Holtfeld und Hörste weitergeführt wird. Von dort allerdings sollen die Baustellen ausdrücklich nicht erschlossen werden. Der geplante Baustellenverkehr soll nur aus Richtung B 68 herangeführt werden. Hauptbetroffene in der Bauphase werden die wenigen Anwohner der Stockkämper Straße sein.

Denn an der Stelle, wo diese Straße auf die geplante Trasse der A 33 trifft, sollen Baustraßen angelegt werden. Sie liegen genau auf der Trasse der künftigen Autobahn und sollen erlauben, sämtlich benötigten Materialien an ihren Verwendungsort zu transportieren, ohne das vorhandene Straßennetz mehr als unbedingt nötig zu belasten. Was für Straßen.NRW auch eine Geldfrage ist. Denn werden durch den Bauverkehr Straßen zerstört muss der Landesbetrieb sie reparieren.

Die erste Baustraße wird in Richtung Holtfelder Straße entstehen und zunächst dem Bau der Grünbrücken, später auch der anderen Bauwerke wie Bachüberführungen oder Straßenbrücken dienen. Doch auch die Bauarbeiten Richtung Halle sollen von diesem Knotenpunkt aus vorangetrieben werden. Bis zur Grünbrücke Neue Hessel, auf Haller Gebiet direkt hinter der Stadtgrenze gelegen, soll die Baustraße für die A 33 geführt werden, so sieht es die Planung vor.

Mit der Submission, der Öffnung der Angebote, ist der Baustart noch ein gutes Stück in der Ferne. Zunächst müssen sie vom Landesbetrieb auf Plausibilität geprüft werden und dann zur Einholung einer sogenannten Vergabeermächtigung an das Bundesverkehrsministerium gegeben werden. Das behält sich vor, für Gewerke, die mehr als 2,5 Millionen Euro kosten, höchstselbst den Zuschlag zu erteilen.

Kommt das Okay aus Berlin, dann soll noch in diesem Jahr mit den Rodungsarbeiten begonnen werden. Nächster Schritt wäre dann die Erstellung der Baustraße, die Anfang 2015 beginnen könnte. Und ganz am Anfang steht auch eine Maßnahme, für die man bei Straßen.NRW einen gewissen Erklärungsbedarf ausgemacht hat. Und zwar werden hölzerne Wände links und rechts direkt an der Trasse errichtet, die optischen Ansprüchen eher unzureichend gerecht werden.

Diese Bauwerke, die zum Beispiel in zerschnittenen Waldbereichen zum Einsatz kommen und schlichte Holzzäune mit einer Höhe von vier Metern sind, dienen nicht dem Lärmschutz. Vielmehr sollen sie dafür sorgen, dass die geschützten Tierarten von Anfang an zu den Bereichen geleitet werden, wo die Querungsbauwerke für sie errichtet werden.

Zwei der geplanten Grünbrücken werden eine Breite von 40 Metern erreichen, während das Bauwerk in der Nähe der Stockkämper Straße 20 Meter breit wird. Noch wesentlich breiter werden die Rampen, die dazu dienen, die Tiere zu den Grünbrücken hinzuleiten. Die in diesem Bereich vorgesehene Lärmschutzwand wird erst später errichtet. Auch sie wird vier Meter hoch, besteht aber dort, wo es möglich ist, aus einer Kombination von Erdwall und Schutzwand.

Um die Stockkämper Straße für den recht starken Baustellenverkehr zu ertüchtigen, sind vier Ausweichstellen mit erheblicher Breite für den Begegnungsverkehr geplant. Erheblich aufgeweitet wird auch die Aufmündung auf die B 68. Für mehrere Jahre wird eine Beschilderung mit dem Text »Baustellen Ein- und Ausfahrt« aufgestellt und die Verkehrsteilnehmer auf der Bundesstraße warnen. Auf der Stockkämper Straße soll durchgängig Tempo 30 gelten. Erst wenn die A 33 fertiggestellt ist, dürfen die Autofahrer in diesem Bereich so richtig ungehemmt Gas geben.


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