„Tieren zu helfen ist das eine, sie zu essen etwas anderes”, sagt Thomas von Essen, der Vereinsvorsitzende. Er und seine Mitstreiter wollen in erster Linie dazu beitragen, bekannte Verhaltensmuster aufzubrechen. „Nur weil etwas immer so war, muss es nicht auch so bleiben”, sagt von Essen.
Deshalb haben die Vereinsmitglieder zunächst mit einer alternativen Kochstunde in der Schulküche begonnen. Dort haben sie den Schülern gezeigt, wie man allerhand Schmackhaftes auch ohne Fleisch oder Tierprodukte herstellen kann. Vegan eben. Was auf den ersten Blick wie ein klassischer Mettigel ausschaut, ist in Wahrheit nur aus Gemüsebrühe, Reiswaffeln, Tomatenmark und Zwiebeln entstanden. Salate, Soßen und Dipps und nicht zuletzt eine Lage Muffins verzehrten die Schüler gemeinsam - alles ohne Milch, Eier und Ähnliches.
„Wir wollen die Schüler jetzt nicht zu Vegetariern oder Veganern umerziehen”, sagt Sabine Quambusch, „möchten aber aufzeigen, welche Möglichkeiten es gibt. Wir wollen die Jugendlichen da abholen, wo sie stehen. Und nicht mit dem erhobenen Zeigefinger drohen.”
An das Kochen und Essen schloss sich gestern eine umfangreiche Infostunde an. Denn Tierschutz hat viele Facetten: Von der Massentierhaltung über Tierversuche bis hin zum Tragen von schicken Pelzen.
„Wusstest du eigentlich schon, dass . . .”, sei das Motto erklärt Marcel Tong, der 2. Vorsitzende des bundesweit agierenden Vereins. Er zeigte Proben von Kosmetika, die, garantiert ohne an Tieren getestet worden zu sein, erhältlich sind. Dass auch für viele Zigarettenmarken Tierversuche gemacht werden, das wussten die Schüler bislang ebenfalls nicht.
Der Verein mit Sitz in Wülfrath hat sich erst im Herbst gebildet, doch alle Mitglieder haben vielfältige Erfahrungen im Tierschutz. Ihr Schwerpunkt liegt im Auslandstierschutz. „Wir wollen helfen, jene Tiere auf den Straßen zu versorgen, die es sonst allein nicht schaffen”, sagt Thomas von Essen und denkt dabei zum Beispiel an Hunde in Rumänien. Die Realschüler fanden den gestrigen Projekttag toll.
↧