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Warteliste für sinnvolle Freizeitbeschäftigung

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Borgholzhausen (anke).
Wer 40 Jahre alt wird, zählt eigentlich nicht mehr zu den Jugendlichen. Anders ist das jedoch bei der Jugendfeuerwehr Borgholzhausen, denn die ist per Definition jung. Die jüngsten Mitglieder sind gerade erst zehn Jahre alt. Am Donnerstagabend feierte die Truppe das 40-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr mit vielen Gästen.

Stadtbrandinspektor Udo Huchtmann war der Erste, der der Jugendfeuerwehr vom Rednerpult im Gerätehaus an der Brinkstraße aus gratulierte. Er selbst war seinerzeit elf Jahre alt, als er in die Jugendfeuerwehr eintrat. Genau genommen gehörte er zu den 14 Gründungskids, die am 24. Mai 1974 in die Jugendabteilung eintraten.

"Unter Löschzugführer Helmut Löwenstein ist die Jugendfeuerwehr gegründet worden", so Huchtmann. Damals noch hinter einem blauen Vorhang im alten Gerätehaus Hoffstraße, denn Besprechungs- oder Schulungsräume gab es noch nicht.

Die Idee, eine Jugendfeuerwehr zu gründen, hatten damals verschiedene Feuerwehrleute, die Söhne im passenden Alter hatten. Ihnen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu bieten, damit sie nicht auf dumme Gedanken kommen, war die Motivation. "Wilhelm Johannböke war der erste Jugendfeuerwehrwart", so Huchtmann weiter.

Heute ist die Jugendfeuerwehr nicht nur eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, die großen Anklang findet. "Wir haben 24 Aktive und das ist das Maximum", berichtete der amtierende Jugendfeuerwehrwart Christian Fißmeyer. Fünf Jugendliche stünden sogar noch auf der Warteliste. Die Jugendfeuerwehr sei auch die wichtigste Quelle für den Nachwuchs der beiden Löschzüge. "170 Jugendliche sind seit der Gründung in der Jugendfeuerwehr gewesen", berichtete er. 39 davon seien noch heute in den beiden Löschzügen aktiv, 15 habe es in andere Löschzüge außerhalb Borgholzhausens verschlagen. "67 Prozent der aktiven Feuerwehrleute waren vorher in der Jugendfeuerwehr. Daran sieht man, wie wichtig sie ist", so Fißmeyer.

Der Jugendfeuerwehrwart berichtete weiter, dass die derzeitige Truppe, in der auch zwei Mädchen ihren Dienst tun, außerordentlich engagiert und zielstrebig sei. Im vergangenen Jahr bekam die Jugendfeuerwehr Borgholzhausen nicht nur den Sicherheitspreis auf Landesebene für ihre Idee mit den Rundspiegeln, sondern gewann auch die feuerwehrtechnischen Übungen auf Kreisebene.

"Ihr seid immer voll da, auch bei weniger angenehmen Aufgaben", so Fißmeyer und nannte als Beispiel das Polieren der Fahrzeuge für die Geburtstagsfeier im Gerätehaus. Dem Rückblick von Udo Huchtmann und dem Überblick über die gegenwärtige Situation von Christian Fißmeyer folgten mehrere Gratulanten und Redner mit kurzen Grußworten.

Darunter Kreisbrandmeister Dietmar Holtkemper, der feststellte, dass die Piumer Jugendfeuerwehr zu den ältesten im Kreis Gütersloh gehöre. 1967 sei die Jugendfeuerwehr in Isselhorst gegründet worden, 1972 die in Herzebrock-Clarholz und 1974 die beiden Jugendfeuerwehren Borgholzhausen und

Werther.
Nach fast 20 Jahren Pause ging es schließlich in Steinhagen weiter. Heute gebe es im Kreis 13 Jugendfeuerwehren. Deren Mitglieder seien echte Teamplayer mit ausgeprägtem Sozialverhalten, die es später im privaten und beruflichen Leben leichter hätten.

Zu den Gratulanten gehörte auch der stellvertretende Bürgermeister Karl-Dieter Menke, der hervorhob, wie wichtig die Feuerwehr für das Sicherheitsgefühl der Menschen in einer Stadt ist. Und Kenny Auerswald, Jugendfeuerwehrwart der Jugendfeuerwehr Lößnitz, der mit 15 Jugendlichen und vier Erwachsenen aus dem Erzgebirge nach Pium gereist war, um mit den Jugendlichen der Piumer Jugendfeuerwehr das Wochenende zu verbringen. Neben der Geburtstagsfeier und verschiedenen anderen gemeinsamen Unternehmungen steht auch eine gemeinsame Löschübung in Kleekamp auf dem Programm. "Vor zwei Jahren waren wir erstmals in Lößnitz und freuen uns nun über den Gegenbesuch", sagte Christian Fißmeyer.

Nach den Grußworten gingen die Mitglieder der Jugendfeuerwehr, der beiden Löschzüge, der Ehrenabteilung, des Musikzuges und der Vertreter aus Rat und Verwaltung zum gemütlichen Teil des Abends über. Es gab so manche Anekdote zu erzählen, die die Anwesenden in ihrer Zeit in der Jugendfeuerwehr erlebt hatten. Das Musikzugensemble »Combo« sorgte für den musikalischen Rahmen im Gerätehaus und Christian Singenstroth und sein Team versorgten die Festgesellschaft mit Jäger- und Zigeunerschnitzeln, Bratkartoffeln und Pommes.


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