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Das Stadion der Freizeitfußballer

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Von Uwe Pollmeier

Halle.
Während in Brasilien noch bis morgen Abend der Ball ruht, Per Mertesacker seine vorerst letzten Stunden in der Eistonne verbringt und Thomas Müller gedanklich seine Schrittfolge beim nächsten Freistoßtrick überprüft, bietet sich die Gelegenheit, selbst mal wieder aktiv gegen den Ball zu treten. Da es aber selbst Straßenfußballern mittlerweile auf dem Asphalt zu gefährlich geworden ist und die Rasenfläche im eigenen Garten wegen des aufgeblasenen Riesenpools bestenfalls ein gepflegtes Kurzpassspiel erlauben würde, müssen Alternativen her. In Halle gibt es die - sowohl auf öffentlichen Bolzplätzen als auch auf den Sportplätzen der Vereine.

"Unsere Sportplätze sind alle frei zugänglich", sagt Markus Wiegand, bei der Stadt Halle Ansprechpartner für den Bereich Sport. Man könne dort jederzeit spielen. Sofern aber der örtliche Verein den Platz gerade für sein Training nutzt, habe dieser natürlich Vorrang.

Derzeit gebe es, so Wiegand, sieben Sportplätze in

Halle.
Dazu zählen zwei Ascheplätze in Künsebeck und Hörste sowie die Rasenplätze in Hörste und Hesseln und die Osning-Kampfbahn. Hinzu kämen zwei Plätze an der Sportanlage Masch. "Der Kunstrasenplatz ist für die Öffentlichkeit zwar gesperrt, aber auf dem Naturrasenplatz kann gespielt werden", sagt Wiegand. Allerdings wünsche man sich, dass Freizeitkicker in erster Linie den Rasenplatz neben dem Baseballplatz nutzen. Generell sei jedoch der private Kick überall unabhängig von einer Vereinszugehörigkeit möglich.

Außerdem gebe es, so Wiegand, noch einen Platz in Kölkebeck, direkt neben dem Vereinsheim der TSG Kölkebeck. "Das ist allerdings nur eine bessere Wiese", gesteht Wiegand. Für manche Orte sollte jedoch schon im Vorfeld über mögliches Pfostenmaterial nachgedacht werden. "Die Tore können oftmals nicht genutzt werde, da sie den Vereinen gehören und von denen nur zum Training aufgebaut werden", sagt Wiegand. Es habe in der Vergangenheit schon mal Probleme mit Vandalismus gegeben. "Einige Netze sind mal zerschnitten worden." Die Kosten für solch eine grobmaschige Neuanschaffung liegen schnell bei 200 bis 300 Euro.

Eckhard Hoffmann, Leiter der Abteilung Technik und Umwelt bei der Stadt Halle, verweist daher auf die drei städtischen Bolzplätze, auf denen jederzeit zwischen den festverankerten Holztoren Mini-Messis, Mittvierziger-Maradonas oder Senioren-Seelers die Pille über die Grasnarbe zwirbeln dürfen.

Neben der Grünfläche an der Neustädter Straße und dem an einer Spielstraße gelegenen Bolzplatz an der Finkenstraße in Künsebeck gibt es noch den Bolzplatz am Schützenberg. Hier jagen sowohl vormittags als auch nachmittags bei eigentlich jedem Wetter die Nachwuchskicker über den Platz. Dass an einigen Stellen der Sand ganz klar den Rasen auf die Auswechselbank verdrängt hat, zeigt, dass der Platz gut genutzt wird. "Vormittags spielen hier die Kindergartenkinder, am Nachmittag sind sehr oft Jugendliche hier zum Fußballspielen", sagt Andreas Büttke, Erzieher im Waldkindergarten, der direkt am Bolzplatz liegt. Schon öfters habe er am nächsten Tag Jacken und Pullover gefunden, die die Dribbelkünstler tags zuvor vergessen hatten. Die schwer einsehbare Lage oberhalb und somit abseits der Innenstadt ist zwar idyllisch, aber auch mit Nachteilen versehen.

"Manchmal bleibt Müll liegen, den wir dann wegräumen müssen", sagt Büttken. Dabei handele es sich aber nur um Einzelfälle. "Die Kollegen vom Bauhof kümmern sich um die Plätze und kontrollieren sie regelmäßig", erwidert Hoffmann. Im Sommer erfolge dies natürlich häufiger als im Winter, wenn das Gras nicht wächst. Das derzeitige Angebot in Halle bezeichnet Hoffmann als ausreichend. So sei weder ein weiterer Bolzplatz geplant noch werde darüber nachgedacht, eine der letzten Rückzugsgebiete für Straßenfußballer stillzulegen.


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